Wie man erkennt, wenn jemand lügt
„Du brauchst mir gar nichts vorzumachen. Ich sehe doch, wenn Du lügst.“ Das ist eine Standardaussage vieler Eltern ihren Kindern gegenüber, die auch gern in Partnerschaften eingesetzt wird, jeweils meist prophylaktisch, zur Einschüchterung. Aber kann man wirklich erkennen, wenn ein anderer lügt? – Die Antwortet lautet: Im Prinzip schon.
Doch ist es nicht so einfach, wie manche glauben. Wenn wir bewusst die Unwahrheit sagen, löst das in uns ein Schuldgefühl aus, das sich anderen anhand winziger Verhaltensmerkmale mitteilt. Ein Beispiel, auf das gern zurückgegriffen wird, um das Prinzip zu verdeutlichen, ist die Stellungnahme des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Bill Clinton, zu den 1998 gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, ein sexuelles Verhältnis zu Monica Lewinski, einer Praktikantin im Weißen Haus, unterhalten zu haben.
Vor laufender Kamera bestritt Clinton diesen Umstand – und sagte damit die Unwahrheit. Die Aufnahme zeigt deutlich, wie er die Augen niederschlägt, als er diese Aussage macht. Eine unbewusste Reaktion seines Körpers, der Versuch, dem Blick der Kamera und damit der amerikanischen Bevölkerung auszuweichen, um seine Lüge zu verbergen.
Wer jetzt allerdings annimmt, diese Reaktion sei so auf alle Menschen und Situationen zu übertragen, der irrt. Zum einen weiß ein guter (um nicht zu sagen: professioneller) Lügner durchaus den Schein der Redlichkeit zu erwecken, zum anderen sind die Körpersignale, die auf eine Lüge hindeuten, auch individuell verschieden. Man muss einen unbekannten Menschen zunächst bei einer Lüge sehr genau beobachten, um später erkennen zu können, dass sich die Anzeichen wiederholen, er also die Unwahrheit sagt. Anders ist das mit Menschen, die einem nahestehen und deren Verhalten man gut einschätzen kann.
Hier werden unterbewusste Abweichungen ebenso unterbewusst registriert, woraus sich das Empfinden ableitet, etwas sei mit der Aussage des anderen nicht in Ordnung. Das ist das, was wir „Intuition“ nennen: die Auswertung der vielen unbewusst wahrgenommenen Signale unserer Umwelt. Frauen, so haben Forschungen ergeben, besitzen dabei im Vergleich zu Männern eine wesentlich höhere Sensibilität. „Weibliche Intuition“ ist also durchaus eine ernstzunehmende Größe innerhalb unserer Kommunikation. Das heißt, um auf den Ausgangspunkt unserer Ausführungen zurückzukommen: Die Behauptung, man würde beim Lügen ertappt werden, kann durchaus der Realität entsprechen. Insbesondere, wenn sie von einer Frau kommt.
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