Schmerzwahrnehmung und Mitgefühl

Schmerzwahrnehmung und Mitgefühl

Wenn jemand anderes unter Schmerzen leidet, dann zucken wir oft zusammen. Das liegt daran, dass wir aus eigener Erfahrung oder Vorstellung den Schmerz gut nachempfinden können. Man stellt sich ohne es zu wollen vor, dass man selbst auch an diesem Schmerz leidet. Wenn man sich ständig darauf konzentriert keinen Schmerz mehr zu spüren oder ihn gar ignoriert, verliert man auch das Mitgefühl. Das Nachempfinden von Schmerz hängt also mit unserer Fähigkeit mitzufühlen zusammen und kann von uns beeinflusst werden.

Die eigene Überzeugung kann Schmerzen lindern

Für diese Theorie spricht auch ein Experiment aus Wien. Man bat Probanden ein Medikament einzunehmen und teilte ihnen mit, dass es schmerzlindernd wirkt. Tatsächlich war es ein Scheinmedikament und hatte keinerlei Wirkung. Trotzdem glaubten die Probanden an die Wirkung des Medikaments und empfanden bei Tests weniger Schmerz als zuvor. Diesen Effekt nennt man den Placebo-Effekt.
Man untersuchte bei den Tests auch Aktivitäten im Gehirn der Teilnehmer und konnte welche im singulären Kortex erkennen. Dieser Bereich ist für unser Empathievermögen zuständig und war weniger aktiv als sonst. Die Probanden waren also schmerzresistenter und ihr Einfühlungsvermögen wurde gedämpft.

In einem zweiten Experiment wollte man herausfinden, ob Opiate, die für unser Empfinden zuständig sind, auch beim Placebo-Effekt aktiv sind. Hierzu stellte man den vorherigen Test nach und gab ihnen zusätzlich noch ein Medikament, welches die Andockstellen für Opiate blockierte. Es kam wie erwartet: Weder das Schmerzempfinden der Probanden noch die Empathiezentren wurden gedämpft. Das zeigt, dass unsere eigene Vorstellung und Überzeugung wie ein schmerzlinderndes Medikament wirken kann.

Empathie bei Schmerz nimmt mit der Zeit ab

Das Mitempfinden beim Schmerz nimmt drastisch ab, wenn man oft damit konfrontiert ist und sich somit daran gewöhnt. Um das herauszufinden zeigte man Probanden Fotos, auf denen man sehen konnte, dass Menschen Schmerz zugefügt wurde. Bei der Beobachtung der Fotos wurden durch das Empathiezentrum Bereiche im Hirn aktiv, die auch beim Schmerzempfinden aktiv sind. Zeigte man ihnen die Bilder noch einmal, war die Reaktion bei weitem schwächer. Das Gehirn stumpft also ab, wenn man etwas bereits gesehen hat.

 

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