Der jährliche Konflikt unterm Weihnachtsbaum

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Der jährliche Konflikt unterm Weihnachtsbaum

Weihnachten ist nicht nur das letzte Fest vor dem Jahreswechsel. Es hat weiterhin eine ganz besondere Bedeutung. Viele Menschen bemühen sich daher ein perfektes Fest zu gestalten. Viele Vorstellungen sind gerade zu diesem Anlass vorhanden und nicht alle davon können von den Beteiligten künstlich herbeigeführt werden.

Zudem wird dem Menschen durch die Medien ein Bild des perfekten Weihnachtsfests suggeriert, das in der Praxis nicht eingehalten werden kann. Im Ergebnis ist es daher gerade die Bemühung um eine perfekte Weihnachtszeit, die den Grundstein für Konflikte legt, die anschließend an den Festtagen offen ausgetragen werden. Von Stress und seinen Folgen. In der Vorweihnachtszeit herrscht in vielen Familien Stress. Stress ist ein natürlicher Mechanismus, der im Alltag immer wieder vorhanden ist. Es handelt sich dabei im wesentlichen um eine natürliche Reaktion. Der Mensch benötigt ihn sogar, denn ohne Stress kann er nicht agieren.

Führt der Mensch eine Tätigkeit gerne aus, dann entsteht positiver Stress und die Energien werden mobilisiert, um die Tätigkeit ausführen zu können. Gerade in der Vorweihnachtszeit tritt allerdings der negative Stress in den Mittelpunkt. Viele verschiedene Tätigkeiten müssen in dichter zeitlicher Folge ausgeführt werden. Daher ist der Tag ausgebucht und die mobilisierten Energien werden aufgewendet, um alles so zu gestalten, wie es der Vorstellung entspricht.

Dabei sind viele Menschen nahe der Überforderung. Die mobilisierten Energien reichen nicht aus, um die vielen Anforderungen zu meistern. Ein negatives Gefühl und Anspannung entstehen. Mit diesem Gefühl beginnen die Menschen dann die Festtage. Auch Aufgaben, die nicht selbst auferlegt wurden, stehen an. Überall sind Weihnachtsfeiern zu finden und häufig sind es gerade gesellschaftliche Verpflichtungen, die zusätzlichen Stress verursachen.

Zeit zum Erholen bleibt daher wochenlang nicht. Aggressionen entstehen, die dann zurückgehalten werden. Diese suchen sich ein Ventil und werden dann auf andere Situationen übertragen. Gerade die Bescherung und der 24. Dezember bieten viele Auslöser, die dann zu einem Ausbruch dieser Aggressionen führen können. Die Bemerkung über das Festessen, ein Geschenk, das vergessen wurde und einiges mehr bieten viel Raum.

Erwartungen und andere Pulverfässer

Auch der Umstand, dass die Erwartungen grundverschieden sind, kann das Fest trüben. Vor allem die Erwartungen der Familie stehen im Zentrum. Deshalb sehen sich viele Menschen gezwungen nahezu alle ihre Verwandten zu besuchen. Zugleich müssen für diese Menschen auch Geschenke gekauft werden. Die meisten möchten ihre Mitmenschen nicht enttäuschen, so dass sie den Stress auf sich nehmen. Genau diese Familie ist es schließlich, die selbst Potenziale für Konflikte bietet.

Jeder Mensch hat eigene Meinungen und Einstellungen, die gerade am Festtag direkt aufeinandertreffen. Was für eine Person eher normal ist, kann für andere als störend empfunden werden. Daher sind viele Verhaltensweisen ein sinnbildliches Pulverfass, das darauf wartet, gezündet zu werden. Spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, dann kann eine Explosion folgen. Dies fängt bereits damit an, dass das mühsam zubereitete Mahl nicht gegessen wird, weil es nicht den Ernährungsgewohnheiten entspricht.

Finanzen schlagen Lücken in die Kasse

Weihnachten stellt aber auch eine finanzielle Belastung dar. Gerade wenn nur wenig Geld vorhanden ist, kann das Geschenk eine große Schneise in die Finanzen schlagen. Der Gedanke an den fehlenden Mammon kann dann durchaus belastend wirken. Wird ein Geschenk dazu noch abgelehnt, dann kann es zu Konflikten kommen. Gerade wenn viel Mühe eingesetzt wurde und die erwartete Reaktion ausbleibt, entstehen Konflikte, die kaum gelöst werden können.

Einige Regeln für eine konfliktfreie Zeit

Obwohl es viele Anlässe für Konflikte gibt, können sie durch ganz einfache Maßnahmen zuverlässig umgangen werden. Die oberste Regel lautet, dass die besinnliche Zeit tatsächlich besinnlich sein sollte. Die Erwartungen und Ansprüche sollten einfach auf einem verträglichen Niveau verbleiben.

Weihnachten ist nicht primär das Fest der Geschenke, sondern das Fest der Liebe zu den Mitmenschen – und der Familie. Wird dies beherzigt, dann ist auch das schlechteste Geschenk schön. Zugleich sollte vor der Weihnachtszeit bereits eingeplant werden, was genau zu tun ist. Hierbei gilt, dass Zeit kostbar ist.

Die Vorbereitungen genießen – Eine Parole, die hier in besonderer Weise gilt. Nicht jeder Weihnachtstermin ist wirklich wichtig. Zugleich sollte der Perfektionismus weit in den Hintergrund rücken. Kommt es zu Konflikten, dann sollten sie zwischen den beteiligten Personen geklärt werden. Alle weiteren Menschen sollten sich nicht einmischen. Auch bezüglich der Geschenke gibt es eine einfache Regel: Die Finanzen niemals überstrapazieren. Ein Geschenk sollte von Herzen kommen. Der materielle Wert muss im Hintergrund verbleiben. Und auch unnötige Rituale sollten vermieden werden, wenn nicht alle damit einverstanden sind. Kurz gesagt können die Regeln auf eine einzige Maßnahme reduziert werden. Einfach sich den Sinn von Weihnachten bewusst machen und sich auf die besinnliche Zeit im Kreise der Familie ohne Hintergedanken und Leistungsdruck freuen.

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