Digitale Demenz

Digitale Demenz

Der Begriff der „Digitalen Demenz“ wurde vor allem von dem deutschen Psychologen und Psychiater Manfred Spitzer geprägt, der ihn im Sinne einer pointierten Provokation benutzt, um die Affinität der gegenwärtigen deutschen Bildungspolitik zur Elektronischen Datenverarbeitung zu hinterfragen.

Spitzer kritisiert die Konzentration bildungspolitischer Maßnahmen auf eine möglichst frühe Heranführung von Kindern an die Anwendungen und Funktionsprinzipien von elektronischen Kommunikationsmitteln und -medien. Er sieht darin die Gefahr einer einseitigen Nutzung der Hirnkapazitäten zuungunsten nicht-mathematischer Bereiche und einer Entfremdung der Kinder von der Realität durch deren Fokussierung auf die virtuelle Welt des Internets. „Digitale Demenz“ hat nichts mit dem Krankheitsbild der (Alters-)Demenz zu tun.

Der Bezug liegt darin, dass sich in der Konsequenz aus Spitzers Argumentation bei „Digitaler Demenz“ die Erinnerung und der Bezug zur Realität in ähnlicher Weise verlieren wie dies bei einem Demenzkranken der Fall ist. Es handelt sich also um eine Metapher, über deren Stimmigkeit ebenso gestritten werden kann wie über die von Spitzer mit dem so benannten Phänomen verbundenen Folgen. Forschungen zeigen, dass autistische Menschen offenbar häufig besondere Talente im Umgang mit Computern aufweisen.

Offensichtlich sind die Teile des Gehirns, die bei Autisten besonders aktiv sind, jene, die für das Verständnis für IT-Anwendungen und ihre Funktionsweise benötigt werden. Das sogenannte „Geek-Syndrom“ bezieht sich darauf, dass es Menschen mit einem besonderen Talent für alle Gebiete der elektronischen Datenverarbeitung zum Beispiel oft an sozialer Kompetenz, dem Talent für den Umgang mit anderen Menschen, speziell dem Verständnis ihrer Emotionen, mangelt. Erfolgreiche Arbeit am und mit dem PC setzt u.a. die Fähigkeit voraus, sich völlig auf rein kognitive, also mit Wissen und Verstand verbundene Fragen konzentrieren und dabei die Umwelt weitgehend ausblenden zu können. Das mathematisch-abstrakte Denken dominiert; bildliche und sprachliche Abstraktion oder Gefühle hingegen werden vernachlässigt. Das bedingt eine einseitige, ebenfalls auf das Mathematische bezogene Kreativität. Und die Kritik Spitzers und anderer richtet sich vor allem dagegen, dies zur Maxime der staatlichen Bildungspolitik zu erheben.

 

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