Pseudoaggression: Alles nur gespielt?

Pseudoaggression: Alles nur gespielt?

Aggressionen sind Handlungen, die einen Schaden an Personen oder Sachen verüben. Im Mittelpunkt steht dabei eine aggressive Emotion als Triebfeder. Es gibt allerdings auch Handlungen, die äußerlich aussehen wie eine Aggression, deren Triebfeder allerdings nicht die emotionale Seite ist: Die Pseudoaggression.

Pseudoaggressionen ohne psychischen Hintergrund

Die Pseudoaggression ist eine Handlung, die nicht primär die Aufgabe hat, einen Schaden anzurichten. Daher werden mit dem Begriff Pseudoaggression viele verschiedene Dinge beschrieben, die sowohl ein Versehen als auch ein Spiel darstellen können.
In der Praxis ist die Pseudoaggression beispielsweise gegeben, wenn jemand mit einer Waffe versehentlich eine Person verletzt. In diesem Fall hat der Auslösende eine Pseudoaggression gegen das Opfer gerichtet, obwohl er dies nicht tun wollte.

Um eine Pseudoaggression handelt es sich auch, wenn eine Person einen Sport ausübt, bei der eine Aggression gegen eine andere Person ausgeübt werden muss. Ein Beispiel hierfür ist das Fechten oder auch der Kampfsport. Die Sportler vollführen hierbei aggressive Handlungen, die allerdings nicht auf einer real vorhandenen Emotion basieren müssen. Vielmehr sind die Handlungen in diesem Fall vollständig von der Gefühlsebene getrennt.

Vom mangelnden Selbstwertgefühl

Doch nicht nur diese kontrollierten Handlungen können unter dem Begriff Pseudoaggression geführt werden. Es gibt auch Aggressionen, die durch Selbstbehauptung entstehen. Hierbei versucht ein Mensch, seine Ziele mit aggressivem Verhalten zu erreichen. Auch in diesem Bezug kann die Handlung vollständig von der Emotion getrennt sein. Daher kann es zu Gewalt kommen, obwohl die ausführende Person vollkommen ruhig und ausgeglichen ist.

Solche Pseudoaggressionen treten in der Regel bei Menschen auf, die starke Hemmungen haben. Diese Menschen nutzen die Aggression dann, um Andere zu schädigen, bevor sie selbst geschädigt werden. Die befürchtete Schädigung ist rein psychischer Natur und besteht aus einer defensiven Haltung, die sie in entsprechenden Situationen einnehmen müssen. Wird die Aggression gelebt, dann kommen sie nicht in die Situation, selbst in die Defensive zu müssen.

Dieser Umstand setzt voraus, dass es sich um eine sehr selbstunsichere Person handelt, die psychisch schwach ist. In vielen Fällen verfügen diese Personen allerdings über hohe körperliche Kräfte und in einigen Fällen werden diese Kräfte sogar trainiert. Die Körperlichkeit soll dann das Defizit an Selbstbewusstsein ausgleichen. Oftmals wird von den Menschen ausgesagt, dass sie “nur” Respekt möchten. Sie setzen dann die Angst anderer Personen mit diesem Respekt gleich, obwohl es sich um unterschiedliche Gefühle handelt.

Im Mittelpunkt dieser Pseudoaggression steht damit auch ein Machtanspruch über andere Personen, der sich auch in sadistischen Verhaltensweisen äußern kann.

Die Therapieziele bei psychischen Problemen

Insgesamt sind es daher vor allem scheue und sehr gehemmte Menschen, die dann eine Aggression ausleben, die dazu führt, dass sie sich selbst als erfolgreich sehen. Die Therapie bei Menschen mit einer solchen Pseudoaggression kann daher nur sein, diese Mechanismen aufzudecken und das Verhalten neu auszuformen. Hierbei spielt eine Rolle, dass die Person nicht nur oberflächlich zustimmt, dass dieser Mechanismus vorliegt. Vielmehr muss die Erkenntnis real und greifbar sein. Nur dann kann durch geeignete Maßnahmen ein Weg aus der Pseudoaggression gefunden werden.

 

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