Die destruktive Eigenschaft der Empathie
Empathie ist ein Begriff, der in aller Munde ist. Empathie gilt als Heilmittel für gesellschaftliche Probleme. So dachte man jedenfalls. In der Vergangenheit wurde oft ein Mangel an Empathie kritisiert. Wie in der Medizin verschreibt man bei einem Mangel das was fehlt, hier die Empathie. So wurde sie dann als Heilmittel für entzweite Gesellschaften propagiert.
Obama- der Verfechter der Empathie
Präsident Obama war beispielsweise ein Verfechter der Empathie und bemängelte ein Defizit in der amerikanischen Gesellschaft. Allerdings ist Empathie kein Allheilmittel. So etwas gibt es nicht und es gibt – wie bei anderen Medikamenten auch – Nebenwirkungen. Doch was sollen die Nebenwirkungen sein? Durch wissenschaftliche Untersuchungen zeigten sich nun einige negative Auswirkungen der Empathie. Eine Studie der Universität Houston brachte ans Licht, dass Mitgefühl eine durchaus zerstörerische Wirkung auf Gesellschaften haben könnte. So sollen sich Personen, die besonders viel Einfühlungsvermögen besitzen, sich ganz besonders auf ihre politischen Gegner einschießen.
Verstärkung von Wir-gegen-sie-Gefühlen
An der Studie nahmen ca. 2.000 Probanden teil. Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass Empathie für eine größere Nähe sorgt. Es ist aber unterschiedlich, wie Menschen auf Mitgefühl reagieren.
Empathie sorgt dafür, dass die Sorgen und Leiden meiner eigenen Leute in meinen Fokus fallen. Handelt es sich um eine politisch polarisierte Gesellschaft, wird das Wir-gegen-sie-Gefühl verstärkt. Drückt man dieses Phenomen einfach aus, wächst die Anzahl der Gruppen, die sich für die „Guten“ halten. Das hat zur Folge, dass die andere Gruppe automatisch die „Böse“ ist, die den „Guten“ nur Schlechtes zufügen möchten. Die Empathie wird dann nur in den eigenen Kreisen eingesetzt. Die Gefühle für die Gegenpartei zeigen sich in Hass, Wut oder Ablehnung. Man sieht sich selbst ja als Opfer.
Ist bei jemandem das empathische Vermögen sehr ausgeprägt, scheint die Neigung zu obiger Reaktion sehr wahrscheinlich. Das zeigte sich während der Studie.
Teilt sich eine Gesellschaft, egal in welcher Weise, wirkt Empathie extrem destruktiv. Gegnerische Lager gehen in diesen Fällen aufeinander los, während die eigene Gruppe Mitgefühl erhält. Es mangelt demnach nicht an Empathie, sondern an einem Gemeinschaftsgefühl. Aus diesem Grunde sollte also ein größeres Wir-Gefühl entwickelt werden.
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