Das Verwirrspiel der Etiketten auf Lebensmitteln
Der Otto-Normalverbraucher fragt sich tagtäglich wie ältere Menschen die kleingeschriebenen Angaben auf den Lebensmitteln lesen sollen. Will man sich darüber informieren, ob Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker vorhanden sind, muss man schon ganz genau hinsehen. Und dann ist die Markierung oftmals noch missverständlich oder schlichtweg irreführend. Die Qualität des Lebensmittels sei anhand des Etiketts nicht ersichtlich, so äußern sich etwa 76 Prozent der Befragten in einer Umfrage der Verbraucherorganisation foodwatch. Immer mehr Menschen vertrauen den Lebensmittekontrolleuren und Verwandten sowie Freunden eher als den Etiketten, die sich auf einem Lebensmittel befinden.
Kritikpunkte an Lebensmitteletiketten
Zunächst einmal ist der größte Kritikpunkt an Lebensmitteletiketten die kleine Schrift. Die wichtigsten Informationen sind kaum ersichtlich oder fehlen ganz. Verbraucher wünschen sich beispielsweise die Herkunft der wichtigsten Zutat auf dem Etikett zu erfahren. Diese Information fehlt oftmals.
Weiterhin empfinden viele Verbraucher die Angaben schlichtweg als Irreführung, da Lebensmittelallergiker trotz angeblicher natürlicher Lebensmittel weiterhin Symptome zeigen.
Clean Labels
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen fordert von der Lebensmittelindustrie sogenannte Clean Labels, die deutlich kennzeichnen, welche Stoffe sie tatsächlich enthalten und welche nicht. Nehmen wir das Beispiel Glutenintoleranz. Leiden Sie an dieser Lebensmittelunverträglichkeit ist es besonders wichtig, dass die von Ihnen verzehrten Lebensmittel kein Gluten enthalten. Über die Kennzeichnung „Ohne Zusatzstoffe“ soll gewährleistet sein, dass Glutenintolerante erkennen, welche Lebensmittel Sie verzehren dürfen und welche nicht. Trotzdem versteckt sich Glutamat allerdings in weiteren Inhaltsstoffen wie Hefeextrakt. Diese müssen auf der Zutatenliste allerdings nicht mehr angegeben werden und führen für Glutenintolerante zu schweren Nebenwirkungen.
Ohne bedeutet eigentlich mit
Das gleiche Spiel findet sich bei dem Etikett „ohne künstliche Aromen“. Inzwischen zählen zu den normalen Aromen nämlich auch jene, die zwar in der Natur vorkommen, aber im Labor nachgezüchtet wurden. Ein Beispiel ist Vanillin. Der Etikettenschwindel wird durch dieses Verwirrspiel deutlich. Das Gleiche findet sich auch die Farbstoffe betreffend. Heißt es auf einem Lebensmittel „ohne Farbstoffe“, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Farbe der Lebensmittel nicht durch Pulver beispielsweise aus Obst und Gemüse verändert wurde. Diese Beispiele zeigen wie weit der Etikettenschwindel noch immer geht und welche Auswirkungen ein fälschlich deklariertes Lebensmittel haben kann.
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