Neue Erklärversuche für Wochenbettdepressionen

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Wochenbettdepressionen treten häufiger bei Müttern von Jungs auf

Mädchen oder Junge? Offenbar beeinflusst das Geschlecht des Babys das Risiko einer Wochenbettdepression seitens der Mutter. Es ist ein Klischee, dass Eltern, die gerade ein Kind bekommen haben, vor lauter Glück im siebten Himmel schweben. Tatsächlich leiden etwa 10-15 % der Mütter innerhalb eines Jahres nach der Geburt an einer eine Behandlung bedürfenden Depression, der sogenannten Wochenbettdepression. Symptome sind allem voran der fehlende Antrieb, Schlafprobleme sowie Appetitlosigkeit. Im Extremfall fühlen sich die Betroffenen wertlos und es können suizidale Gedanken auftreten.

In einer Studie wurde nun untersucht, wie die Häufigkeit dieser postpartalen Depressionen im Zusammenhang mit weiteren Daten bei der Geburt stehen. Dabei tat sich ein besonders ungewöhnlicher Zusammenhang auf: Laut den Daten hatten Mütter, die einen Jungen geboren haben, ein größeres Risiko, an einer Wochenbettdepression zu erkranken.

Depressionsrisiko steigt mit Geburt von Jungen

In der Studie wurden 306 Frauen untersucht. Alle hatten wenigstens ein Kind geboren und waren bereits aus der Menopause. Die Mütter sollten im Rückblick über ihre Erfahrungen bei der Geburt berichten. Bei 17 % der Mütter, die einen Sohn geboren hatten, folgte eine im Nachhinein eine als Depression zu bewertende Phase. Zum Vergleich: Bei Müttern, die eine Tochter geboren hatten, waren es nur 11 %. Der Risikofaktor selbst ist dabei noch nicht besonders groß, denn weitaus größere Auswirkungen auf die Psyche im Kontext einer Wochenbettdepression haben Geburtskomplikationen mit einer langen Erholungszeit. Tendenziell treten solche Komplikationen bei männlichen Babys häufiger auf, was die Depressionsgefahr laut der Forschungsgruppe allerdings nur zu einem Teil erklären könnte.

Immunsystemreaktion könnte Hauptursache sein

Stattdessen wird als Hauptursache vermutet, dass die Reaktion des mütterlichen Immunsystems auf männliche Föten stärker ausfällt. Als Risikofaktor für Depressionen wurden solche Entzündungsprozesse in der Vergangenheit identifiziert. Dass noch viele weitere Auswirkungen eine Rolle spielen, zeigen andere Studien aus China, der Türkei oder aus Indien. Hier ist das Umgekehrte der Fall: Das Risiko einer Wochenbettdepression steigt, wenn eine Tochter geboren wurde. Laut der Forschungsgruppe steht das mit dem gesellschaftlich verbreiteten Wunsch, einen Sohn zu bekommen, im Zusammenhang. Neben Depressionen sind kurzfristig auch Stimmungsschwankungen, Angststörungen oder Weinen nach der Geburt weit verbreitet – normalerweise enden solche Beeinträchtigungen allerdings innerhalb von Stunden oder Tagen.

Wochenbettdepressionen bei Jungs eher in der westlichen Welt

Die sogenannte postpartale Depression oder auch Wochenbettdepression ist eine psychische Erkrankung in der ersten Zeit nach der Entbindung. Es kommt in dieser Zeit zu einer emotionalen Instabilität und damit zu einem Stimmungstief bei den betroffenen Frauen. Es gilt sie aber von einem sogenannten Baby Blues zu unterscheiden. Dieser beschreibt ebenfalls eine emotionale Instabilität, beschränkt sich aber auf die ersten Tage und Wochen nach der Entbindung. Hier ist im Normalfall keine Behandlung notwendig. Erst, wenn diese Zeit der psychischen Beanspruchung länger anhält, wandelt sie sich in eine Depression. Bezüglich des Zeitraums lässt sich beispielsweise von einem Jahr sprechen. Die dann vorliegende Wochenbettdepression kann verschiedene Ursachen haben und steht beispielsweise mit dem Geschlecht des Kindes in Zusammenhang – rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit einer Wochenbettdepression bei einem Jungen größer als bei neugeborenen Mädchen, zumindest im westlichen Raum. Das umgekehrte gilt in Ländern, in denen bevorzugt Jungen gewünscht werden – beispielsweise in der Türkei oder in Indien.

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