Vaterliebe: Prägende und wertvolle Erfahrung?

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Vaterliebe: Prägende und wertvolle Erfahrung?

Auch wenn die Mutter häufig als wichtigste Person im Zusammenhang mit der Prägung und Erziehung des Kindes genannt wird: Neue Studien weisen in eine andere Richtung. Grundsätzlich scheint die Vaterliebe für die Entwicklung und Prägung in gleicher Weise wichtig zu sein wie auch das weibliche Geschlecht.

Wie äußert sich die Vaterliebe und was passiert, wenn sie fehlt?

Die Vaterliebe ist ein Begriff, der für die Liebe des Vaters zu seinen Kindern steht. Diese ist unabhängig davon, ob die Kinder bereits erwachsen sind oder sich noch im Kindesalter befinden. Wie genau die Beziehung des männlichen Elternteils zu seinen Kindern ausgeprägt ist, hängt dabei stark von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Kulturelle, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen prägen einen großen Teil dieser Verbindung. Gerade die herrschenden Geschlechterrollen sowie stereotype Verhaltensmuster innerhalb der Kultur bilden die Grundlage für die Beziehung zwischen Vater und Kind. Diese Verhaltensweisen erfolgen nicht immer bewusst, sondern bestehen aus Werten und Normen, die der männliche Erziehungspart bereits in seiner Kindheit erworben hat. Während die Fürsorge und Verantwortung in jeder Gesellschaft wesentliche Merkmale der Vaterschaft sind, sind Zärtlichkeiten nicht immer selbstverständlich. Da auch der Vater eine Vorbildfunktion einnimmt – was nicht wie vielfach angenommen wird nur der Mutter obliegt- bildet der Mann einen wesentlichen Aspekt innerhalb der Erziehung, die sich in Form der Vaterliebe äußert. Diese stellt die Verbindung zwischen Mann und Kind dar, wodurch der Transport der Normen und Werte überhaupt erst möglich wird.

Fehlt diese Beziehung oder der Vater ist nicht anwesend, da die Eltern getrennt sind, kommt es nach gängigen Studien zu negativen Auswirkungen für das Kind. Die Untersuchungen konnten nachweisen, dass die betroffenen Kinder später ein erhöhtes Risiko zeigen, gesellschaftlich inkonforme Züge zu zeigen. Stabile Beziehungen können kaum aufgebaut werden und ihr Selbstbewusstsein ist im Gegensatz dem von gleichaltrigen Personen stark vermindert. Ganz allgemein gesprochen haben Kinder, die keine Vaterliebe genossen haben, im Erwachsenenalter starke Probleme, ihr Leben eigenständig zu bewältigen.

Große Einflüsse mit lebenslanger Wirkung

Die Wissenschaft schreibt dem Vater daher eine wesentliche Rolle zu. Er ergänzt das Bild der Mutter und bildet besonders im kognitiven sowie im moralischen Bereich einen wesentlichen Einfluss. Vor allem die Geschlechterrolle der männlichen Nachkommen wird stark vom Bild des Vaters geprägt. Weitere Studien zeigen, dass auch ein Einfluss auf die Partnerwahl der Mädchen vorhanden ist. Häufig zeigen die späteren Partner in wesentlichen Teilen Charakterzüge, die auch beim Vater vorhanden waren. Daher ist auch die Gestaltung der Beziehung ein Bereich, der durch eine innige Vaterliebe positiv oder auch negativ beeinflusst werden kann.

Gleiches gilt auch für die Jungen. Sie erlernen durch die Anwesenheit des Vaters eine bestimmte Geschlechterrolle, die dann später übernommen wird. Die Werte und Normen werden allerdings nicht sofort gezeigt. Vielmehr wird die Rolle zeitlich um mehrere Jahre oder Jahrzehnte versetzt ausgebildet. Das bezieht sich sowohl auf die Ansichten als auch auf das Verhalten innerhalb der Beziehung. Die Wahl des Partners selbst ist allerdings – entgegengesetzt der Partnerwahl der Mädchen – eher an den Zügen der Mutter orientiert.

Vom öffentlichen und privaten Vater

Sowohl die Einflüsse der Mutter als auch des Vaters werden in der Pubertät überformt. Der Einfluss der Peer-Group (Freundeskreis und Ähnliches) nimmt zu, der Einfluss der Eltern und Familie hingegen nimmt ab. Die möglichen Verhaltensweisen sowie die Ansichten werden teilweise mit neuen Inhalten bestückt. Dennoch bleibt das Bild des Vaters noch immer erhalten, so dass es sich um eine Erweiterung des erlernten Verhaltens handelt, wodurch die Gesellschaft eine Entwicklung erfährt, die allerdings auf den vorhergehenden Verhaltensweisen aufbaut.

Die Erwartungen an den Vater haben sich daher kaum geändert, auch wenn dies vordergründig kaum zu bemerken ist. Vielfach wird er noch immer als der Ernährer angesehen. Probleme muss er lösen und Schmerzen werden häufig als Kleinigkeiten bezeichnet, die er nicht zeigen darf.

Dadurch wird das Bild in der Öffentlichkeit an diese Anforderungen angepasst. Vaterliebe äußert sich allerdings auch darin, dass der Vater mit seinen Nachkommen sehr offen ist. Daher kennen sie oft Züge des Mannes, die der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Kleine Zärtlichkeiten, ein Gespräch bei Problemen und andere Faktoren prägen die Beziehung zum Kind und werden an sie weitergegeben.

Vielfach ist die Beziehung zwischen Vater und Kind sehr innig und gerade die männlichen Kinder holen späterhin gerne den Rat des Vaters ein, wie in einigen Untersuchungen eruiert wurde. Der Vater kennt die Probleme in der Regel sehr gut, so dass er als kompetenter und vertrauensvoller Ansprechpartner zur Verfügung steht.

 

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