Vegane Ernährung muss nicht gesünder sein

Veganismus muss nicht gesünder sein


Immer mehr Deutsche meiden in ihrer Ernährung bestimmt Produkte wie Gluten oder Laktose. Zudem ernähren sich immer mehr Menschen vegetarisch oder gar vegan. Diese Ernährungsweise ist jedoch fraglich, da Lebensmitteln, die glutenfrei oder vegan sind, oftmals viel Zucker, Fett und Bindemittel zugesetzt wird, sodass die dem Konsumenten schmecken. Für Erwachsene kann Veganismus gesund sein, wenn sie die Ernährung abwechslungsreich halten. Für Kinder jedoch, denen zum Beispiel Milch verwehrt wird, kann es ungesund sein, da sie an einem Vitamin-B-Mangel leiden können.

Welche Ernährungsformen es neben dem Veganismus noch gibt

Es gibt beispielsweise Menschen, die sich wie in der Steinzeit ernähren wollen. Man nennt sie sogenannte Paleo-Anhänger. Sie essen stärkereiche Wurzeln, verzichten hingegen aber auf Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Milch. Sie nehmen eine große Menge Fleisch zu sich und auffällig ist, dass diese Ernährungsweise kurzfristig eine positive Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel hat, da man weder Zucker noch Weißmehl zu sich nimmt. Eine weitere Art der Ernährung nennt sich Clean-Eating, bei der die Menschen alle Fertigprodukte meiden und versuchen lediglich frische Lebensmittel zu benutzen. Neben diesen beiden Formen gibt es noch die Säure-Base-Diät und die ovolaktovegetarische Diät, bei der lediglich auf Fleisch verzichtet wird.

Welche Nebenwirkungen ergeben sich bei dieser Ernährungsweise?

Leidet man an einer Mangelernährung kann es zu Haarausfall, häufigen Infekten und zu Müdigkeit kommen. Zudem ist die Gefahr groß in eine Magersucht zu rutschen, wenn man sich ständig mit der “richtigen” Ernährungsweise auseinandersetzt. In unserer heutigen Gesellschaft identifizieren sich viele durch ihr Essverhalten. So gehen beispielsweise Menschen, die sich vegan ernähren davon aus, dass sie anderen moralisch überlegen seien. Was viele dabei jedoch vergessen ist, dass zu viel Verzicht zu Mangelerscheinungen führt. So sollen Menschen, die ihr Essen genießen viel glücklicher und ausgewogener sein. Somit sollte man mit Verzicht vorsichtig umgehen, außer es ist aus gesundheitlichen Gründen, beispielsweise wegen einer Laktose Intoleranz, notwendig.

 

Vitamin B12-Mangel

Veganismus muss nicht gesünder sein


Bei einigen Menschen kann ein Vitamin B12-Mangel auftreten. Experten sprechen dabei auch von Hypocobalaminämie und meinen damit einen niedrigen Blutspiegel von Vitamin B12. Diese Mangel-Erscheinung ist mit verschiedenen Anzeichen und Symptomen verbunden, zu nennen sind hier ein vermindertes Denkvermögen oder Veränderungen in der Persönlichkeit. Hier können Reizbarkeit, Depressionen oder auch Psychosen auftreten.

Verschiedene Folgen von Vitamin B12-Mangel

Außerdem sind durch Vitamin B12-Mangel Veränderungen der Reflexe und Muskelschwäche, Parästhesien, möglich, ebenso wie eine Erkrankung der Zunge, die als Möller-Hunter-Glossitis bezeichnet wird. Außerdem ein verringerter Geschmackssinn, Blutarmut, eine verminderte Herzfunktion, eine eingeschränkte Fruchtbarkeit sowie Wachstumsstörungen, eine verzögerte Entwicklung und Störungen der Motorik bei Kleinkindern denkbar. Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung, um dauerhafte Folgen zu vermeiden.

Mangel und erhöhter Bedarf an Vitamin B12

Ursache für Vitamin-B12-Mangel ist in der Regel eine mangelhafte Resorption, also Verarbeitung, im Magen-Darm-Trakt, aber auch eine zu geringe Aufnahme sowie ein erhöhter Bedarf. Die verminderte Absorption kann Folge von chirurgischen Eingriffen wie die Entfernung des Magens sein, aber auch genetische Veranlagung und die Einnahme bestimmter Medikamente. Durch vegane oder Mangelernährung kann man zu wenig Vitamin-B12 aufnehmen. Bei Aids oder dem Zerfall der roten Blutkörperchen besteht ein erhöhter Bedarf.

Diagnose und mögliche Maßnahmen

Die Diagnose erfolgt bei Erwachsenen bei Werten unter 120 bis 180 pmol/l. Vitamin-B-12-Mangel ist weit verbreitet und liegt bei etwa sechs Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren und bei 20 Prozent der Erwachsenen über 60 Jahren vor. In Regionen Asiens und Afrikas können bis zu 80 Prozent der Bevölkerung betroffen sein.

Nach der Diagnose kann der Mangel mit Präparaten oder Injektionen effektiv behandelt werden. In einigen Fällen kann auch die eigentliche Ursache behandelt und damit der Vitamin-B12-Mangel behoben werden. In anderen Fällen ist eine dauerhafte Nahrungsergänzung notwendig. Schwangere Frauen, die sich vegetarisch ernähren, sollte eine Nahrungsergänzung einnehmen, um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden und mögliche Defizite beim Kind zu vermeiden.

 

Foodamentalismus - wenn Ernährungstrends zu Mangelernährung führen

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Seit mehreren Jahren kursiert der Begriff „Foodamentalismus“ in diversen Blogs, sozialen Netzwerken und Ratgebern. Doch was genau versteht man unter diesem Begriff? Erstmals geprägt wurde er vom Psychosomatiker Johann Kinzhel von der Universität Innsbruck und fast mehrere Ernährungstrends wie beispielsweise vegane oder vegetarische Ernährung sowie mehr oder weniger scheinbare Unverträglichkeiten über Gluten oder Laktose zusammen. Mittlerweile kann man von einem regelrechten Foodamentalismus-Boom sprechen, der teilweise schwerwiegende Folgen mit sich bringt.

Viele Zusätze in Ersatzprodukten sollen gesundheitliche Vorteile versprechen

Obwohl es sich dabei um einen Fitness- und Gesundheits-Trend bzw. um mehrere einzelne Trends handelt, ist Foodamentalismus nicht unbedingt gesund. Denn obwohl grundsätzlich nichts gegen vegane oder vegetarische Ernährung spricht, enthalten solch deklarierte Ersatzprodukte zum Teil sehr viele Zusatzstoffe. So stecken beispielsweise in Fleischersatz oftmals Geschmacksverstärker wie Glutamat, das zwar per se nicht schädlich ist, jedoch zu einer Desensibilisierung der Geschmacksnerven führen kann. Und auch an Produkten, die ursprünglich für Menschen mit Unverträglichkeiten entwickelt wurden, lässt sich ein ähnlicher Effekt beobachten: So werden glutenfreien Produkte oftmals zusätzlich Fett, Zucker und Bindemittel zugesetzt, um sie schmackhafter zu machen.

Mangelernährung aufgrund von scheinbar gesunder Ernährung

Ein weiterer Irrtum, der gefährliche Folgen hat, ist Kindern bestimmte Ernährungsweisen aufzuzwingen. Denn was für Erwachsene gut ist, kann für die Kleinen ja nicht schlecht sein, oder? Für Kinder jedoch kann eine vegane Ernährung beispielsweise zu einem Vitamin B12-Mangel führen, insofern das Vitamin nicht über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt wird. Aber auch Erwachsene müssen bei einer solchen Ernährungsweise auf eine abwechslungsreiche Kost achten, denn extreme Varianten wie die Rohkost-Diät können zu einem starken Untergewicht führen, da manche Nährstoffe erst durch Erhitzen der Nahrung verfügbar werden. Bei Frauen, die lange Zeit von Rohkost leben, kann es beispielsweise zum Ausfall der Regel aufgrund von Unterernährung kommen.

Soziale Netzwerke bestärken die Ernährungsirrtümer noch mehr Essen ist heutzutage mehr als nur lebensnotwendig, sondern mittlerweile auch Teil unseres Lifestyles. Vor allem in sozialen Netzwerken ist das Teilen von Essensfotos längst Usos geworden und hat diese zu neuen Statussymbolen gemacht: Wer sich vegan ernährt, kann damit im Internet – gewollte oder ungewollte – moralische Überlegenheit gegenüber Vegetariern und Fleischessen demonstrieren. Doch bislang haben Studien keine signifikante Verbesserung der Gesundheit durch drastische Diäten wie glutenfreier Ernährung oder veganer Lebensweise nachweisen können, wenn die Probanden sich auch bislang ausgewogen ernährten.

Auch fehlen bislang jegliche Belege für andere Vorzüge glutenfreier Ernährung, zum Beispiel dass diese die Haut gesünder macht oder zu weniger Kopfschmerzen führt. . Dieses Fehlen jeglicher Nachweise, dass solche Formen einseitiger Ernährung auch wirklich gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, die über die offensichtlichen gegenüber Junk-Food und Co. hinausgehen, wird gerne mit ästhetisch ansprechenden Bildern kaschiert. Auf diese Weise verkommen jedoch sonst sinnvolle bzw. für Personen mit Unverträglichkeiten notwendige Ernährungsweisen zu reinen Trends. Der Verzicht wird daher als Lifestyle ausgeübt, angetrieben von Sozialen Netzwerken, die wiederum den Foodamentalismus noch mehr verbreiten.

 

Was tun bei Vitamin B12 Mangel?

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Bei einigen Menschen kann ein Vitamin B12 Mangel auftreten. Experten sprechen dabei auch von Hypocobalaminämie und meinen damit einen niedrigen Blutspiegel von Vitamin B12. Diese Mangel-Erscheinung ist mit verschiedenen Anzeichen und Symptomen verbunden, zu nennen sind hier ein vermindertes Denkvermögen oder Veränderungen in der Persönlichkeit. Hier können Reizbarkeit, Depressionen oder auch Psychosen auftreten.

Verschiedene Folgen von Vitamin B12 Mangel

Außerdem sind durch Vitamin B12-Mangel Veränderungen der Reflexe und Muskelschwäche, Parästhesien, möglich, ebenso wie eine Erkrankung der Zunge, die als Möller-Hunter-Glossitis bezeichnet wird. Außerdem ein verringerter Geschmackssinn, Blutarmut, eine verminderte Herzfunktion, eine eingeschränkte Fruchtbarkeit sowie Wachstumsstörungen, eine verzögerte Entwicklung und Störungen der Motorik bei Kleinkindern denkbar. Wichtig ist eine frühzeitige Behandlung, um dauerhafte Folgen zu vermeiden.

Mangel und erhöhter Bedarf an Vitamin B12

Ursache für Vitamin-B12-Mangel ist in der Regel eine mangelhafte Resorption, also Verarbeitung, im Magen-Darm-Trakt, aber auch eine zu geringe Aufnahme sowie ein erhöhter Bedarf. Die verminderte Absorption kann Folge von chirurgischen Eingriffen wie die Entfernung des Magens sein, aber auch genetische Veranlagung und die Einnahme bestimmter Medikamente. Durch vegane oder Mangelernährung kann man zu wenig Vitamin-B12 aufnehmen. Bei Aids oder dem Zerfall der roten Blutkörperchen besteht ein erhöhter Bedarf.

Diagnose und mögliche Maßnahmen

Die Diagnose erfolgt bei Erwachsenen bei Werten unter 120 bis 180 pmol/l. Vitamin-B-12-Mangel ist weit verbreitet und liegt bei etwa sechs Prozent der Erwachsenen unter 60 Jahren und bei 20 Prozent der Erwachsenen über 60 Jahren vor. In Regionen Asiens und Afrikas können bis zu 80 Prozent der Bevölkerung betroffen sein.

Nach der Diagnose kann der Mangel mit Präparaten oder Injektionen effektiv behandelt werden. In einigen Fällen kann auch die eigentliche Ursache behandelt und damit der Vitamin-B12-Mangel behoben werden. In anderen Fällen ist eine dauerhafte Nahrungsergänzung notwendig. Schwangere Frauen, die sich vegetarisch ernähren, sollte eine Supplementierung erfolgen, um dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden und mögliche Defizite beim Kind zu vermeiden.

 

Mangelernährung - Ein Risiko im Alter

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Jeder Mensch möchte im Alter gesund bleiben. Damit Körper und Geist fit bleiben, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Speziell vielen älteren Menschen vergeht allerdings manchmal der Appetit. Experten warnen, dass das Risiko von Mangelernährung im Alter steigt.

Ursachen für Mangelernährung im Alter

Die Gründe, warum Menschen im Alter plötzlich nicht mehr ausreichend essen können vielseitig sein. Der Tod des Partners macht das Kochen nicht mehr lohnenswert, der Zahnersatz sitzt falsch und schmerzt. Manchmal ist es aber auch einfach nur die tägliche Schlepperei des Einkaufs in die vierte Etage oder das Essen schmeckt einfach nicht. Dieses Essverhalten kann im Alter gefährlich sein. Fehlende Nährstoffe wirken sich schnell auf die Lebensqualität aus.

Für Mikronährstoffmangel sind ältere Menschen eine Risikogruppe, wie Kristina Norman vom Berliner Uniklinikum Charité verrät. Sie leiden häufig unter Mangelerscheinungen: Folsäure, B oder D-Vitamine sind zu wenig vorhanden. Das kommt durch falsche oder zu wenig Ernährung. Bei den Alleinlebenden älteren Menschen sind circa 15 Prozent betroffen, bei denen die ins Krankenhaus kommen deutlich mehr. Wer krank ist, isst automatisch weniger. Appetitlosigkeit oder Schmerzen sind die Gründe dafür.

Keine Altersklassifizierung

Wenn die Rede von älteren Menschen ist, gehen Wissenschaftler längst nicht mehr nach dem biologischen Alter. Die Fitness ist ein guter Anhaltspunkt. Einige altersphysiologische Veränderungen sind ab dem 60. Lebensjahr zu bemerken, nach dem 70. Lebensjahr allerdings deutlich mehr. Zusätzlich sind körperliche Aspekte bei einer Mangelernährung wichtige Eigenschaften. Die Veränderung der Magen- und Darmschleimhaut spielt beispielsweise eine große Rolle. Denn die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Enzymen, sowie die Verstoffwechselung kann sich bei Veränderungen der Schleimhäute verschlechtern.

Zusätzlich ist aber auch die Auswahl und Qualität der Ernährung im Alter wichtig, um eine Mangelernährung vorzubeugen. Natürlich darf das Stückchen Kuchen zum Kaffee nicht fehlen. Trotzdem sollten auch ältere Menschen auf eine gesunde und bewusste Ernährung achten. Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte sind genauso wichtig wie Fleisch und Fisch – das gilt in jungen und in älteren Lebensjahren!

Wie beeinträchtigt Mangelernährung das Gehirn?

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Die amerikanische Forscherin Mary Haan von der Universität Michigan hat bei einer Studie zum Thema Alzheimer festgestellt, dass man sich zwar nicht schlau essen, aber durch die Nahrung seine geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen kann. Im Umkehrschluss beeinträchtige eine Mangelernährung, wie durch einseitige oder unzureichende Kost diese negativ, so Sven-David Müller, Sprecher der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e. V. (DIAITA) mit Sitz in der Reha-Klinik in Bad Aachen. Aber ist dem wirklich so?

Magersucht als Beispiel

Bei Studien mit Magersüchtigen wurde nachgewiesen, dass bei jedem Dritten die graue Substanz durchschnittlich um 18 Prozent zurückgeht. Dieser Gehirnschwund wird auch als Gehirn-Atrophie bezeichnet. Die Hirnflüssigkeit nimmt dabei um 27 Prozent zu. Zudem besteht gerade bei Jugendlichen die Gefahr, dass sich der Hippocampus und die Amygdala wegen der Magersucht nicht richtig entwickeln können. Es ist im Rahmen des Möglichen, dass Depressionen und Angststörungen auftreten. Dieser Prozess des Gehirnschwunds ist bis zu einem bestimmten Grad reversibel: Bessert sich die Ernährung wieder, normalisiert sich in der Regel auch das Hirnvolumen. Vermutlich ist durch die Mangelernährung die Protein-Biosynthese im ZNS, dem zentralen Nervensystem, niedriger. Dadurch werden nicht genügend Eiweiße hergestellt, um Nervenzellen fortlaufend zu reparieren oder zu regenerieren.

Mangelernährung senkt den IQ

Mangelernährung aus welchen Gründen auch immer beeinträchtigt auch die Gehirnentwicklung betroffener Kinder. Oftmals ist es so, dass diese nicht hungern, sondern sich falsch ernähren bzw. ernährt werden. Zur Sättigung werden Mais, polierter Reis oder Maniok verwendet. Diese enthalten viel Stärke, aber zu wenig Proteine, Vitamine und Spurenelemente. Wenn beispielsweise nur das Spurenelement Jod fehlt, kann das den IQ um zehn bis 15 Punkte senken. Das ist leider bei jedem dritten Schulkind in Entwicklungsländern der Fall. Im Erwachsenenalter tun sich diese Kinder dann schwer Zusammenhänge zu verstehen. Unicef-Exekutivdirektor Anthony Lake meint dazu: “Unterentwicklung vernichtet das Potenzial von Kindern und vereitelt Chancen für die Entwicklung eines Landes”.

Was kann man tun, um das zu verhindern?

Aufklärung ist wichtiger denn je. Unterernährung scheint kein so drängendes Problem zu sein wie große Hungerkatastrophen. Die Auswirkungen sind aber dennoch immens. Daher wird sie auch als versteckter Hunger bezeichnet. Zum einen muss in den Entwicklungsländern bei der einseitigen Produktion von Lebensmitteln umgedacht werden und zum anderen müssen die Betroffenen informiert werden, wie man diese Mangelernährung umgeht. Dazu gehört natürlich, dass sichergestellt ist, dass das auch von den Menschen vor Ort umgesetzt werden kann. Neben Reis und Co. müssen auch verstärkt vitamin- und spurenelementreiches Obst und Gemüse angepflanzt werden. Seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, wie man Menschen in Entwicklungsländern nicht nur mit ausreichend Kalorien, sondern auch mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Spurenelementen versorgen kann.

 

Schlechte Ernährung im Krankenhaus

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Wer krank ist, benötigt Hilfe – das ist soweit klar. Dass aber neben einer medikamentösen und operativen Therapie auch die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, scheint nicht selten vernachlässigt zu werden. Das zeigt eine neue Studie, in deren Verlauf festgestellt wurde, dass zu viele Patienten in deutschen Krankenhäusern mangelhaft ernährt sind. Doch gerade bei stationär aufgenommenen Patienten, die ohnehin nicht gesund sind, sei eine ausgewogene Ernährung wichtig, so Experten.

Bereits bei Aufnahme mangelernährt

Häufig bleibt eine Mangelernährung im Krankenhaus allerdings unentdeckt, da man dies den Patienten nicht unbedingt ansieht, so kann auch ein übergewichtiger Patient mangelernährt sein. Fast 30 Prozent aller Patienten in deutschen Krankenhäusern sind bereits vor ihrer stationären Aufnahme mangelernährt, schätzen Experten. Diese Schätzung geht aus den Ergebnissen einer deutschen Multizenterstudie hervor und wirft die Frage auf, wie eine Mangelernährung unentdeckt bleiben kann, wenn so viele Menschen davon betroffen sind.

Hierfür hat der Chefarzt der medizinischen Klinik in Kassel, Professor Dr. med. Christian Löser, eine Erklärung. Er geht davon aus, dass der Ernährungszustand der Patienten bei ihrer stationären Aufnahme nicht ausreichend erfasst wird. Wenn man den Patienten nicht ansieht, dass sie mangelernährt sind, gelten sie schlichtweg nicht als mangelernährt. Dieser Trugschluss sollte aber ausgemerzt werden, so der Mediziner.

Letztendlich werden Kosten gespart

Obwohl zusätzliche Tests zum Ernährungszustand Zeit und damit auch weitere Kosten verursachen würden, könnten sie auf lange Sicht gesehen auch Kosten einsparen. Schließlich ist eine ausgewogene Ernährung wichtig für die Genesung von Patienten. Wer sich falsch oder mangelhaft ernährt bleibt unter Umständen länger krank, was wiederum einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus bedeuten kann und dadurch auch höhere Kosten verursacht. Wobei an dieser Stelle ganz klar die Gesundheit und nicht die Finanzen im Vordergrund stehen sollten.

Wichtig sollte es also sein, den Ernährungszustand der Patienten bei ihrer Aufnahme zu ermitteln und im weiteren Verlauf der Behandlung zu kontrollieren. Außerdem könnte es nötig sein diesen auch nach dem stationären Aufenthalt der Patienten im Blick zu behalten, denn eine Mangelernährung verschwindet schließlich nicht von jetzt auf gleich.

 

„Satt ist nicht genug“

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Satt sein reicht nicht aus. Jeder dritte Mensch leidet an Mangelernährung. Vielen Menschen fehlen Mineralstoffe und Vitamine, obwohl sie nicht hungern. Weltweit leiden wir unter dem Verlust natürlicher Artenvielfalt und das ist wohl der Grund für die Mangelernährung. Die Industrialisierung führt zur Entwicklung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln wie beispielsweise Mais, Reis oder Kartoffeln. Die Aktion „Satt ist nicht genug“ kämpft für die Wiederbelebung von nährstoffreichen und traditionellen Kulturpflanzen.

Artenvielfalt soll geschützt werden

Um der Mangelernährung und dem Hunger entgegenzuwirken werden Kleinbauern in Asien, Afrika, Lateinamerika und auch in Deutschland unterstützt. Die Artenvielfalt soll dadurch geschützt werden. In Schwelm wurde Anfang Dezember die 57. Aktion gestartet.

In Der Christuskirche waren Hans Schmitt, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Schwelm, Johannes Remmel, Umwelt- und Landwirtschaftsminister des Landes NRW und Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbands Ennepe-Ruhr/Hagen zu Gast. In einem „Talk am Altar“ wurde über Probleme und mögliche Lösungen für Chile, Äthiopien, Indonesien und NRW diskutiert.

Talkrunde in der Christuskirche

Die exportorientierte Landwirtschaft ist der Hauptgrund für die fehlende Unterstützung der Kleinbauern in Südamerika, Afrika und Asien. Die Regierung unterstützt den monokulturellen Anbau, wodurch die Artenvielfalt der Kulturpflanzen verloren geht. Der Tenor fügt hinzu, dass die Pflanzen zu häufig durch Pestizide beschädigt werden.

Dr. Andar ist Pfarrer in Indonesien und erklärt, dass der Export sich sehr negativ auf die eigene Bevölkerung auswirkt. In Äthiopien und Chile ist die gleiche exportorientierte Industrie bemerkbar. Es gibt immer weniger Kleinbauern. Nur noch 13 Prozent der chilenischen Bevölkerung lebt auf dem Land.

Auch in Deutschland gibt es Monokultur

Die Menschen essen immer mehr Fast Food und verlangen günstige Lebensmittel. Die Folge ist Mangelernährung. Kleinbauern müssen deshalb weltweit unterstützt werden. Als Lösung werden in Äthiopien die Menschen geschult und in NRW Schüler unterrichtet und informiert.

 

Mangelernährung bei Senioren

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Wie ernähren sich Senioren im Alter? Und findet eine ausreichende Versorgung statt, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können? Diesen und weiteren Fragen ging der 12. Ernährungsbericht 2012, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) veröffentlicht hat, auf den Grund.

Ursachen einer Mangelernährung im Alter können vielfältig sein. Zunächst muss man zwischen einer qualitativen und quantitativen Mangelernährung unterscheiden. Quantitativer Mangel macht sich vor allem durch einen raschen Gewichtsverlust bemerkbar. Dies kann beispielsweise durch Kau- und Schluckbeschwerden ausgelöst werden oder durch anhaltende Appetitlosigkeit als Nebenwirkung von Medikamenteneinnahme.

Eine qualitative Mangelernährung macht sich weniger stark bemerkbar, da äußerlich meist keine Veränderung auftritt. Durch einseitige Ernährung fehlen dem Körper allerdings wichtige Mineralien und Vitamine. Die einseitige Ernährung, vor allem durch süße Speisen, kann darauf zurückzuführen sein, dass die Geschmacksknospen auf der Zunge im Alter nachlassen, den Geschmack „süß“ aber noch erkennen können.

So greift der Betroffene lieber mal in die Pralinenschachtel und nimmt etwas schmackhaftes zu sich, anstatt ein vollwertiges Vollkornbrot oder einen vitaminreichen Salat zu essen, die nach nichts schmecken. Oft wollen sich allein lebende Rentner auch nicht mehr die Mühe machen, aufwendige Speisen zuzubereiten oder sich alleine an den Tisch setzen.

Folgen sind beispielsweise andauernde Müdigkeit, körperliche Beeinträchtigung, Schwächung des Immunsystems und dadurch erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Wenn man die Alarmsignale als Angehöriger oder Pflegekraft allerdings frühzeitig erkennt, lassen sich entsprechende Maßnahmen einleiten. Bei Anzeichen von anhaltender Mundtrockenheit, Verstopfung, niedrigem Blutdruck und Verwirrtheit ist die Person auf Hilfe angewiesen. Abhilfe können Ergotherapien, Schlucktherapien und Esstraining, aber auch eine ständige Kontrolle der Essgewohnheiten schaffen.

Das Essen sollte geschmackvoll zubereitet sein, bei Kauproblemen hilft die Zerkleinerung der Nahrung. Vor allem ist auch darauf zu achten, dass ausreichend getrunken wird, Minimum sind 1,5 bis 2 Liter täglich. Alleinstehende werden es einem danken, wenn man sich als Angehöriger die Zeit nimmt sich während des Essens an den Tisch zu setzen. Eine Magensonde sollte immer nur als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden und eine künstliche Ernährung nur mit Einverständnis der betroffenen Personen eingeleitet werden.

Leben Vegetarier gesünder?

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Vegetarier sind gesünder, das könnte man zumindest aus den Ergebnissen diverser Studien schließen, bei denen das Thema die Auswirkung fleischloser Ernährung auf den Organismus war. Die Werte für Blutfette und Blutzucker liegen im Durchschnitt bei Vegetariern niedriger, das Körpergewicht pendelt sich auf ein gesundes Maß ein, die Nieren arbeiten aktiver.

Es kann auch ein Zusammenhang zwischen vegetarischer Ernährung und Senkung von zu hohem Blutdruck hergestellt werden. Zu diesen Ergebnissen kam eine Londoner Studie, die über einen Zeitraum von 12 Jahren die gesundheitliche Entwicklung von Vegetariern und Fleischessern miteinander verglich. Wie sich die messbaren Werte entwickeln, aufgrund derer Rückschlüsse auf den allgemeinen Gesundheitszustand gezogen werden können, hängt auch davon ab, ob der Vegetarier ausreichend auf einen Ersatz für die fehlenden Nährstoffe aus Fleischwaren achtet.Werden Eier und Milchprodukte zu sich genommen, entsteht nicht so leicht ein Eiweißmangel, wie bei Menschen, die auf jegliche tierische Produkte verzichten. Eine weitere, sehr wichtige Ergänzung sind Hülsenfrüchte, Vollkorn- und Sojaprodukte. Vegetarier, die noch dazu eisenhaltige Gemüse- und Obstarten zu sich nehmen, laufen nahezu keine Gefahr, irgendeine Mangelerscheinung zu erleiden.

Auf der Grundlage einer durchdachten vegetarischen Ernährung kann davon ausgegangen werden, dass Vegetarier tatsächlich gesünder leben. Einige Studien stellen sogar den Zusammenhang zwischen einer niedrigeren Krebsrate und vegetarischer Ernährung her. Als unstrittig kann angesehen werden, dass gesündere Cholesterin- und Zuckerwerte, sowie ein regelmäßig niedrigerer Blutdruck für einen positiven Einfluss auf die Vermeidung oder Verbesserung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich sind. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt im Leben von Vegetariern, der sich ebenfalls auf eine verbesserte Gesundheitssituation auswirkt.

Wer sich intensiv mit seiner Ernährung beschäftigt und sich für den vegetarischen Weg entschieden hat, lebt meist auch ansonsten sehr gesundheitsbewusst. Man findet unter echten Vegetariern kaum Raucher oder Menschen, die viel Alkohol trinken. Stattdessen ist ein stark ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein vorhanden, das dazu führt, dass gesundes Leben nicht nur beim Essen praktiziert wird. Das alles trägt in seiner Gesamtheit dazu bei, dass Vegetarier wohl tatsächlich gesünder leben.