Zeitfalle Multitasking

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Zeitfalle Multitasking

Die Fähigkeit zu Multitasking wird gemeinhein als Vorteil gewertet. Wer mehrere Dinge gleichzeitig erledigen kann, wird gerade im Berufsleben anderen Kollegen gegenüber oft als Vorbild vorgestellt. Mitarbeiter, die alles schön der Reihe nach abarbeiten, gelten dagegen als unflexibel oder einfacher ausgedrückt als: nicht schnell genug. Schnelligkeit ist offensichtlich eine Eigenschaft, die ein Arbeitnehmer heute vorweisen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Chefs, die so denken, kennen offensichtlich die Ergebnisse neuester Hirnforschung nicht. Diese besagen, dass das menschliche Gehirn an mehr als zwei Aufgaben gleichzeitig scheitert. Wer es dennoch schafft, sich mit mehreren Tätigkeiten und Zielen parallel zu beschäftigen, braucht unter Umständen mehr Zeit dafür, als wenn eine Aufgabe nach der anderen zügig abgearbeitet werden würde. In jedem Fall steigt die Gefahr, sich stressbedingte Erkrankungen einzuhandeln – angefangen bei Burnout bis hin zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.

Oft genug setzen sich Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Behörde auch selbst unter Druck. Die Anforderungen im Beruf werden immer höher, die Personaldecke immer dünner und so bleibt es nicht aus, dass innerhalb der Arbeitszeit mehr Aufgaben zu bewältigen sind. Man erhöht das Tempo, verkürzt die Pausen und versucht, Multitasking Fähigkeiten zu entwickeln. Junge Mütter geraten ebenfalls sehr häufig in die Zeitfalle Multitasking, denn ihnen wird oft genug abverlangt, mehrere Tätigkeiten gleichzeitig erledigen zu können. Das Resultat sind nicht nur strapazierte Nerven, sondern auch ein schlechtes Zeitmanagement.

Das Gehirn ist nicht multitasking-fähig. Je früher man sich dessen bewusst wird, desto besser ist es. Mehr als zwei Aufgaben gleichzeitig kann es nicht koordinieren. Es braucht Zeit, sich umzustellen und zwischen den verschiedenen Themenkreisen zu switchen. Wer sich dazu zwingt, überfordert sein System und das bleibt nicht ohne negative Folgen. Unterm Strich braucht man wesentlich mehr Zeit, um alles abschließen zu können, als wenn eines nach dem anderen angegangen und erledigt wird. Darüber hinaus werden Nerven und Gesundheit geschont und damit bleibt die Leistungsfähigkeit länger erhalten. Multitasking ist demnach alles andere, als erstrebenswert. Die Parole sollte stattdessen heißen: Zurück zur Langsamkeit, dann geht alles schneller!

 

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