Umgang mit Borderline

Umgang mit Borderline

Wenn die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung im Raum steht, betrifft dies zumeist nicht nur die Person selbst, sondern auch ihr gesamtes Umfeld. Verwandte, Bekannte und Partner sind ebenfalls verunsichert und nehmen Anteil. Denn kaum ein Angehöriger weiß auf Anhieb, wie er mit dieser schwerwiegenden Erkrankung umgehen soll. Es gibt dafür auch keinerlei Richtlinien oder Gesetze. Wichtig ist vor allem, dass sich Angehörige umfassend informieren, und versuchen das Krankheitsbild zu verstehen. Denn gerade Verständnis kann den Umgang mit Betroffenen erleichtern. Niemals sollte man sich der Thematik versperren, denn dies empfinden Erkrankte oftmals als eine Ablehnung, welche die Symptome auch noch verschlimmern kann. Ein gewisses Feingefühl ist ebenfalls notwendig, damit der tägliche Umgang nicht zu einem Spießrutenlauf wird.

Der Umgang mit Betroffenen sollte stets durch Verständnis und Fürsorge geprägt sein. Denn gerade Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen machen den Betroffenen stark zu schaffen. Sie fühlen sich schnell ausgegrenzt und abgeschoben. Auch die Angst verlassen zu werden hat einen enormen Einfluss auf die Betroffenen. Wenn Borderline-Persönlichkeiten auf Ablehnung stoßen, ist ihre Reaktion sehr unterschiedlich. Der Umgang mit dieser persönlichen Niederlage reicht von unbändiger Wut bis zu Suizidversuchen, in den schlimmsten Fällen. Menschen mit einer Borderline-Störung sehen oft keinen anderen Ausweg als sich selbst Verletzungen zuzufügen.

Mitgefühl ist wichtig, dennoch ist für Angehörige eine klare Grenzsetzung unvermeidlich. Selbst in Krisensituationen ist eigener Schutz wichtig. Wenn Betroffene in eine krisenähnliche Situation kommen, dann werden sie in vielen Fällen ungerecht und verletzen die Menschen, die ihnen Nähe stehen. Damit diese Situation nicht eskaliert, ist der Rückzug manchmal anzuraten. Danach können die Probleme in einer ruhigen Minute nochmals thematisiert werden. Wenn der Betroffene Anzeichen von selbst schädigendem Verhalten zeigt, dann sollte immer Hilfe von außen herangezogen werden.

Die eigene Gesundheit beachten

Viele Angehörige leiden sichtlich mit dem Betroffenen. Sie fühlen sich verantwortlich, wenn es dem Erkrankten schlecht geht und suchen nicht selten die Fehler bei sich selbst. Sie sind stets bemüht zu helfen und zu schützen. Doch genau in diesen Situationen verlieren viele Angehörige das Bewusstsein für die eigene Persönlichkeit. Gerade wenn die Beziehung zu einem Betroffenen sehr eng ist, kann schnell eine Co-Abhängigkeit entstehen. Diese zeichnet sich oftmals dadurch aus, dass die eigene Stimmung davon abhängt, wie es dem Betroffenen gerade geht. Partner fragen sich, ob das eigene Verhalten aktuelle Selbstverletzungen ausgelöst hat und wie dies zukünftig umgangen werden kann. Schnell fühlt man sich eingesperrt und manipuliert. Denn Betroffene agieren oftmals sehr berechnend, sobald sie die Schwächen des Gegenübers erkannt haben.

Wichtig ist, dass sich Betroffene selbst beachten. Wenn Erkrankte Ängste vor dem alleine sein haben, ist es keine gute Lösung diese Angst zu stärken, indem man sie nicht mehr alleine lässt. Eine derartige Selbstaufgabe ist weder für den Betroffenen noch für die ihm nahe stehende Person gut. Für die Beziehung zu einem Mensch mit Boderline-Störung ist es wesentlich persönliche Grenzen zu setzten und auf deren Bewahrung zu achten. Es ist zudem sinnvoll nach einem professionellen Ansprechpartner zu suchen. Viele Angehörige von Borderlinern suchen selbst einen Therapeuten auf, um sich gewisse Dinge von der Seele zu sprechen. Dies entlastet schließlich auch die zwischenmenschliche Beziehung zu einem Betroffenen.

 

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