Verschleierte Ursachen von Aggressionen

Verschleierte Ursachen von Aggressionen

Was Aggressionen sind, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Ihre Ursachen sind allgemein allerdings bislang nahezu unbekannt. Meistens wird davon ausgegangen, dass Aggressionen ihre Ursachen darin haben, dass Frustration vorliegen muss. Diese Aussage ist nicht immer evident, dennoch gibt es noch weitere Gründe für das Auftreten der Emotion.

Von Frustration und Stress

Die bekannteste These in diesem Zusammenhang ist die Frustrations-Aggressions-Hypothese. Demnach werden die Ursachen der Aggression darin gesehen, dass eine Frustration automatisch zu einer Aggression führt. Je größer die Frustration ist, desto größer wird sich auch die Emotion. Die Ursachen der Frustration können dabei sehr vielfältig sein. Sie entsteht immer dann, wenn Anstrengungen unternommen werden, die auf ein Ziel gerichtet sind und dieses Ziel allerdings nicht erreicht werden kann.

Durch diesen Umstand wird dann die Aggressivität ausgelöst, die sich nicht immer auf den Gegenstand, die Person oder die Situation richtet, auf die das Verhalten gelenkt war. Vielmehr findet häufig eine Verschiebung statt und die Emotion wird an anderer Stelle ausgelebt. Dies kann dann der Streit mit dem Partner sein oder auch die sportliche Betätigung.

Auch der Umstand, dass Stresssituationen zu Aggressionen führen, ist ausreichend bekannt. Der Mechanismus hierbei ist ebenfalls einfach zu beschreiben. Ein Stressor wirkt auf den Menschen ein. Daraufhin werden Energien mobilisiert, die dann in Form von Angriff oder Flucht ausgelebet, damit die Energien aufgebraucht werden. Die Ursachen der körperlichen Aggressionen sind dann diese Energien. Bei Angriff werden sie dann direkt körperlich ausgelebt, bei Flucht einfach in Folge der Situation abgebaut. Nach dem Abbau der Energien werden schließlich neue Energien aufgebaut.

Pornografie und andere Auslöser

Neben diesen bekannten Gründen, existieren allerdings auch viele weitere Einflüsse, die weit weniger bekannt sind. Viele Ursachen sind dabei nicht offensichtlich. Aggressionen können auch durch Beobachtung ausgelöst werden. Häufig werden Personen beobachtet, die für die Person autoritär sind und daher auch eine Vorbildfunktion innehaben. Diese Vorbildfunktion führt dann zu einer Nachahmung. Doch nicht nur die direkte Beobachtung in der Realität führt zur Emotion.

Auch Filme können aggressives Verhalten auslösen. Auch hier reicht das einfache Betrachten des Films bereits aus. Der Konsum der Filme wirkt dabei allerdings nicht kurzfristig, sondern vielmehr ergeben sich daraus langfristige Emotionen, die dann sehr stabil sein können. Dies ist ein Resultat aus dem Umstand, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. In dieser Konsequenz führen auch Computerspiele dazu, dass Aggressionen vermehrt gezeigt werden.

Oft unbeachtet und doch sehr wirkungsvoll ist auch die Betrachtung von sexuellen Handlungen – beispielsweise in Pornofilmen. Pornografie steigert die Aggressionen, obwohl bisher nicht eindeutig geklärt ist, warum dieser Umstand auftritt. Bisher ist nur bekannt, dass es so ist. Wahrscheinlich ist aber, dass der gleiche Mechanismus dafür verantwortlich ist, wie er auch bei Stress auftritt. In diesem Zusammenhang sind auch weitere körperliche Erregungen für eine Erhöhung der Aggressivität verantwortlich.

Autoritäten als Faktor

Ein Umstand für die Entstehung ist aber auch, dass der Mensch genügend Handlungsfreiraum erhält, um Aggressionen direkt ausleben zu können. Das bekannteste Experiment ist in diesem Zusammenhang das Milgram-Experiment. Das vom amerikanischen Sozialpsychologen Stanley Milgram 1933 durchgeführte Experiment zeigte deutlich, dass zum Gehorsam verpflichtete Personen Aggressionen frei ausleben, wenn sie dies im Namen anderer Personen tun. In diesem Experiment wurden die Versuchsteilnehmer dazu aufgefordert, Personen Stromschläge zu verabreichen. Die meisten Teilnehmer erhöhten die Stromstärke, ohne auf die Reaktionen der unter Strom gestellten Personen zu achten – oft waren sie bereit auch tödliche Stromstöße zu verabreichen. Ähnliche Ergebnisse wurden in vielen weiteren Experimenten erzielt.

 

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