Emetophobie: Die Angst sich zu erbrechen
Der Bereich der Angststörungen hat über die letzten Jahre hinweg zahlreiche neue Phobien in sich vereint. Angst beschäftigt einen Jeden einmal, doch bei Phobien verschärfen sich diese Angstzustände so drastisch, dass sie das Leben des Betroffenen entscheidend beeinträchtigen. Die Emetophobie beschreibt eine solche Angststörung, bei der sich der Phobiker vor dem Erbrechen fürchtet. Diese Furcht führt zu den typischen Stress- und Angstsymptomen wie Schwindel, Herzrasen und Schweißausbrüchen.
Krankheitsbilder
Dass sich kein Mensch gerne übergibt oder besser gesagt viele Menschen einen Ekel vor dem Erbrechen empfinden, ist bekannt. Wenn dieser Ekel allerdings das alltägliche Leben derart bestimmt und beeinflusst, dass man sich sozial und emotional abschottet, dann leidet der Betroffene an einer Emetophobie. Emetophobie kann sich auf zwei Arten und Weisen äußern. Es ist möglich, dass der Betroffene Angst davor hat Andere dabei zu sehen wie sie sich übergeben oder dass die Angst vor dem eigenen Erbrechen besteht. Dabei können Angstgefühle Übelkeit noch verstärken und somit selbst zum Erbrechen führen. Ein Teufelskreis wird dann aufgemacht, dem der Betroffene schwer entgehen kann. Jedes Magengeräusch führt zu der Angst sich übergeben zu müssen.
Symptome der Emetophobie
Auch auf das Sozialleben hat eine Phobie in der Regel und in diesem besonderen Fall vor allem Einfluss. Situationen in denen Alkohol getrunken wird und jene die sich durch viele Menschen auszeichnen, werden von den Betroffenen meist gemieden und somit schränkt sich auch ihr täglicher Lebensraum ein.
Bemerkenswert ist auch der Einfluss auf das Essverhalten. Viele Emetphobiker gehen weder in einem Restaurant essen noch in die Mensa der Universität. Kochen wird für sie mehr und mehr zur Qual, weshalb sie auf leichte, am Besten schnell zubereitete Lebensmittel zurück greifen. Vor allem Tiefkühlkost wird von den Betroffenen bevorzugt, da ihnen dort die Keim gering vorkommen. Dadurch kommt in vielen Fällen eine Unterernährung zustande, die auch zu Ernährungsstörungen wie einer Magersucht führen kann.
Auslöser für Emetophobie
Natürlich ist es wahrscheinlich, dass auch eine Emetophobie durch ein sogenanntes Schlüsselerlebnis hervorgerufen wurde. Dieses Erlebnis kann sich beispielsweise in der Kindheit ereignet haben und schlichtweg aus einem erhöhten Ekel vor dem Erbrechen Anderer und von einem selbst bestehen. Viele Psychologen gehen allerdings davon aus, dass Phobien nicht immer durch ein Schlüsselerlebnis hervorgerufen werden und es in vielen Fällen keinen benennbaren Auslöser gibt.
Therapie bei Phobien
Mögliche Behandlungsformen bei Phobien sind definitiv die Verhaltenstherapie, die große Erfolge erzielen kann. Sie zeichnet sich zum einen durch Gesprächssitzungen aus und zum anderen durch bewusste Konfrontation mit dem angstbesetzten Objekt aus. Dies kann in realen Situationen, die bisher gemieden worden, erfolgen oder auch in Form von Filmvorführungen. Die Konfrontationstherapie ist oftmals sehr nervenaufreibend und kann daher nicht in allen Fällen durchgehalten werden. Als Alternative bietet sich eine tiefenpsychologische Variante an. Eine Kombination aus beiden Therapieverfahren wäre optimal.
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