Wenn das Elternsein zum Burnout führt
^Elternsein ist wunderbar. Viele Partnerschaften wünschen sich nichts mehr als Kinder. Für manche Väter und Mütter wird das Elternsein allerdings zur Qual. Sie sind der Aufgabe nicht gewachsen, ihnen fehlt Unterstützung. Die Folge: Nervenzusammenbruch und Burnout.
Eine Situation die wahrscheinlich viele Eltern kennen: Ein stressiger Arbeitstag endet, schnell wird das Grundschulkind in die Badewanne gesetzt und mit dem Kochen begonnen. Nebenbei läuft die Waschmaschine. Nach einer Zeit wird das Kind gebeten, die Wanne zu verlassen, den Schlafanzug anzuziehen. Wie immer weigert es sich. Nach weiteren fünf Minuten wird es nochmals gebeten endlich die Wanne zu verlassen. Argumente wie „Es ist spät“; „Das Essen ist fertig“ oder „Morgen früh kommst Du nicht aus dem Bett“ überzeugen das Kind nicht. Im Gegenteil, das Kind wird ungehalten und es fallen Sätze wie „Nie darf ich in der Wanne spielen“. Der Moment, bei denen viele Eltern innerliche Wut und Ärger aufbauen. Häufig wird das Kind angeschrien oder heftiger aus der Badewanne gezogen, es weint. Die Folge: Der Elternteil fühlt sich schlecht, unverstanden und hat das Gefühl versagt zu haben.
Burnout in allen Familien möglich
Der Begriff Burnout fiel erstmals in den 60er Jahren, allerdings in Verbindung zum Beruf. Typische Symptome für diese Erkrankung sind Erschöpfung, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Gereiztheit, sowie sinkende Leistungsfähigkeit. Betroffen waren meist Personen, die sich zuvor am intensivsten in ihrer Arbeit engagiert hatten.
Ein Burnout kann aber auch bei Vätern und Müttern auftauchen. Es spielt es keine Rolle, wie viele Kinder vorhanden sind, wie alt diese sind oder welcher Gesellschaftsschicht sie angehören. Ein Burnout entwickelt sich auch nicht ausschließlich bei Eltern von erkrankten Kindern, die mehr Zuneigung und Zeit benötigen. Häufig sind es mangelnde Fähigkeiten des Elternteils, wie der Umgang mit Stress, fehlende Freundschaften und kein Partner, die einen Nervenzusammenbruch begünstigen.
Burnout erkennen und behandeln
Ein Burnout ist erkennbar an drei typischen Symptomen. Die Erschöpfung, das Gefühl von Leere. Die emotionale Distanzierung, fehlende Energie. Und die sinkende Leistungsfähigkeit, die Lustlosigkeit der Elternrolle. Bereits zwei dieser Symptome sind ausreichend, um die Erkrankung Burnout in Betracht zu ziehen.
Inwieweit chronischer Stress bei einem Nervenzusammenbruch einbezogen werden kann, ist unklar. Vater und Mutter müssen täglich auf Hochtouren laufen. Der Alltag muss funktionieren, eine große und schwere Herausforderung. Der Arbeitstag raubt manchmal alle Kräfte. Es kommt vor, dass Energie und Lust fehlen den Haushalt zu meistern oder das Kind zu bespaßen. Jeder Mensch, auch Eltern, brauchen Zeit für sich. Wären da nicht direkt die Schuldgefühle. Aber diese Schuldgefühle können im schlimmsten Fall vielmehr krankmachen. Eltern powern sich aus, bis nichts mehr geht. Nicht selten berichten Betroffene von Suizidgedanken. Burnout, sowohl im Berufsleben, als auch im Elternsein ist immer ernst zu nehmen.
Um dem Burnout vorzubeugen, gilt es unbedingt auf Anzeichen zu achten. Das Gespräch mit Partner, Freunden und Familie sind der nächste Weg, bevor der Gang zum Arzt ansteht. Ein Psychologe kann Betroffenen helfen, aus dem Tief herauszukommen. Das benötigt allerdings Zeit und Geduld. Ein Burnout dauert kein Leben lang, manchmal geht es Betroffenen bereits nach wenigen Wochen besser, manchmal dauert es aber Monate oder Jahre. Das Ziel ist es, wieder gesund zu werden und die Freude als Elterndasein zurückzugewinnen.
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