Richtige Therapie bei Depressionen dank Hirnscan
Forscher testen eine neue Variante zur Feststellung der richtigen Therapieform bei Patienten mit Depressionen. Per Hirnscanner können Forscher möglicherweise herausfinden, welche Behandlungsform für den Patienten individuell besser geeignet sein soll, Psychotherapie oder Medikamente.
Die Erkrankungen an Depressionen und psychischen Erkrankungen nehmen mittlerweile immer mehr zu. Die Therapien, die gegen das Leiden helfen sollen, sind aber nicht immer so erfolgreich wie erhofft. Zwar sind im Medikamentenmarkt eine Vielzahl an Antidepressiva vorhanden, eine Gewähr, dass sie Betroffenen helfen, kann jedoch nicht gegeben werden. Je nach Patient sprechen diese gut oder weniger gut auf die Psychopharmaka an. Eine Alternative zu den Tabletten stellen verschiedene Formen an Psychotherapien dar. Aber auch hier fallen die Erfolge unterschiedlich aus.
Hirnsignale geben Aufschluss
Neue Erkenntnisse in der Wissenschaft könnten nun womöglich weiterhelfen. Demnach fand ein Forscherteam um Helen Mayberg an der US-amerikanischen Emory University ein Hirnsignal, welches wahrscheinlich Aufschluss darüber geben könnte, ob für den Patienten tendenziell eher eine medikamentöse Behandlung oder eine Psychotherapie angemessen wäre. Die veröffentlichten Ergebnisse dieser Studie sind auch im Fachmagazin „American Journal of Psychiatry“ nachzulesen.
Für die Untersuchung arbeiteten die Wissenschaftler mit 122 Probanden zusammen, die unter schweren Depressionen leiden, jedoch noch nicht therapiert wurden. Die Art der Behandlung – ob Psychotherapie oder Medikamente – wurde für die Teilnehmer per Zufall ausgewählt. Demnach wurde ihnen entweder eine zwölfwöchige Behandlung mit Antidepressiva zugeschrieben oder eine zwölfwöchige Psychotherapie, in der Patient und Therapeut zusammen negative Gedankenmuster identifizieren und der Betroffene lernt, diese selbst zu verändern. Allem voran stand eine Kernspintomografie des Gehirns der Patienten.
Hirnsignal ist zuverlässiger als andere Faktoren
Die dabei entdeckten Hirnfunktionen und Verknüpfungen seien durchaus aufschlussreich. Mayberg und ihr Team stießen auf bestimmte funktionelle Verhaltensmuster in einem scheinbaren Hirnnetzwerk. Dieses sei für die Verarbeitung von Emotionen zuständig. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen schienen diese Verbindungen im Gehirn mit dem Erfolg der beiden Therapien zu korrelieren. Eine wechselseitige Beziehung zwischen den einzelnen Aspekten wurde dabei ersichtlich.
So diente als Indiz für eine Linderung der Beschwerden und ein positiver Effekt der Verhaltenstherapie, wenn die verschiedenen Gehirnareale des Netzwerkes bei einem Teilnehmer im Ruhezustand besonders gut zusammenarbeiten. Trat diese Konnektivität der Gehirnfunktionen im Netzwerk nicht so stark auf, konnten die Wissenschaftler davon ausgehen, dass eher eine Therapie mit Medikamenten dem Patienten die erwünschte Linderung der Depressionen ermöglicht.
Fazit zum Hirnscan für die Behandlung von Depressionen
Normalerweise wurden bisher eher Faktoren wie das Geschlecht und das Alter für die Therapie zur Behandlung an Depressionen betrachtet. Diese geben im Vergleich zu dem neu entdeckten Faktor aus dem Hirnscan jedoch nur unzuverlässige Hinweise auf einen Erfolg oder Misserfolg. Das Hirnsignal gebe hingegen mehr Aufschluss und deute einen Misserfolg, sowie einen Erfolg einer Therapie um einiges zuverlässiger an. Die persönliche Bevorzugung der Patienten, ob nun Medikamente oder Psychotherapie, spielten bei den Untersuchungen keine weitere Rolle. Als weiteren Schritt möchten die Wissenschaftler den entdeckten Zusammenhang im Gehirn in weiteren Studien genauer untersuchen. Können in diesem Gebiet weitere Erkenntnisse gesammelt werden, sei es eines Tages vielleicht sogar möglich, durch einen Hirnscan jedem Patienten, der unter Depressionen leidet, eine individuelle maßgeschneiderte Therapie anzubieten.
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