Produktivitätshemmer Handy

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Produktivitätshemmer Handy

Bereits seit einigen Jahren bestimmen Mobiltelefone sowohl unseren privaten als auch unseren beruflichen Alltag. Gemeinsam mit Prof. Dr. Vanessa Mertins von der Universität Vechta und Dr. Adrian Chadi von der Universität Trier hat nun Prof. Dr. Mario Mechtel von der Universität Lüneburg wissenschaftlich untersucht, wie sich die Nutzung eines Handys am Arbeitsplatz auf unsere Produktivität auswirkt.

Handy-Verbots-Schild

Die Mehrheit der Personalverantwortlichen scheint einer Meinung zu sein: Die Nutzung privater Smartphones am Arbeitsplatz hemmt die Produktivität. Jedoch schrecken sie gleichzeitig vor Verboten zurück, da diese den Arbeitnehmern gegenüber Misstrauen signalisieren und somit ebenfalls zu einer schlechteren Arbeitsatmosphäre beitragen könnten. Um der Sache schließlich auf den Grund zu gehen, haben Professor Mechtel und seine Kollegen daher ein Experiment erarbeitet.

Das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Union (IAAEU) hatte an der Universität Trier etwa 100 Halbtagsjobs für Telefon-Interviewer vergeben, um für eine andere Studie Daten sammeln zu können. Dies stellte für die Wissenschaftler um Mechtel eine ideale Gelegenheit dar, diese Mitarbeiter als Probanden ihres Experiments einzusetzen. Durch ein Schild, das im Büro aufgehängt wurde, teilten sie einer per Zufall ausgewählten Gruppe der Telefon-Interviewer mit, dass es ab sofort untersagt sei, während der Arbeitszeit ein Mobiltelefon zu nutzen. Der andere Teil der Probanden, die Kontrollgruppe, bekam keine solche Anweisung und konnte daher davon ausgehen, dass die Nutzung von Smartphones während der Arbeitszeit nicht verboten sei.

Handynutzung am Arbeitsplatz lenkt ab

Ansonsten arbeiteten beide Gruppen unter den gleichen Umständen und Bedingungen. Die Auswertung dieser Untersuchung zeigte jedoch signifikante Unterschiede bezüglich der von den Telefon-Interviewern erbrachten Arbeitsleistung. Im Durchschnitt war die Produktivität der Gruppe mit Handy-Verbot um 10 Prozent höher als die der Vergleichsgruppe. In einer Nachbefragung erbaten die Wissenschaftler weitere Informationen von den Probanden. Über 90 Prozent der Befragten gaben daraufhin an, dass die Nutzung des Handys durchaus von der Arbeit ablenken könne, so Professor Mechtel. Außerdem empfanden die Arbeitnehmer der ersten Gruppe das Verbotsschild keinesfalls als Signal des Misstrauens seitens des Arbeitgebers.

 

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