Paruresis – Die Angst vorm Wasserlassen

Paruresis – Die Angst vorm Wasserlassen

Einige Menschen haben eine krankhafte Angst vor der Benutzung von öffentlichen Toiletten. Sie leiden vermutlich an Paruresis. Aber was genau ist eigentlich Paruresis und was sind die Ursachen für diese Phobie?

Die Phobie vor fremden Toiletten

Die Phobie gibt es schon seit langer Zeit. Doch erst vor kurzem bekam sie auch einen Namen: Paruresis. Menschen, die an dieser Phobie leiden, haben Schwierigkeiten beim Wasserlassen außerhalb der eigenen vier Wände. Sobald sie in einer fremden Umgebung aufs Klo müssen, kriegen sie es mit der Angst zu tun. Anders als man es zuerst vermuten würde, hat das nur wenig mit der schlechten Hygiene auf den öffentlichen Toiletten zu tun. Die Phobie wird viel mehr durch die Anwesenheit von anderen Menschen ausgelöst. Auch wenn sie sich nicht sicher sind, ob andere Menschen überhaupt anwesend sind, vermeiden sie alle Toiletten, die nicht in den eigenen vier Wänden stehen.

Bei der Paruresis gibt es verschiedene Abstufungen. Manche Menschen sind nur leicht betroffen und brauchen beim Wasserlassen auf öffentlichen Toiletten nur deutlich länger. Andere sind so stark betroffen, dass sie sich trotz starkem Druck auf der Blase nicht erleichtern können.

Wenn man stark betroffen ist, kann das schwerwiegende Folgen für das Leben haben. Viele Betroffene organisieren ihr Leben so, dass sie Situationen, in denen sie nicht auf die Toilette können, vermeiden. Das bedeutet, dass sie kaum noch auf Partys gehen können. Auch einfache Treffen mit Freunden sind nicht mehr möglich. Oft kommt es sogar vor, dass sie sich einen Arbeitsplatz suchen müssen, der sehr nah bei ihnen Zuhause ist. Somit können sie dann immer zwischendurch nach Hause um auf die Toilette zu gehen. Einige Betroffene waren auf Grund der Phobie noch nie wirklich im Urlaub. Das ganze kann zu schweren sozialen Störungen und Depressionen führen.

Wie häufig ist Paruresis?

Paruresis wird erst seit den 1980er Jahren als Erkrankung gesehen, die man behandeln muss. Daher gab es lange Zeit keine wirklich definierten Kriterien für eine Diagnose. Das führte zu sehr unterschiedlichen Angaben was die Häufigkeit betrifft. Seit 2001 gibt es einen standardisierten Fragebogen der Universität Düsseldorf. Durch ihn konnte man eine relativ genaue Häufigkeit von 3% ermitteln. Davon sind die meisten Männer.

Was ist die genaue Ursache von Paruresis?

Die Probleme beim Wasserlassen entstehen durch die Anwesenheit von anderen Menschen. Genauer gesagt, entstehen die Probleme durch die Angst, dass andere Menschen in der Nähe sein könnten. Die Blase ist ein Muskel, der durch einen äußeren und einen inneren Schließmuskel verschlossen ist. Größtenteils wird die Blase durch das autonome Nervensystem gesteuert. Wir selbst können durch unsere Willenskraft nur wenig dazu beitragen. Während der Speicherung ist unsere Blase entspannt. Dabei bleiben die beiden Schließmuskel durch den Aktivitätsnerv Sympathikus angespannt und verschlossen. Wenn die Blase entleert wird, muss der Ruhenerv Parasympathikus aktiv werden.

Bei Menschen, die unter der Phobie Paruresis leiden, führen Stress und Angst zu einer Aktivierung des Sympathikus. Dadurch könne sie ihre Blase selbst bei einer gefüllten Blase nur schwer oder gar nicht entleeren.

Paruresis heilen

Die Phobie an sich ist bisher selbst unter Fachleuten nur wenig erforscht. Trotzdem gibt es einige Therapiemöglichkeiten, die man nutzen sollte. Deshalb sollte man sich schon bei einer Vermutung sofort untersuchen lassen.

 

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