Somatoforme Störung

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Somatoforme Störung

Wer an einer somatoformen Störung erkrankt ist, leidet unter andauernden quälenden Schmerzen. Und das zum Teil über mehrere Monate hinweg. Typisch ist dabei, dass keine körperliche Ursache für den Schmerz zu finden ist.

Die Schmerzen treten überall im Körper auf, wie Rücken, Kopf, Unterleib oder Bauch. Es kann auch vorkommen, dass nicht nur ein Bereich von den Schmerzen betroffen ist. Mögliche Beschwerden können aber auch Magen-Darm-Probleme, Unruhe oder Herzrasen sein. In der Medizin spricht man hier von „psycho-vegetativen“ Begleiterscheinungen.

Typisch für diese Krankheit ist, dass die Betroffenen lange von Arzt zu Arzt pilgern, ehe die richtige Diagnose gestellt wird. Anders als bei organisch kranken Patienten lässt sich oft über lange Zeit keine Ursache finden.

Aus Seelenschmerz wird Körperschmerz

Die Ursache einer somatoformen Schmerzstörung ist keine körperliche Störung. Der Grund für die Schmerzerkrankung liegt vielmehr in einer Störung der Schmerz- und Stressverarbeitung. Der Betroffene ist stress- und schmerzempfindlicher als Andere. Um dies zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass das Schmerzempfinden in dem Teil des Gehirns liegt, in dem auch die Gefühle sitzen. Es liegt also nahe, dass es zu einer Verknüpfung von Schmerz und negativen Gefühlen kommt. Die dargestellten Zusammenhänge können durch eine Durchblutungsmessung im Gehirn sichtbar gemacht werden.

So entsteht eine enge Verknüpfung zwischen negativen Gefühlen und Schmerzen. Wann immer der Patient diese negativen Gefühle erlebt, treten sie in Form von körperlichem Schmerz zutage. Kommt es also zu Konflikten in der Partnerschaft, Mobbing oder anhaltender Überforderung, aktiviert dies die Schmerzareale im Gehirn. Schmerzhafte seelische Situationen werden dann als körperlich schmerzhaft empfunden. Forscher vermuten, dass dies auf ein gemeinsames Alarmsystem im Gehirn zurückzuführen ist. Dieses System warnt ebenso vor seelischen wie vor körperlichen Verletzungen. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Betroffene nicht zwischen beiden Alarmen unterscheiden kann.

Behandlung durch Psychotherapie

Bei der Behandlung der somatoformen Schmerzstörung steht die Psychotherapie im Fokus. Das Ziel der Therapie ist, die Schmerzwahrnehmung des Patienten zu verändern. Er soll lernen, zwischen Schmerz und Gefühlen zu unterscheiden. Anstatt sie zu unterdrücken, räumt er dann den schmerzvollen Gefühlen ihren eigentlichen Platz ein. Ziel der Behandlung ist es, andere Ausdrucksformen für schmerzhafte Gefühle zu finden.

Eine wichtige Rolle in der Therapie bei somatoformen Schmerzstörungen spielt die Betrachtung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei wird das eigene Verhalten und die Erwartungen an sich und die Umwelt neu definiert. Das soll dafür sorgen, dass eigene Bedürfnisse und Wünsche neu entdeckt werden. Wem es gelingt, die eigene Selbstfürsorge zu verbessern, kann Überforderungen und Stress früher erkennen und sich davor schützen. Meist gelingt es auch, weit zurückliegende und belastende Ereignisse anzusprechen und aufzuarbeiten.

Im Rahmen der Behandlung geht es nicht darum, mit dem Schmerz zu leben, sondern darum die zugrunde liegenden Konflikte zu erkennen. Betroffene lernen in Körper-, Musik- oder Kunsttherapien mehr auf sich und ihre Bedürfnisse zu achten. Anders als bei der Einnahme von Schmerzmitteln sorgt das für eine länger anhaltende Schmerzlinderung. In manchen Fällen kommen auch Antidepressiva zum Einsatz. Diese helfen dem Patienten, eine gewisse Distanz gegenüber seinem Schmerz aufzubauen. Das kann dazu beitragen, den Teufelskreis zwischen negativen Gefühlen und dem Schmerz zu durchbrechen.

 

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