Essstörung-Studie

Im Bereich der psychosomatischen Erkrankungen nehmen die Essstörungen einen ganz besonderen Stellenwert ein. Denn viele der Essstörungen haben nicht nur Suchtcharakter, sie sind zudem lebensbedrohlich. Fachleute unterscheiden dabei zwischen typischen Essstörungen wie der Anorexia nervosa (Magersucht), sowie der Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) und den atypischen Störungen wie der Binge-Eating-Störung.

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass, wie inzwischen wissenschaftlich belegt worden ist, Frauen fünfmal häufiger unter Essstörungen leiden als Männer.

Adipositas und Essstörungen

Studien zeigen, dass bei Frauen die Gefahr an einer Essstörung zu erkranken sehr viel höher liegt als bei Männern. Den Untersuchungen zufolge leiden fast 6 Prozent der Frauen aber nur 1,5 Prozent der Männer an diesen Störungen des Essverhaltens. Gerade fettleibige Frauen sind 11-mal häufiger von einer Essstörung betroffen als normalgewichtige Frauen. Daraus lässt sich ableiten, dass Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) in unmittelbarem Zusammenhang mit Essstörungen stehen. Bei diesem Personenkreis sind wiederkehrende Essanfälle, chronisches Überessen und nächtliche Essattacken oft mit einem negativen Körperbild verbunden.

Gleichzeitig herrscht hier ein großer seelischer Leistungsdruck, was beweist, dass Fettleibigkeit nicht nur ein Problem von Bewegungsmangel oder falscher Ernährung ist. Bei Patienten, die an Adipositas leiden ist neben einer Ernährungs- und Bewegungstherapie auch eine ergänzende psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Neue Erkenntnisse über Essstörungen in der Jugend

Laut den neuesten Studien gibt es auch einen Zusammenhang von Essstörungen und dem Lebensalter. Zwar treffen diese Störungen Menschen jeden Alters, die Häufigkeit einer Essstörung nimmt mit dem Alter der Betroffenen jedoch ab. So haben, den Untersuchungen zufolge, vor allem junge Frauen und Männer im Alter zwischen 55 und 64 ein erhöhtes Risiko für ein gestörtes Essverhalten.

Für diese Studie wurden spezifische Symptome und Verhaltensweisen untersucht. Dazu zählen ein negatives Körper- und Selbstbild, Essanfälle, Missbrauch von Abführmitteln und selbst herbeigeführtes Erbrechen. Aber auch ein Übermaß an Diäten oder übertriebene sportliche Aktivitäten zählen zu den typischen Symptomen. Die Befragten waren dabei zwischen 14 und 95 Jahren alt. Nach der Auswertung der Befragung ergab sich folgendes Bild:

  • über 10 Prozent der Befragten gelten damit als adipös, ihr BMI lag bei 30kg/m2 und mehr
  • etwa 37 Prozent sind demzufolge übergewichtig
  • gerade mal 52 Prozent gelten als normalgewichtig

Bei der Studie ergab sich jedoch kein Zusammenhang zwischen einer Essstörung und dem Einkommens- oder Bildungsniveau. Auffällig war allerdings, dass bei Männern der Hang zu Essstörungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Dies scheint auf das veränderte Körperbild der Männer zurückzuführen zu sein.

Strategien gegen Essstörungen

Wie es scheint, sind Essstörungen meist ein gesellschaftliches Problem. Der zunehmende Druck immer schlank zu sein, ist sicher für viele Symptome verantwortlich. Schon Grundschulkinder fühlen sich zu dick und machen Diäten. Dabei nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder immer mehr zu.

Dies führt zu dem Schluss, dass einerseits falsche Ernährung zur Entstehung von Übergewicht führt, andererseits aber ein ungeheurer Druck herrscht, sehr dünn zu sein. Dies bedeutet zweierlei. Erstens ist es notwendig, mehr über gesunde Ernährung zu wissen und das Wissen auch anzuwenden. Also weniger Fett, weniger Zucker und Kohlehydrate und dafür mehr Eiweiß und leichte Mahlzeiten! Aber auch, Schluss mit dem Schlankheitswahn, superdünne Frauen sollten nicht länger das Maß aller Dinge sein, denn eine Frau mit Untergewicht ist selten gesund.

 

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