Krank durch Ungeduld – Tipps für mehr Geduld

In der Moderne verlieren Menschen schnell die Geduld. Der Alltag ist hektisch und alles muss so schnell wie möglich erledigt werden. Warten kann kaum noch jemand. Und doch: Ungeduld hat negative Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit. Daher ist es wichtig, dass Geduld gelernt wird, um die negativen Folgen zu vermeiden.

Negative Auswirkungen der Ungeduld

Ungeduld hat mehr negative Folgen als positive Auswirkungen. Dies beginnt meistens bereits damit, dass ungeduldige Menschen sehr schnell Stress entwickeln. Dieser Stress hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit und in vielen Fällen ist die Ungeduld dann auch der Grund für Burn-Out. Der Körper reagiert auf das „Nicht-Warten-Können“ mit schwitzenden Händen, hohem Puls und einer ständigen Getriebenheit.

Die Gedanken können sich fokussieren und der Stress entsteht dadurch, dass dem eigenen Empfinden nach alles sofort erledigt sein muss und sich die Aufgaben innerhalb kurzer Zeit stark vermehren und parallel bearbeitet werden müssen. Nicht nur Stress entsteht durch Ungeduld. Zugleich werden auch die Fehlerquellen erhöht.

Grundsätzlich entsteht in solchen Situationen ein Zeitmangel. Daher werden in vielen Fällen nicht alle Aspekte berücksichtigt, die notwendig sind, um die Aufgaben problemlos und ausreichend durchzuführen. Oftmals bleibt durch die Ungeduld nicht die Zeit, die Tätigkeiten genau und präzise auszuführen. In der Folge entstehen dann Fehler, die das Ergebnis infrage stellen können oder zu weiteren Schwierigkeiten führen.

Vor allem Multitasking ist ein weitverbreitetes Phänomen bei ungeduldigen Personen. Wird dieses angewendet, dann kann die Dauer bis zur Erledigung der Aufgaben länger sein, als wenn die Erledigung der Aufgaben hintereinander und getrennt voneinander erfolgen würde. Dies zeigen verschiedene Studien der Arbeitspsychologie und Arbeitspädagogik. Ungeduld ist daher negativ zu werten und ist nur in den wenigsten Fällen wirklich effektiv. Allerdings handelt es sich dabei auch um eine Charaktereigenschaft, sodass wirkungsvolle Praktiken erlernt werden müssen, um geduldig zu werden.

Wie Geduld gelernt werden kann

Der erste Schritt um Geduld zu erlernen, ist, dass sich der Mensch über seine Ungeduld im Klaren wird. Das bedeutet, dass der Betroffene sich zunächst selbst erkennen muss, damit er überhaupt die Chance hat, diesen Umstand zu ändern. Hilfreich ist, zu notieren, wann und in welcher Situation Ungeduld auftritt. Zugleich sollte notiert werden, warum in dieser Situation überhaupt die Geduld fehlte.

In einem weiteren Schritt wird empfohlen direkt zu beschreiben, welche negativen Konsequenzen die fehlende Geduld in dieser Situation hatte. Hierzu können die Freunde und Bekannten, die von dem Verhalten betroffen waren, sogar ebenfalls befragt werden. Denkmuster sind die Grundlage für das Verhalten. Daher müssen diese auch geändert werden.

Die Muster haben sich meistens über mehrere Jahre hinweg entwickelt und sich daher verankert. In diesem Zusammenhang muss die Frage gestellt werden, welche positiven Aspekte entstehen, wenn der Betroffene geduldig ist.

Die Wartezeiten bis zum Eintreten des gewünschten Ergebnisses sollten allerdings nicht ungenutzt bleiben. Welche Möglichkeiten und Aktivitäten bieten sich bis zum Eintritt des Ergebnisses? Diese sollten möglichst angenehm sein oder die Möglichkeit bieten, andere Dinge zu erledigen, sodass die Kräfte dann auf nützliche Bereiche konzentriert werden.

Der Mensch hat sich über Jahre hinweg an sein Verhalten gewöhnt. Daher müssen die neuen Denkmuster trainiert werden. Hierfür können die Situationen bewusst aufgesucht und ausgehalten werden. Zugleich können die Denkmuster auch durch das Vorstellen der eigenen Handlungsweisen in diesen Situationen verbessert werden.

Um die Situationen auszuhalten, sollten Entspannungsübungen einstudiert werden. Damit wird es möglich, die Situation entspannt zu ertragen. Solche Übungen können Atemübungen und Ähnliches sein. Dadurch wird auch der Stress minimiert.