Gehirnjogging: Mit der Nase voran!

Gehirnjogging: Mit der Nase voran!

Es gibt unterschiedliche Ursachen, durch die das Riechvermögen nachlassen kann. Im Alter riechen Menschen manchmal weniger und auch Erkältungen können das Riechvermögen schmälern. Ein Riechtraining kann hier Abhilfe schaffen. Der Geruchssinn kann sich deutlich verbessern und als positiver Nebeneffekt steigt die Gehirnleistung an: Gehirnjogging mit der Nase quasi.

Gehirnjogging ohne Nase: Es ist Erkältungszeit

Mit der kalten Jahreszeit kommt auch die Erkältungszeit. Durch Schnupfen verlieren wir den Geruchssinn und damit auch den Geschmackssinn. Die verstopfte Nase bereitet einige Probleme. Bedenklich wird es lediglich, wenn dieser Verlust des Riechvermögens dauerhaft anhält. In diesem Fall kann ein Arzt das Riechvermögen testen. Die ärztliche Untersuchung bringt die Ursachen ans Licht. Liegt es an einer neurodegenerativen Erkrankung oder hat der Schnupfen die Riechzellen dauerhaft geschädigt?

Mithilfe spezieller Riechstifte wird der Test durchgeführt. Von den Stiften gehen diverse Gerüche aus, die es zu erkennen gilt. Im weiteren Verlauf des Tests wird untersucht, wie hoch die Konzentration des Duftes sein muss, damit der Patient ihn wahrnehmen kann. Je nach Ausgang des Tests können weitere Untersuchungen notwendig werden. Eine Operation ist die Lösung, wenn der Riechverlust durch eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, durch Polypen oder eine Entzündung verursacht wurde. Ist die Ursache chronisch, z. B. allergische Reaktionen oder Nebenhöhlenentzündungen, kommen Medikamente zum Einsatz.

Welche Therapie ist erfolgreich?

Manche Therapieformen sind umstritten. Die Behandlung mit Wachstumshormonen oder Vitaminen löst z. B. Kritik aus. Auch größere Operationen werden eher misstrauisch betrachtet, weil es zu Narbenbildungen kommen kann, die wieder die Funktion der Nasenschleimhaut beeinträchtigt werden kann. Therapeutische Maßnahmen hatten bis dato keinen Erfolg, wenn es um die Schädigung von Stammzellen ging. Auch wenn der Geruchsverlust durch einen Unfall verloren ging, bei dem die Röhren des Siebbeins zerstört wurden, gibt es keine Besserung durch Therapien. Das Alter ist der häufigste Grund für den Verlust des Riechvermögens. In diesen Fällen kann ein regelmäßiges Riechtraining helfen. Der Geruchssinn wird wieder verbessert und das Gehirn wird ebenfalls leistungsfähiger. Es beginnt meistens so um das 60. Lebensjahr, dass der Geruchssinn schwächer wird. Deshalb ist es ratsam, recht früh mit Geruchstraining anzufangen. Zweimal am Tag reichen wenige Minuten, in denen an Gegenständen gerochen wird. Es eignen sich Dinge wie Parfum, Obst, Wein, Deo, Säfte usw.

Die Lebensqualität verbessern

Beim Riechtraining sollten die Augen geschlossen sein. Der Duft sollte erkannt und Erinnerungen oder Emotionen zugeordnet werden. Die Uni Dresden führte Untersuchungen durch, wonach ein Drittel der Menschen nach 6 Monaten schon besser riechen konnte. Der altersbedingte Nachlass des Riechvermögens wurde durch das Training herausgezogen. Menschen, deren Geruchsinn wieder besser wurde, waren besser gelaunt und empfanden die Lebensqualität als besser. Durch das Riechtraining verbesserte sich aber auch die Fähigkeiten, Düfte zu identifizieren und wahrzunehmen. In der Nase des Menschen befinden sich ca. 30 Millionen Riechzellen und 350 unterschiedlichen Riechrezeptortypen ausgestattet. Die Fähigkeit, gut riechen zu können, hängt davon ab, wie gut das Riechen trainiert wird. Bei Parfümeuren ist der Geruchssinn z.B. sehr gut ausgeprägt, weil er täglich mehrere Stunden trainiert. Die Weichen für eine gute Riechfähigkeit werden bereits in der Kindheit gestellt. Eltern sollten ihre Kids an Blumen, Essen und anderen Dingen riechen lassen. Ebenso können Raumgerüche wahrgenommen werden oder der Duft eines Menschen, den wir umarmen.

Das Riechtraining pusht das Gehirn

Kinder können durch diese Übungen lernen, natürliche und künstliche Gerüche voneinander zu unterscheiden. Es wird so gefördert, dass Kinder später natürliche Produkte bevorzugen. Im Grunde wäre Riechunterricht in der Schule empfehlenswert.

Das Riechtraining wirkt sich laut wissenschaftlichen Untersuchungen auch auf das Gehirn aus. Die Wahrnehmung von Erinnerungen und Emotionen während der Übung aktiviert viele Regionen des Gehirns. Gehirnjogging ist ein moderner Begriff hierfür. Menschen, die unter Hyposmie – einem reduzierten Geruchsvermögen – leiden, hilft das Training ebenfalls weiter. Auf diese Weise kann das Riechvermögen größtenteils wiederhergestellt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass durch die Übungen Riechzellen stärker nachwachsen. Das Gehirn kann dann wieder mit den Duftsignalen umgehen. Auch hier wird wie Lebensqualität deutlich gesteigert.

Geht der Geruchssinn durch irgendeine Ursache verloren oder schwächt ab, dann kann das Riechtraining sehr gut helfen. In vielen Fällen lässt sich so nicht nur das Riechvermögen verbessern, sondern das Gehirn wird ganz nebenbei auch trainiert.

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