Schlaf und Langzeitgedächtnis – Der Zusammenhang bei Kleinkindern

Schlaf und Langzeitgedächtnis - Der Zusammenhang bei Kleinkindern

Es ist bewiesen, dass Schlaf Erinnerungen festigt. Dies ist nicht nur bei Erwachsenen, sondern schon bei Kleinkindern im ersten Lebensjahr der Fall. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher um Dr. Sabine Seehagen von der Ruhr-Universität Bochum. Sie entwickelten ein Versuchsdesign, mit dem sie deklarative Erinnerungen, also Erinnerungen an Fakten und Ereignisse erfassen konnten. Aus der Studie ging hervor, dass Schlaf nach dem Lernen wichtig für das Langzeitgedächtnis von Kleinkindern ist.

Forschung mithilfe eines Handpuppentests

In Zusammenarbeit mit einer Kollegin der Universität in Sheffield wurden 216 Säuglinge im Alter von sechs bis zwölf Monaten untersucht. Jedes Kind wurde zweimal zu Hause besucht. Der Besuch fand jeweils entweder kurz nach dem Schlafen oder kurz vor dem nächsten Schlafen statt. Die Forscherin zeigte dem Kind beim ersten Besuch mit einer Handpuppe bestimmte Handlungen.

Beim zweiten Besuch zeigte die Forscherin dem Kind die Handpuppe erneut und beobachtete, welche der Handlungen vom Kind nachgeahmt werden. Eine dritte Gruppe von Kindern wurde beim ersten Besuch keine Handlungen mit der Handpuppe gezeigt. So überprüften die Forscherinnen, welche spontanen Handlungen die Kinder mit der Puppe ausführen. Die Pause zwischen den beiden Besuchen betrug 4 oder 24 Stunden.

Erinnerungen bei Kindern, die geschlafen hatten

Die Studie ergab, dass Kinder, die innerhalb von vier Stunden, nachdem die Handlungen gezeigt wurden, mindestens eine halbe Stunde am Stück geschlafen hatten, signifikant mehr Handlungen reproduzierten als Kinder in der Kontrollgruppe, denen keine Handlungen mit der Handpuppe demonstriert wurden. Kinder, die im Gegensatz nicht mindestens eine halbe Stunde am Stück innerhalb von vier Stunden nach dem ersten Besuch geschlafen hatten, reproduzierten nicht signifikant mehr Handlungen als Kinder in der Kontrollgruppe. Sie konnten sich also nicht merken, welche Handlungen die Forscherinnen mit der Handpuppe gezeigt hatten. Das Verhalten war sowohl nach der kurzen als auch nach der langen Pause zu beobachten.

 

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