Online-Therapie: Heute wird mit dem Therapeuten gechattet
Die Liste der Dinge, die nichts mit dem Internet zu tun haben oder sich nicht darüber erledigen lassen, ist heute noch etwas kürzer geworden. Denn ein neuer Trend der Psychologie und Therapie-Forschung sowie Praxis ist die Online-Therapie. Hierbei wird ein virtueller Kontakt zwischen Patienten und Therapeut hergestellt, der meist über Chat oder Skype gestaltet wird. Auch für die Forscher war zunächst überraschend, wie gut die online-basierte Therapie wirkt. Doch in den letzten Jahren haben immer mehr Studien höchster Qualität die Sicht auf diese Dienste grundlegend geändert – bald werden sie nicht mehr wegzudenken sein.
„Herr Therapeut, hören Sie mich?“
Die Qualität von Skype lässt manchmal ganz schön zu wünschen übrig, aber solange der Therapeut nicht gerade in Südamerika im Urlaub ist, sollte die technische Verbindung in unseren Gefilden kein Problem sein. Ein Problem stellt der in den Urlaub gefahrene Therapeut jedoch oft tatsächlich dar – ein weiterer Vorteil der Online-Therapie, während der im Notfall auch ein Kontakt über tausende Kilometer hinweg möglich ist und vom Konzept her kaum von der regulären Therapie abweicht, beziehungsweise Wochenaufgaben und Texte sogar von einem kompetenten Therapeuten-Team bearbeitet werden können. Der regelmäßige Kontakt zum Therapeuten bindet den Patienten emotional enorm an diese Begleitperson und ermöglicht ihm Stabilität in seinem Alltag.
Die Technologie spricht vor Allem auch junge Leute an. Nicht nur haben diese immer ein internetfähiges Smartphone in der Tasche, sondern genießen diese öfter und lieber auch die Anonymität und Flexibilität dieser Dienste. Derartige online-Angebote schießen daher wie binäre Pilze aus dem fruchtbaren HTML-Boden, auf dem immer mehr Webseiten diese Dienst anbieten. Unterschieden wird meist zwischen zwei Arten von Diensten. Der Preisunterschied zwischen den Diensten berechnet sich jedoch nicht nach der schicken Verpackung des Produkts, sondern am Umfang des Kontakts zwischen Klienten und Therapeuten, der im Programm enthalten ist. So werden in neusten Studien vor allem die Dienste mit einem regelmäßigen Kontakt – zum Beispiel per Chat – zwischen Patient und Therapeut als effektiv bewertet, was sich die Anbieter extra kosten lassen. Die günstigere Version der Kurse umfasst meist nur das übliche Angebot eines Selbsthilfekurses, in dem jedoch manchmal auch Aufgaben von Experten bewertet und beantwortet werden. Hier bietet sich jedoch der Griff zu teureren Version an, da für die günstigere die Abbrucherquoten in den Studien sehr hoch waren. Die Bindung zwischen Patient und Therapeut wird durch das regelmäßige Chatten enorm verbessert und ermöglicht akut in Krisensituationen auf den Online-Therapeut zurückgreifen zu können, sofern dieser verfügbar ist und nicht erst bis zur nächsten Therapiestunde ausharren zu müssen.
Die Antwort auf die Epidemie der psychischen Krankheiten?
Die Prävalenz der Depressionen und anderer psychischer Krankheiten hat über die letzten Jahre rapide zugenommen. Da die Großstädte über die nächsten Jahrzehnte hinweg nach gängigen Prognosen enorm an Einwohnern zunehmen werden und ihnen die Raten an psychisch Kranken besonders hoch sind, wird sich also ein noch höherer Bedarf an psychologischen Diensten einstellen. Doch bereits jetzt sind Wartezeiten von beispielsweise drei Monaten keine Seltenheit und die Online-Dienste könnte eine gute Alternative zu gängigen Therapien sein, sollte die Forschung weiter so positive Ergebnisse zu diesen Behandlungsformen liefern.
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