Mediziner ermitteln neue Methoden Alzheimer frühzeitig zu erkennen – Die Tests

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Mediziner ermitteln neue Methoden Alzheimer frühzeitig zu erkennen - Die Tests

In den letzten Monaten gehen viele Neuigkeiten zum Thema Alzheimer durch die Presse. Zum einen gibt es seit neuerer Zeit sogenannte Alzheimerdörfer in Holland und der Schweiz und auch bald in Deutschland. An Demenz und im Speziellen an Morbus Alzheimer erkrankte Menschen können sich dort innerhalb dorfähnlicher Strukturen frei bewegen und ein menschenwürdiges, beschäftigtes Leben in Krankheit führen. Zum anderen ist es die Suche nach Tests zur Früherkennung von Alzheimer, bei der die Wissenschaft kontinuierlich Fortschritte macht.

Was genau ist Alzheimer?

Der ICD-10, die Internationale Klassifizierung der Krankheiten, definiert Morbus Alzheimer wie folgt: Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen. Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg. Zunächst geschieht das eher unauffällig, sodass unklar ist, ob es sich um Schusseligkeit handelt oder das Vergessen Alzheimer-bedingt ist.

Alzheimer ist mit einem Anteil von 60% die häufigste Form der Demenzerkrankungen. Bei Morbus Alzheimer gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns durch Störungen des Gleichgewichts des Botenstoffs Glutamat Nervenzellen zugrunde. Im Laufe der Erkrankung wird immer weniger Acetylcholin produziert. Der zunehmende Botenstoffmangel macht sich durch Lern- und Erinnerungsstörungen bemerkbar. Eiweiß-Spaltprodukte, sogenannte Amyloide, lagern sich im Gehirn ab. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist. Eine Computertomografie kann sichtbar machen, welche Bereiche des Gehirns absterben. Durchschnittlich beträgt die restliche Lebensdauer nach Diagnosestellung etwa sieben Jahre.

Wie sehen die Früherkennungstests aus?

2012 waren in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Zahl ist stark steigend. Bis zum Jahr 2050 sollen es – bei jetzigem Stand der Wissenschaft – bis zu 30 Millionen Erkrankte sein. In der Regel setzt die Krankheit ab dem 65. Lebensjahr ein. Ein früherer Beginn ist möglich. Man spricht dann auch von einer präsenilen Form. Alois Alzheimer hatte 1901 den ersten Fall beschrieben. Nach dem Tod seiner Patientin hatte er in deren Gehirn Eiweißablagerungen, genauer gesagt Ablagerungen des Beta-Amyloid-Proteins, zwischen den Nervenzellen im Gehirn gefunden. Dort fand er neben diesen Plaques auch Neurofibrillen: verklebte Faserbündel des Transportproteins Tau, die typisch für die Erkrankung sind. Leider gibt es bisher noch keine Hoffnung auf Heilung, aber der Ausbruch der Alzheimer-Krankheit kann medikamentös verlangsamt werden.

Früher war es erst nach dem Tod des Patienten möglich, Alzheimer klar zu diagnostizieren. Das frühe Entdecken der Krankheit ist von besonderer Bedeutung und steht im Fokus der Forschung. Denn je eher die Diagnose erfolgt, desto besser lässt sich der Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Einige neuere Tests sollen die Früherkennung möglich machen: Zunächst wird per Bilderkennungs-, Uhren- und/oder Memo-Test ermittelt, ob die Denkleistung des zu Testenden vermindert ist. Häufig ist auch ist die Sprache beeinträchtigt.

Suche nach den Eiweißablagerungen

Wenn gewünscht wird als nächster Schritt nach Eiweißablagerungen im Gehirn gesucht. Durch eine Lumbalpunktion wird Rückenmarksflüssigkeit entnommen und untersucht. Mit dem Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung wird weniger Amyloid in die Rückenmarksflüssigkeit abgegeben; dafür verbleiben aber mehr Zerfallsprodukte des Proteins im Gehirn, wo sie die Nervenfunktion beeinträchtigen. Somit verstärkt sich der Verdacht auf eine Alzheimer-Erkrankung, wenn die Konzentration des Beta-Amyloids erniedrigt oder jene des Tau-Proteins erhöht ist.

Bildgebende Verfahren

Mit Hilfe einer PET, kurz für Positronen-Emissions-Tomographie, kann schon frühzeitig eine Funktionsstörung der Nervenzellen festgestellt werden. Die radioaktive Substanz Fluoro-Desoxy-Glukose (FDG) wird verwendet, um den Zuckerstoffwechsel und damit die Aktivität der Hirnrinde zu messen. “Liegt der Glukoseverbrauch dort unter 80 Prozent des Maximalverbrauchs, entwickeln mehr als 85 Prozent dieser Patienten innerhalb von zwei Jahren eine Alzheimer-Demenz”, sagt Andreas Fellgiebel, Leiter der Gedächtnisambulanz an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Es gibt auch eine weitere PET-Untersuchung mit radioaktiven Substanzen. Als Standard-Untersuchung könnte sich in Zukunft jedoch eine Kombination aus PET-Untersuchung und Kernspintomographie (MRT) durchsetzen.

Spect-Test

Eine weitere Möglichkeit ist ein SPECT-Test. Die Single-Photon-Emission-Computer-Tomografie (SPECT) ist ein Verfahren, das den Blutfluss in verschiedenen Regionen des Gehirns misst. Er ist preisgünstiger und leichter verfügbar als PET.  Eine Hoffnung für Mediziner wie Patienten ist ein Bluttest zur Ermittlung des Alzheimer-Risikos. Wissenschaftler der Universität Saarland entdeckten im Blut von Alzheimer-Patienten eine spezielle Signatur kleiner Nukleinsäuremoleküle, die für die Krankheit typisch ist. Das könnte ein möglicher Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung der Alzheimer-Früherkennung sein.

 

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