Wenn leibliche Eltern bei Pflegekindern zum Problem werden

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Wenn leibliche Eltern bei Pflegekindern zum Problem werden

Pflegekinder haben es nicht leicht, sie werden oft früh von ihren neuen Familien zurückgeholt und müssen zu ihren leiblichen Eltern zurück. Da das oft fatale Folgen hat, soll jetzt eine Gesetzesänderung den leiblichen Eltern weniger Macht geben.

Als Theo drei Jahre alt war wurde er seiner psychisch kranken Mutter weggenommen und kam zu Sabine, seiner neuen Pflegemutter. Sabine König kann nur ahnen, was in den ersten drei Jahren im Leben von Theo falsch gelaufen ist. Theo wollte nicht laufen, konnte kaum sprechen, wies Verhaltensstörungen auf und konnte nur im Kinderwagen umhergefahren werden.

Wenn Theo etwas nicht gefiel, reagierte er gereizt und fing an sich die Wimpern auszureißen. Von Sabine und ihrer Familie bekam er genau das, was er in dieser schweren Zeit am besten gebrauchen konnte, Liebe und Zuneigung. Des Weiteren stellte König ihm klare Grenzen und ging geduldig mit ihm um.

Nach ein paar Wochen zeigten sich schone erste Erfolge und Theo brachte vereinzelt Sätze heraus. Mit seiner Pflegemutter lernte er Fahrradfahren und Schwimmen. Im Alter von sechs Jahren wurde sogar in der Schule nachgefragt, warum er nicht schon früher eingeschult wurde, schließlich war er sehr clever.

Leibliche Eltern behalten das Sorgerecht

Gerade als es ihm so gut ging wie noch nie musste Theo wieder zu seiner leiblichen Mutter zurück. Da Theos leibliche Mutter in einer neuen Beziehung lebte und vom Familiengericht das Recht zugesprochen kam, musste Theo sein geliebtes Zuhause verlassen um wieder „nach Hause“ zu kommen. Drei Tage nachdem der Brief König erreichte machte sie sich mit Theo auf dem Weg und musste ihn schweren Herzens und unter Tränen abgeben. In Deutschland gibt es immer mehr Kinder, die zum eigenen Schutz in Pflegefamilien unter gebracht werden, 2014 waren es 70.000.

Da in den meisten Fällen die leiblichen Eltern das Sorgerecht zugesprochen bekommen, obwohl sie ihren Kindern entweder seelisch oder körperlich weh getan haben, drängt die Politik auf eine Gesetzesänderung. Zurzeit haben es Pflegeeltern noch sehr schwer. Sie haben kaum Rechte und die leiblichen Eltern entscheiden, wann das Kind schlafen geht, was es anzieht, welchen Arzt es besucht und ob es ins Ausland darf.

Zukunftsprobleme

Kinder in Pflegefamilien leben in ständiger Ungewissheit, sie wissen nie wann sie wieder zu ihren leiblichen Eltern müssen. Durch diese immense Änderung im Leben verlieren viele Kinder ihr Vertrauen und tragen seelische Schäden davon.

Jörg Fegert ist ärztlicher Direktor und behandelt oft traumatisierte Kinder. Seelische Behinderungen und sexueller Missbrauch gehören zu seinem Alltag. Seiner Meinung nach haben Kinder, die von ihren Familien getrennt werden, große Schwierigkeiten sich zu binden. Damit Kinder sich gut entwickeln können müssen die Pflegefamilien ihnen eine gesunde und sichere Umgebung bieten können. In Streitfällen ist das Ergebnis oft ernüchternd, sowohl für das Kind als auch für die Pflegefamilie.

Vor Gericht haben leibliche Eltern die besten Chancen. Laut Artikel 6, Absatz 2 des Grundgesetzes haben die Eltern des Kindes das Recht für ihre Kinder zu entscheiden.

Das Wiedersehen nach der Trennung

Nach einem Jahr traf Sabine König erneut auf Theo. Er wirkte verängstigt und begegnete ihr mit den Worten: „Mama, da bist du ja endlich“. Nach vereinzelten Treffen bot die leibliche Mutter von Theo an, Sabine König Theo wieder zu überlassen. Im Alter von acht Jahren kam er dann endlich wieder zu seiner geliebten Pflegemutter zurück. Mit viel Arbeit und Ehrgeiz brachte König Theo wieder auf den richtigen Weg zurück, er war nämlich fernsehsüchtig geworden und wies Verhaltensauffälligkeiten auf. Nach etwas Zeit war Theo wieder ganz der Alte, ungewiss bleibt aber für ihn und seine Pflegemutter wie lange er noch bei ihr bleiben wird bzw. darf.

 

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