Der Suizidpräventionsbericht der WHO
Weltweit begehen jährlich mehr als 800.000 Menschen Selbstmord. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen, da viele Selbstmorde als Unfälle in die Todesursachenstatistik eingehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht nun ihren ersten Bericht zur Suizidprävention und möchte diesen als einen Aufruf verstehen, dieses große Problem der öffentlichen Gesundheit anzugehen.
Daten
Daten und Erfahrungen aus Nordamerika, Europa, Australien und Asien belegen, dass im Jahr 2012 ca. 840.000 Menschen Selbstmord begingen. Dabei stellen Selbstmorde die zweithäufigste Todesursache unter Menschen zwischen 15 und 29 Jahren dar. Zudem begehen tendenziell eher ältere Menschen (unter Menschen ab 70 Jahren ist die Selbstmordrate am höchsten) sowie Menschen mit wenig Geld Selbstmord.
Betrachtet man die Geschlechterverteilung, so nehmen sich etwa dreimal so viele Männer wie Frauen das Leben. Und: auf jeden Selbstmord eines erwachsenen Menschen kommen mehr als zwanzig Menschen, die versuchen, sich selbst zu töten.
Gründe für einen Selbstmord
Die Gründe dafür, dass Menschen sich das Leben nehmen wollen, sind vielfältig. Kriege oder Naturkatastrophen beispielsweise können ein Trauma verursachen und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit vermitteln. Diskriminierungen, körperliche (auch sexuelle) Gewalt, psychische Störungen, Drogenabhängigkeit, Existenzängste, chronische Schmerzen oder Probleme mit dem sozialen Umfeld können zu Selbstmordgedanken führen. Häufig sind aber seelische Leiden die primäre Ursache. Seelische Leiden, die sich oftmals behandeln und heilen ließen – aber Hilfe zu bekommen ist häufig schwer.
Prävention
Der Bericht der WHO zur Suizidprävention fordert deshalb die Erstellung von Präventionsmaßnahmen und den Ausbau bestehender Hilfsangebote. Das Thema Selbstmord müsse dabei entschieden, aber mit der notwendigen Sensibilität thematisiert werden. Derzeit gebe es nur 28 Länder (darunter Deutschland), die eine nationale Strategie zur Suizidprävention hätten. Der Bericht der WHO stellt mehrere Ansätze zur Prävention vor. Da Schussverletzungen und Vergiftungen zu den häufigsten Selbstmord-Methoden gehören, sollte der Zugang zu Schusswaffen und Medikamenten erschwert werden. Weiter sollten Beratungsstellen und die verschiedenen Gesundheitsdienste darin geschult sein (oder werden), Selbstmord gefährdete Menschen zu erkennen. Zudem sollte der Zugang zu Hilfsangeboten erleichtert werden. Des Weiteren sei eine Behandlung des Themas Selbstmord in Schulen, Universitäten sowie am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen sinnvoll. Medien hingegen sollten auf eine übermäßige Berichterstattung (wegen eventueller Nachahmereffekte, auch als „Werthereffekt“ bezeichnet) verzichten. Diese Präventionsansätze sowie weitere Forschung sollen helfen, das Ziel zu erreichen, die Selbstmordrate bis 2020 weltweit um mindestens zehn Prozent zu senken.
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