Das Darwin-Experiment

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Das Darwin-Experiment

Egal was wir empfinden, unser Gesicht spiegelt unsere innersten Emotionen wieder. Der berühmte Forscher und Vater der Evolutionstheorie Charles Darwin erkannte schon früh, dass der Ausdruck des menschlichen Gesichts offenbar überall auf der Welt richtig erkannt und verstanden wird.

Ob wir als Mensch Wut, Trauer oder Glück empfinden, zeigt sich deutlich anhand unserer Mimik. Um das Ergebnis seiner Beobachtungen zu beweisen, entschloss sich Darwin zu einem ebenso originellen wie neuartigen Experiment.

Das Grimassen Experiment 

Um seine Theorie zu beweisen, veranstaltete Darwin vor über 140 Jahren bereits ein Grimassen Experiment. Er lud Gäste zu einem Dinner ein und zeigte ihnen im Laufe des Abends eine Reihe von Fotos. Die Bilder zeigten Menschen, die mittels einer Elektrode und elektrischem Strom gereizt wurden.

Der Stromreiz rief bei den gezeigten Versuchspersonen die unterschiedlichsten Gesichtsausdrücke hervor. Darwins Besucher beschrieben daraufhin die Emotionen, die sie in den Grimassen erkannten. Das Erstaunliche dabei war, dass die Befragten in ihrer Interpretation der gezeigten Gefühle sehr oft übereinstimmten.

Der Gesichtsausdruck als Spiegel der Emotionen

Darwin schloss daraus, dass unsere Gefühle einen, für uns nicht zu kontrollierenden, Einfluss auf die Gesichtsmuskeln haben. Daher ist es für unsere Mitmenschen relativ einfach, den augenblicklich vorherrschenden Gemütszustand zu erkennen. Im Jahre 1872 erschien Darwins Werk „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren“. Darin führt er aus, dass die Bewegungen der menschlichen Gesichtsmuskeln scheinbar angeboren sind. Seiner Auffassung nach kann dies nicht erlernt sein, denn alle Menschen erkennen sie, ohne Rücksicht auf Herkunft oder kulturellen Hintergrund.

Die Wiederholung des Experiments

Allerdings führte Darwin sein Experiment nur mit 24 Menschen durch. Um die Theorie stichhaltig zu machen, müsste man den Versuch mit einer größeren Anzahl von Versuchspersonen wiederholen. Dies wurde nun an der Universität von Cambridge gemacht. Es wurden dieselben Fotos benutzt, allerdings wurden diese via Internet 18.000 Menschen gezeigt.

Das Ergebnis war verblüffend, denn die Aussagen über den Gemütszustand der gezeigten Person stimmten heute wie damals meist überein. Der einzige Unterschied zu dem Experiment im 19. Jahrhundert war der, dass Darwins Gäste für die Interpretation der Fotos ein anderes Vokabular benutzten. So bezeichnen sie einen Gesichtsausdruck als „hart“ und „unnachgiebig“, wogegen der gleiche Ausdruck heute eher als „gelangweilt“ interpretiert wird.

Fazit

Dies zeigt, dass offenbar ein nicht unerheblicher Teil der menschlichen Kommunikation auf nonverbaler Ebene abläuft. Diese universelle Sprache ermöglicht es uns, Emotionen überall auf der Welt richtig zu deuten. Zu allen Zeiten innerhalb der Menschheitsgeschichte war diese Eigenschaft überlebenswichtig. Denn auch wenn man die Sprache des Gegenübers nicht versteht, lässt sich anhand dieses Gesichtsausdrucks eine mögliche Gefahr rechtzeitig erkennen.

Die Forscher der Universität Cambridge haben bewiesen, dass Darwin mit seinem Experiment die Zusammenhänge zwischen der menschlichen Mimik und den ausgedrückten Emotionen richtig erkannt hat. Es lohnt sich also, nicht nur auf das zu hören, was ein Mensch sagt, sondern auch darauf, wie sein Gesicht dabei reagiert. So lassen sich Unsicherheiten oder gar Lügen oft anhand des Gesichtsausdrucks oder der Körpersprache erkennen.

Alles, was der Mund nicht sagen kann oder sagen will, sagt die Mimik. Da niemand wirklich Einfluss auf seinen Gesichtsausdruck hat, sagt dieser mehr als tausend Worte.

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