Sind Egoisten wirklich glücklicher? – Nein!

Sind Egoisten wirklich glücklicher? – Nein!

Im Rahmen des Projektes „Münsters Wissen schafft“ beleuchtet die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster unter anderem in einer ihrer Veranstaltungen auch das persönliche Glück des Menschen. Wovon hängt es ab? Wodurch wird es gefördert? Dabei kam eine der zentralen Fragen der heutigen Zeit zur Sprache: Sind Egoisten wirklich glücklicher? Und was hat es mit der Moral auf sich?

Was bereits Aristoteles zum Thema Egoismus zu sagen hatte

In seinem Vortrag zum Thema moralisches Handeln und persönliches Glücks greift Philosoph Kurt Bayertz von der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster bis in die antike Philosophie zurück. Er zieht Aristoteles zu Rate und erläutert, dass laut jenem ein „gutes und glückliches Leben durch Tätigkeiten, die um ihrer selbst willen vollbracht werden – weil man sie für eine gute Sache hält“ – erreicht werden kann. Da die „guten Sachen“ hier im Sinne von moralischen Handlungen zu verstehen sind, scheinen diese eine zentrale Rolle in der Frage nach dem Erreichen des persönlichen Glücks zu spielen.

„Je mehr ein Mensch für andere tut, desto besser geht es ihm“, meint Bayertz und stellt damit die These auf, dass beispielsweise ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht nur andere, sondern auch mich selbst glücklich machen können. Dies bestätigen auch die Ergebnisse mehrerer internationaler Studien zum Thema. Genannt sei an dieser Stelle eine Untersuchung deutscher Psychologen von 22 000 Probanden in einem Zeitraum von 14 Jahren zwischen 1985 und 1999. Die Teilnehmer wurden kontinuierlich wiederholt nach ihrer Lebenszufriedenheit und den von ihnen ausgeführten ehrenamtlichen Tätigkeiten befragt. Die Ergebnisse waren eindeutig: Selbstloses Handeln und Ehrenämter führen zu mehr Zufriedenheit und persönlichem Glück.

Der Zwiespalt zwischen guter Moral und Moralpredigt

Der philosophische Experte ist sich des gegenwärtigen Trends in der Gesellschaft bewusst, nach dem moralisches Handeln überzeugungsmäßig schier unglücklich macht. Die Gründe dafür sind in den Assoziationen der modernen Menschen zum Begriff „Moral“ zu suchen. Meist fallen relativ schnell Folgebegriffe wie „Pflicht“, „Last“ oder „Strafe“.

Natürlich könne man nicht nur für andere Leben, weiß auch Bayertz. Wer jedoch immer nur auf Kosten anderer lebt, wird im Leben auch nicht glücklicher werden. Die Waage dieser beiden Extreme ist der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit. Wer für sich selbst sorgt und gleichzeitig etwas für andere tut, erhöht die Chance auf ein gutes Leben ungemein. Selbstfürsorge darf also nicht im Widerspruch, sondern Hand in Hand mit der Nächstenliebe stehen: „Was man für sich selbst tut, kann Kraft für selbstloses Handeln geben.“

 

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