Das Borderline-Syndrom

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Das Borderline-Syndrom

Als Borderlinesyndrom bezeichnet der Fachmann eine Persönlichkeitsstörung. Diese zeigt sich in extremen Stimmungsschwankungen, Schwierigkeiten im Umgang mit anderen und impulsivem Verhalten. Im Verlauf einer Borderline Störung kann es aber auch zu Symptomen wie Selbstverletzung kommen. Die Entstehung dieser Störung liegt noch weitgehend im Dunkeln.

Wissenschaftler vermuten, dass es mit der Entwicklung unserer modernen Gesellschaft zusammenhängt. So ändern sich die klassischen Familienbilder, Kinder wachsen ohne intaktes Elternhaus auf und müssen oft auf einen Elternteil, meist den Vater, komplett verzichten. Die Wissenschaft tut sich bis heute schwer, eine Borderline-Störung exakt einzuordnen. Daher kommt auch der Name Borderline, also Grenzlinie. Denn ursprünglich wurde die Krankheit zwischen Neurose und Psychose angesiedelt.

Woran erkennt man das Borderlinesyndrom?

Bei vielen Erkrankten zeigen sich die ersten Symptome bereits in der Pubertät oder dem jungen Erwachsenenalter. Als erste Anzeichen gelten extreme Stimmungsschwankungen, selbstverletzendes Verhalten oder starke Impulsivität. Leider gibt es keine typischen Verhaltensmuster, die Krankheit selbst hat viele Gesichter. Ein Mensch mit einer Borderline-Störung kann seine Gefühle oft nur schwer kontrollieren. Sie leiden dabei an einer Störungen des Selbsterlebens, sowie an Leere- und Spannungszuständen. Bei den Erkrankten gerät das emotionale Gleichgewicht schnell aus der Balance und viele von ihnen neigen dann sogar dazu, sich selbst zu verletzen. Dies geschieht etwa durch Ritzen der Haut, verbrennen oder ähnlichen Aktionen.

Wie häufig tritt die Borderline-Störung auf?

Forscher schätzen, dass der Anteil der Erkrankten bei ein bis fünf Prozent der Menschen liegt. Borderline wird bei Frauen öfter festgestellt als bei Männern. Das kann aber auch daran liegen, dass Frauen sich häufiger von selbst in Behandlung begeben. Wie bei vielen Psychischen Krankheiten ist die Dunkelziffer auch hier erheblich.

Wie lässt sich Borderline behandeln?

Da es sich bei Borderline um eine psychische Störung handelt, liegt der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung meist in einer bestimmten Form der Verhaltenstherapie. Studien haben gezeigt, dass auch eine übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) gute Erfolge zeigt. Es geht in erster Linie darum, das Selbstbild des Erkrankten zu verändern bzw. zu stärken.

Was passiert, wenn die Gefühle außer Kontrolle geraten?

Bei einer Borderline Persönlichkeit fällt auf, dass sie Schwierigkeiten hat, ihre Emotionen einzuordnen. Anstatt ihren Ärger oder ihre Wut zu spüren, baut sich eine enorme innere Anspannung auf. Dann genügt schon der kleinste Anlass und die Stimmung kippt. Der Betroffene verfällt dann in maßlose Wut oder Angst, die zu Panikattacken führen kann. Für die Umwelt sind diese Ausbrüche natürlich beängstigend und irritierend. Borderliner gelten daher als unberechenbar, launisch oder gar aggressiv. Um die eigene innere Spannung abzubauen, neigen die Betroffenen dazu, sich selbst zu verletzen. Dies geschieht durch Messer, Rasierklingen oder brennende Zigaretten. Dieses Verhalten ist als Versuch anzusehen, das eigene Gefühlschaos irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Fachleute sehen das auch als Hilferuf an die eigene Umgebung.

Erhöhte Suizidgefahr bei Borderlinern

Nicht wenige Borderliner nehmen Drogen, trinken oder neigen zu gefährlichen Situationen beim Sport oder im Straßenverkehr. Unter den Erkrankten finden sich überdurchschnittlich viele Menschen, die an Depressionen, ADHS oder Suchterkrankungen leiden. Viele empfinden die eigene Lage als unerträglich und denken an Selbstmord. Ohne eine entsprechende Therapie sterben mehr als fünf Prozent der Borderliner durch Suizid.

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