Distanz und Nähe in einer Partnerschaft
Viele Menschen sind in ihrem Leben mit ihrem Partner sehr glücklich. Der Partner ist stets für einen da und man hat immer jemanden, dem man nah steht. Es gibt aber auch zahlreiche Menschen, denen es anders geht, sie kommen mit der Nähe nicht gut klar und wünschen sich etwas mehr Distanz.
In einer Partnerschaft ist es die Kunst, communion und agency zusammen zu bringen. Communion steht für die Nähe und Verbundenheit, agency für Unabhängigkeit und Distanz. Ohne agency kann eine Beziehung nicht gut funktionieren. Wenn der Drang zu agency allerdings sehr stark ist, kann das tödlich für eine Beziehung sein.
Zu diesen Ergebnissen kam Birk Hagemeyer von der Universität Jena mit seinen Kollegen. Sie befragten 332 Paare, die zusammen lebten und 216, die getrennt von einander lebten. Einige Paare führten für 14 Tage auch ein Beziehungstagebuch.
Der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung ist die Ausgewogenheit von Nähe und Distanz
Bei der Befragung ergaben sich Anfangs verständliche und logische Ergebnisse. Die Paare, die getrennt voneinander lebten hatten einen höheren Drang zur Eigenständigkeit als diejenigen, die mit ihrem Partner zusammen wohnten. Diese Paare hatten also ein sehr ausgeprägtes agency-Bedürfnis, was allerdings nicht dazu führte, dass sie nicht in ihrer Beziehung zufrieden waren, schließlich hatten sie die nötige Freiheit und den Abstand den sie wollten.
Bei den Paaren, die zusammen lebten, kristallisierte sich heraus, dass wenn ein Teil nach mehr Freiheit suchte es oft zu Konflikten kam und die Stimmung dadurch negativ beeinflusst wurde. Die Autoren vermuten, dass dies wohl beide Partner frustriert. Für den einen bedeutet es, dass er zu wenig Nähe zulässt und für den anderen, dass er sich eingeengt fühlt.
Bei Ungleichgewicht Abstand halten und sich in Empathie üben
In den Tagebüchern konnte man dieses Missverhältnis auch genau erkennen. Im Normalfall waren die Partner sehr zufrieden, wenn sie an einem Tag viel Zeit mit ihrem Partner verbracht hatten. Gleiches galt für die Paare, die getrennt lebten. Einzig die Partner, die sehr viel Freiheit brauchen und mit dem Partner zusammen leben schätzten die gemeinsame Zeit nicht unbedingt als befriedigend ein, vielmehr als unzufrieden und sie waren unglücklich. Für diese Paare würde es sich also vielleicht anbieten, etwas mehr Abstand zu halten oder etwas an ihrer Empathie zu arbeiten.
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