Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder?

Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder?

Das Sprichwort sagt, wer die Wahl hat, hat die Qual. Dieses Gefühl geht aber schnell vorbei, wenn erst einmal eine Wahl getroffen wurde. Wenn man sich selber für ein bestimmtes Produkt oder Vorgehen entscheidet, ist man damit zufrieden, eine Entscheidung getroffen zu haben. Wer zu seiner Wahl steht, macht sie zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

Freie Wahl bestärkt die Leistung

Der Psychologe Ulrich Weger von der Universität Witten/Herdecke hat gemeinsam mit seinem Kollegen Stephen Loughnan aus Australien eine Studie zu diesem Effekt durchgeführt. Dabei erhielten die Teilnehmer kurze Beschreibungen zu angeblich drei leistungssteigernden Lebensmitteln. Danach hatten sie die Wahl, sich eins davon auszusuchen, damit es ihnen bei einem Gedächtnistest hilft. Im nachfolgenden Test sollten sich die Probanden so viele Wörter wie möglich aus einer Liste merken. Im Ergebnis schnitten die Teilnehmer, die beim leistungssteigernden Mittel die freie Wahl hatten, besser ab, als diejenigen, die die gleichen Substanzen zu sich genommen hatten, aber das Mittel nicht selber aussuchen durften. Der Psychologe Weger erklärt dieses Phänomen damit, dass Menschen verschiedene psychologische Mechanismen und Techniken anwenden, damit sie im Anschluss einer Wahl nicht in unangenehmes Grübeln verfallen und nicht die ganze Zeit über eine eventuell falsche Entscheidung nachdenken. Vielmehr schützen Menschen sich unbewusst vor dieser Unzufriedenheit, indem sie sich in ihrer eigenen Entscheidung bestärken.

Umsetzung in der medizinischen Praxis

Der Psychologe ist der Meinung, dass dieses Prinzip auch im Bereich Pädagogik oder Therapie eingesetzt werden sollte. Da wir selber häufig wissen, was am besten für uns ist, sollten Ärzte, Therapeuten und Pädagogen dieses Wissen nutzen. So könnten Ärzte ihre Patienten mehr in die Entscheidung über Behandlungsoptionen einbeziehen und ihnen die Wahl geben. Die psychologischen Mechanismen könnten die Heilung positiv beeinflussen. Natürlich können die Patienten nicht immer selber entscheiden – über Narkosen bei Herzoperationen muss zum Beispiel nicht diskutiert werden. Aber Weger sieht bei vielen anderen Themen großes Potenzial für eigene Entscheidungen. Indizien weisen darauf hin, dass Patienten zuversichtlicher bei ihrer Genesung sind, Medikamente besser wirken und Schmerzen erträglicher werden, wenn die Patienten im Vorfeld die Therapie mit zusammengestellt haben.

 

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