Wann entwickelt sich Mitgefühl?

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Wann entwickelt sich Mitgefühl?

Dass Menschen schon in jungen Jahren in der Lage sind, Mitgefühl zu entwickeln, ist bereits einige Zeit bekannt. Doch wann genau dieser Zeitpunkt eintritt, ist bisher noch nicht näher ergründet. Hier scheiden sich auch die Meinungen von vielen Wissenschaftlern, denn Studien liefern unterschiedlichste Ergebnisse. Eine neue Studie hat sich jedoch aktuell noch einmal mit dieser Thematik auseinandergesetzt.

Die Ergebnisse sind nicht nur interessant, sondern widerlegen auch viele andere Studien, denn Experten haben festgestellt, dass schon Babys und Kleinkinder starkes Mitgefühl empfinden können. Babys sind bereits sehr früh in der Lage, Sympathie für Menschen aufzubringen, die Opfer eines Angriffes wurden.

Die genauen Hintergründe der Studie

Der japanische Psychologe Yashurio hat an der Universität von Kyoto mit zahlreichen Kollegen eine interessante Studie durchgeführt. Kinder im Alter von 10 Monaten sind bereits in der Lage bestimmten Figuren Ziele und Absichten zuzuordnen. Daher haben die Forscher bei dieser Studie auch auf Trickfilme gesetzt. Diese wurden den Kindern gezeigt, um die Reaktionen auf Aggressionen genauer zu ergründen. In dem Film wurde eine aggressive Situation dargestellt, bei der ein blauer Ball und ein gelber Würfel involviert waren. Der Ball hat den Würfel immer wieder angegriffen und ihn mit Absicht gerammt. Der Würfel war also innerhalb des Filmes ein Opfer von Gewalt und musste mehrere Angriffe erleben. Nachdem die Babys den Film betrachtet haben, kamen dann die echten Gegenstände ins Spiel, um zu analysieren, mit welcher Form die Kinder nun sympathisieren.

Babys halten zu dem Opfer

Überraschend war, dass die meisten Babys ganz instinktiv nach dem Gegenstand gegriffen haben, den sie zuvor in dem Film als Opfer gesehen haben. Der Angreifer wurde überwiegend komplett ignoriert. Dabei handeln die Kleinkinder nach einer einfachen Regel, die in der Gesellschaft durchweg gilt. Diese besagt, dass man immer zu dem Menschen gehen soll, dessen Schmerz man fühlen kann. Man soll Kontakt mit diesem aufnehmen und den Angreifer weitestgehend ignorieren. Das Verhalten der Kinder hat sich dabei niemals verändert. Auch als die Rollen der Gegenstände im Film geändert wurden, haben die Kinder immer das Opfer gewählt. Wurde auch noch eine neutrale Figur in den Film integriert, dann fand diese ebenfalls Beachtung. Doch dies traf nie auf den Angreifer zu.

Die Experten haben die Babys auch vor die Wahl gestellt. Dabei konnten sie sich entweder für den Angreifer oder aber eine neutrale Form entscheiden. Interessant war auch hier, dass die Kinder immer den neutralen Gegenstand gewählt haben. Selbst in dieser Situation fand der Angreifer nur wenig Beachtung, wenn überhaupt. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass sich die Kinder vor allem deswegen für das Opfer entscheiden, weil sie auch selbst eine starke Angst gegenüber dem Angreifer empfinden.

Neugeborene können auf Gefühle reagieren

Beobachtet man Neugeborene, dann fällt auf, dass diese sehr oft auf die Gefühle der umstehenden Personen reagieren. Dies erfolgt meist, indem sie das vorgelebte Verhalten nachahmen. Wenn eine andere Person weint, dann neigen die meisten Babys ebenfalls zum Weinen und drücken so ein Gefühl von Sympathie aus. Die meisten Studien besagen, dass sich Kinder ab einem Alter von 18 Monaten für die Umwelt und deren Menschen interessieren. Mitfühlende Reaktionen sollen dann offiziell erst ab einem Alter von zwei Jahren möglich sein. In diesem Alter sind die meisten Kinder dann in der Lage, zwischen sich selbst und anderen Personen zu unterscheiden.

Doch die neuste Studie belegt, dass das Mitgefühl von Kindern schon viel früher aufkommt und sich auch deutlich im Verhalten zeigt. Babys im Alter von 10 Monaten können nicht nur Angreifer und Opfer identifizieren, sondern bereits Empathie übermitteln, wenn sich andere in Gefahr befinden. Dies kann natürlich die Grundlage für ein späteres Verhalten sein, so die Experten aus Tokyo.

 

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