Die Zahl der Demenzkranken verdreifacht sich bis 2050

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Die Zahl der Demenzkranken verdreifacht sich bis 2050

Eine Heilung ist nicht in Sicht. Von der lautstark avisierten Impfung hört man nichts mehr. Zumindest gibt es Medikamente, die Alzheimer verlangsamen können. Am 21. September widmete sich die Gesundheitsbranche wieder mal ausgiebig dem Thema Alzheimer.

Was klärt der Welt-Alzheimer-Bericht 2013?

Jährlich wird der Welt-Alzheimer-Bericht von der Organisation Alzheimer’s Disease International (ADI) erstellt und veröffentlicht. Der Prognose aus diesem Bericht entsprechend soll es bis zum Jahr 2050 weltweit 115 Millionen Demenzkranke, insgesamt 277 Millionen Pflegebedürftige geben. Derzeit leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen mit Demenz. Ca. 70 Prozent werden derzeit durch Angehörige zuhause gepflegt.

In diesem Umstand ist auch ein weiteres großes Problem begründet. Die Zahl der Singlehaushalte nimmt stetig zu. Also fehlen hier die pflegenden Angehörigen. “Verglichen mit anderen Langzeit-Pflegebedürftigen brauchen Menschen mit Demenz deutlich mehr Betreuung und Zuwendung”, sagt Martin Prince, Psychiater und Mitautor des Berichts von der Londoner Universität King’s College. Angehörige müssten deshalb noch besser unterstützt und professionelle Pflegekräfte deutlich besser bezahlt werden.

Eine schwer zu realisierende Forderung, zumal die weltweiten Pflege- Behandlungskosten schon heute bei 448 Milliarden Euro liegen. Die demografische Entwicklung untermauert diese Prognose. Ein weiteres großes Problem ist die Stigmatisierung Demenzerkrankter. Zu den Empfehlungen von ADI gehört daher zuallererst eine bessere Information und Aufklärung der Öffentlichkeit über Demenz und ihre Folgen. Die Erkrankten müssen mehr in die Gesellschaft mit einbezogen werden. Das kann beispielswiese über Sport, Kunst und andere soziale Aktivitäten geschehen.

Alzheimer und Demenz sind doch das Gleiche. Oder?

Häufig werden diese Begriffe synonym verwendet. Aber Demenz ist der Oberbegriff. Es handelt sich um Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Dazu zählen die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick, Fronttemporale Demenz und weitere Demenzformen.

Was versteht man unter Morbus Alzheimer? 

Nach der Internationalen Klassifizierung der Krankheiten (ICD-10) ist Morbus Alzheimer wie folgt definiert: „Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen. Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.“ In der Regel beginnt sie ab dem 65. Lebensjahr. Ein früherer Beginn ist möglich. Man spricht dann auch von einer präsenilen Form. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenzerkrankungen. Sie macht etwa 60 Prozent dieses Krankheitsbildes aus. Im Verlauf der Krankheit gehen in bestimmten Bereichen des Gehirns durch Störungen des Gleichgewichts des Botenstoffs Glutamat Nervenzellen zugrunde.

Bei Alzheimer-Patienten wird im Laufe ihrer Erkrankung immer weniger Azetylcholin produziert. Der zunehmende Botenstoffmangel macht sich durch Lern- und Erinnerungsstörungen bemerkbar. Bereiche des Gehirns sterben ab, was anhand einer Computertomografie sichtbar gemacht werden kann. Im Gehirn lagern sich Eiweiß-Spaltprodukte, sogenannte Amyloide, ab. Sie behindern die Reizübertragung zwischen den Nervenzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen unerlässlich ist. Die durchschnittliche Lebensdauer nach Diagnosestellung beträgt sieben Jahre.

Was kann man tun?

Medikamentös kann man den Ausbruch der Krankheit verlangsamen. Es ist wichtig, die Störungen im Bereich der Botenstoffe durch Gabe von Antidementiva zu beeinflussen. Zur medikamentösen Behandlung der Alzheimer-Demenz stehen zwei Arzneimittelgruppen zur Verfügung, die die bei Demenzen gestörten Botenstoffe Glutamat und Acetylcholin positiv beeinflussen. Zum einen handelt es sich um sogenannte Memantine, zum anderen um Acetylcholinesterase-Hemmer. Aber auch prophylaktisch kann man einiges tun. Eine ausgewogene, gesunde Ernährungsweise ist ebenso wichtig wie ausreichend Bewegung. Es gibt verschiedene Studien, die belegen, dass beispielsweise grüner und schwarzer Tee die Eiweißablagerungen im Gehirn erschweren. Geistig anspruchsvolle Tätigkeiten, ein hohes Bildungsniveau, Musizieren, Sprachenlernen oder sich mit neuem auseinander zu setzen sollen sich auch sehr günstig auswirken.

 

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