Tipps im Umgang mit Trauma-Patienten

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Tipps im Umgang mit Trauma-Patienten

Was kannst Du tun, um Trauma-Patienten und ihren Angehörigen nach einem Schicksalsschlag wieder zurück ins Leben zu helfen? Alena Mehlau ist Therapeutin und sie gibt Tipps, die Dir dabei sehr hilfreich sein können.

Menschen können durch Zufälle, Unfälle oder auch Naturkatastrophen vor schwierige Aufgaben gestellt werden. Sie erfahren am eigenen Leib, wie es ist, so etwas zu erleben oder auch mitzubekommen, wie geliebte Menschen darunter leiden. Teilweise bleiben Menschen danach stabil, andere hingegen entwickeln Traumareaktionen. Mehr als 50% der Menschen erleben im Laufe ihres Lebens ein traumatisches Erlebnis. Wenn es dazu kommt, ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Alena Mehlau arbeitet bei Medica Mondiale, eine Organisation, die sich um die Rehabilitation von vergewaltigten Frauen in Krisengebieten kümmert.

Wie kann man am besten mit Trauma-Patienten umgehen?

Eine Standard Lösung gibt es nicht, wichtig ist aber, über das Erlebte zu sprechen und den Betroffenen Hilfe anzubieten. Das Gespräch sollte respektvoll und ruhig verlaufen, viele Menschen möchten sich mitteilen und brauchen jemanden der ihnen Hilfestellung gibt oder einfach nur für sie da ist.

Ist die Unterstützung von Angehörigen wichtig?

Ja, sehr sogar. Betroffene, die Hilfe bekommen, entwickelt nur sehr selten posttraumatische Störungen. Der Kontakt zu Bekannten, generell soziale Kontakte sind sehr wichtig, um den Weg ins Leben zurück zu finden. Manchmal reicht auch schon der Gedanke, dass Betroffene auf uns zählen können oder eben auch unsere Anwesenheit.

Darfst du Betroffene auf das Ereignis ansprechen?

Wenn eine betroffene Person dir das Signal gibt, dass darüber geredet werden darf und soll, dann solltest Du es auf jeden Fall tun. Du kannst ihnen helfen, das Geschehene in Worte zu fassen, da es ihnen oft sehr schwer fällt. Eine Bezugsperson zu haben, der sie etwas anvertrauen können, kann sehr befreiend sein.

Muss konkret über das Ereignis gesprochen werden?

Wenn die Person ängstlich ist oder sich nicht gut fühlt, solltest Du auf jeden Fall rücksichtsvoll sein und sie nicht mit Fragen durchlöchern. Zu direkte oder unpassende Fragen können einen großen Rückschritt in der Heilung bedeuten.

Hilft Ablenkung?

Das kann helfen, schließlich suchen traumatisierte Personen nach Ablenkung, allerdings musst Du darauf achten, dass es die Person nicht an das Geschehene erinnert.

Ist eine Therapie gegen Angststörungen der richtige Schritt?

Die Angstzustände durch eine solche Therapie wieder hervorzurufen ist definitiv keine gute Lösung, allerdings kann es hilfreich sein, sich therapeutisch behandeln zu lassen.

Was passiert mit einem Menschen nach einem traumatischen Erlebnis?

Dein Körper und Deine Psyche müssen mit einem Zustand leben, den sie nicht kennen und der ihnen Angst macht. Deshalb ist es sehr wichtig, Betroffenen ein hohes Maß an Feingefühl entgegen zu bringen.

Kann die Verarbeitung schief laufen?

Ja, das kann vorkommen. Für manche Menschen ist die Verarbeitung ein Rückschritt, weil sie spüren, dass sie etwas nur tun, um etwas Schreckliches zu verarbeiten.

Lassen Betroffene professionelle Hilfe leicht zu?

Betroffenen solltest Du nicht vorschreiben, sich professionelle Hilfe zu suchen. Den Schritt müssen sie selbst gehen.

Besser wäre es…

wenn Du auf die Person eingehst und ihr eventuell etwas vorschlägst. Du darfst sie auf keinen Fall bedrängen.

 

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