Angenehme Scheidungsprophylaxe

Angenehme Scheidungsprophylaxe

Traurig, aber wahr! In den letzten Jahrzehnten sind nicht nur in Deutschland, sondern nahezu in allen westlichen Industrieländern die Scheidungsraten drastisch gestiegen. Mögliche Gründe wurden in verschiedenen Studien von vielen Seiten beleuchtet. Da ist zum einen die zunehmende Individualisierung, zum anderen die wirtschaftliche Unabhängigkeit beider Partner. Aber auch Kinderlosigkeit spielt eine bedeutende Rolle. Die Stellung der Ehe als Institution bröckelt. Neuerdings organisieren Scheidungsplaner ausgelassene Scheidungsparties. Damit verbundene neue Produkte kommen auf den Markt wie „Happy divorce“-Karten und Scheidungstorten, bei denen man bildlich beispielsweise aus Marzipan ausdrücken kann, was man von seinem Scheidungspartner hält oder was man ihm wünscht. Durch die Presse ging neulich ein Foto einer Stufentorte, bei der die Braut auf der obersten Stufe steht und ihr ehemaliger Angetrauter kopfüber weiter unten in einer Mülltonne steckt. Sicher war auch die dazugehörige Party entsprechend interessant.

Was kann man dem Trend entgegensetzen?

Zunächst denken die beiden Frischvermählten nicht an Präventionsmaßnahmen. Warum auch? Sie sind ja – in der Regel – glücklich. Aber eine ganz einfache Form frühzeitiger Paartherapie könnte die Ehe festigen und eine Scheidung vermeiden. Im „Journal of Consulting and Clinical Psychology” wurde neulich von einer Studie der University of Rochester berichtet.

Wie lief diese Studie ab?

174 frisch verheiratete oder verlobte Probanden wurden getestet. Diese wurden in vier Gruppen aufgeteilt. In den ersten beiden Gruppen lernten die Teilnehmer paartherapeutische Techniken wie aktives Zuhören, Empathie und Akzeptanz. Therapeuten hielten Vorträge und machten verschiedene Übungen mit den Probanden. Zudem bekamen sie eine Hausaufgabe auf. Die dritte Gruppe, die Kontrollgruppe, erhielt keine Anweisungen. In der vierten Gruppe bekamen die Paare nach einer Einführung knapp 50 Filme mit dem Auftrag einmal pro Woche gemeinsam einen Liebesfilm anzusehen. Danach sollten sie sich eine Dreiviertelstunde lang darüber unterhalten. Hierfür erhielten sie als Orientierung eine Liste mit zwölf Fragen, beispielsweise ob die Darsteller im Film ganz offen darüber miteinander gesprochen haben, wie sie sich wirklich fühlen. Die Testpersonen sollten dabei auch beleuchten, inwiefern die im Film dargestellte Beziehung Ähnlichkeiten und Unterschiede zur eigenen aufwies. Ziel war es die Teilnehmer zu motivieren über die Handlung des Films und die eigene Beziehung nachzudenken. Auch das Reden über Gefühle und Strategien des Entschärfens kritischer Situationen durch Humor sollte erleichtert und angeregt werden.

Wie sah das Ergebnis aus?

Nach drei Jahren lag in der Kontrollgruppe die Trennungs- und Scheidungsquote bei 24 Prozent. In den anderen drei Gruppen hatte sich das bei etwa elf Prozent eingepegelt. Dieses Ergebnis überraschte die Forscher rund um den Studienleiter Dr. Ronald Rogge von der University of Rochester. Die Psychologen schreiben in der Fachzeitschrift, dass es einfacher und billiger sei , sich mit Hilfe von Filmen der eigenen Beziehung bewusst zu werden, statt unter kostspieliger professioneller Anleitung Fähigkeiten zu Konfliktlösung und Mitgefühl zu trainieren. Rogge meint, dass es vermutlich nicht nur zu Beginn einer Ehe hilfreich sei, sich Zeit zu nehmen und gemeinsam die eigene Beziehung objektiv zu betrachten.

 

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