Psychischer Druck im Fußball-Tripple

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Psychischer Druck im Fußball-Tripple

Wir Normalsterblichen können uns gar nicht das Ausmaß des psychischen Drucks ausmalen, welcher auf den Schultern eines Sportlers in einer entscheidenden Spielsituation lastet. Der weltbekannte Italiener Robert Baggio versagte unter diesem Druck kläglich bei der Fußball-WM im Jahre 1994, indem er einen Elfmeter verschoss, der seine Mannschaft den Sieg kostete.

Der Psychologe Georg Froses von der Universität Heidelberg beschäftigte sich mit solchen Phänomenen in seiner Doktorarbeit, in der er sich folgende Fragen stellte: Welchen Einfluss hat die Persönlichkeit eines Sportlers auf seine Vorgehensweise in Ausnahmesituationen wie bei einem Elfmeter? Was kann Fußballern helfen, die Nerven zu behalten und somit die Trefferchancen zu erhöhen? Das Ergebnis war eine interessante Arbeit mit neuen Erkenntnissen.

Die Doktorarbeit

In einem ersten Schritt analysierte der Psychologe die Aufzeichnungen von tausenden Elfmetern hinsichtlich der Reaktionen und Vorgehensweisen der Spieler. Im Anschluss interviewete er in einem zweiten Schritt zahlreiche Fußballer zu ihren Erfahrungen zum Thema Elfmeter und baute darauf seine Theorie des regulatorischen Fokus auf: Sie erklärt, mit welcher Strategie Menschen versuchen, ihr Ziel zu erreichen.

Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Wendet ein Mensch zu Zielerreichung den Promotion-Fokus an, so sucht er stets ein Idealziel zu erreichen. Menschen mit einem Prevention-Fokus hingegen legen eher Wert auf die Pflichterfüllung und nicht auf Perfektion. Um diese Theorie zu prüfen, generierte der Forscher aus Heidelberg eine Wettkampfsituation im Rahmen eines Fußballturniers mit dem Namen „Elfmeterkönig von Leipzig“. Teilnehmer waren 36 Fußballer, welche nun im Hinblick auf ihren gewählten Fokus analysiert wurden.

Froses fand heraus, dass Spieler mit einem Promotion-Fokus risikobereiter waren und stets versuchten, den perfekten Schuss zu platzieren. Sie reagierten dabei nicht auf Aktionen des Torwartes, sondern machten den eigenen Erfolg nur vom erreichen ihres Idealziels abhängig. Fußballer, die in der Elfmeter-Situation jedoch den Prevention-Fokus anwandten, reagierten genau auf die Signale des Torwartes und standen so im Falle eines Scheiterns weitaus unfähiger dar als die anderen Spieler. Der Psychologe konnte darüber hinaus beobachten, dass die Sportler in Drucksituationen wie Strafstößen oft ihre bewährte Taktik wechselten, was häufig zum Scheitern verurteilt war.

Das abschließende Ergebnis seiner Untersuchung konnte Georg Froses somit in einer Praxisempfehlung zusammenfassen: Im Training sollten die Fußballspieler gezielt auf Stresssituationen vorbereitet werden, damit sie Automatismen entwickeln können, die dann auch unter psychischem Druck noch fehlerfrei anwendbar sind.

 

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