Essverhalten: Wer wenig schläft, isst mehr?

Essverhalten: Wer wenig schläft, isst mehr?


Wie hängt unser Schlaf mit unserem Essverhalten zusammen?

Wer in der Nacht zu wenig Schlaf bekommt, ist den Tag über hungriger und wird deshalb schneller übergewichtig. Dies konnten bereits mehrere Studien bestätigen. Bisher wurde davon ausgegangen, dass es an den Hormonen Ghrelin und Leptin liegt. Ghrelin steigert den Appetit und Leptin ist hingegen für das Sättigungsgefühl verantwortlich. Bekommt der Körper nun zu wenig schlaf, wird mehr Ghrelin und weniger Leptin produziert, was dazu führt, dass man mehr isst.

Was ist für das gesteigerte Hungergefühl verantwortlich?

Nun wurde aber von Forschern der University of Chicago herausgefunden, dass auch Endocannabinoide, was körpereigene cannabisähnliche Stoffe sind, mit dem veränderten Hungergefühl zusammenhängen. Durch zu wenig Schlaf ist die Konzentration im Blut höher, was die Lust auf Essen steigert. Um dieser Annahme weiter auf den Grund zu gehen führten sie eine Studie durch über Essverhalten durch.

Die Studie der Forscher

Sie engagierten 14 gesunde Frauen und Männer und ließen diese für acht Tage in ihrem Labor. Vier Tage lang durften die Probanden 7,5 Stunden pro Nacht schlafen. Die restlichen Nächte bekamen sie nur 4,2 Stunden Schlaf. Sie bekamen in regelmäßigen Abständen etwas zu essen und danach wurde ihr Blut auf Cannabinoid 2-Arachidonylglycerol, oder kurz 2-AG, untersucht. Dieser 2-AG benutzt die Selben Rezeptoren im Körper wie Cannabis, weshalb dadurch die gleiche Wirkung erzielt wird. Nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf was die Konzentration des 2-AG niedrig, bis zum Mittag stieg sie etwas an und fiel dann wieder ab.

Nach einer Nacht mit wenig Schlaf hingegen stieg die Konzentration schneller an und fiel bis zum Abend nicht mehr ab, wodurch sich das erhöhte Hungergefühl erklären lässt. Das bemerkten auch die Forscher, da die Probanden am Mittag immer häufiger zu Snacks griffen und damit schnell die doppelte Menge an ihrem täglichen Kalorienbedarf gedeckt hatten. Somit war die anfängliche Annahme bestätigt, dass wenig Schlaf die selben Auswirkungen auf unser Essverhalten hat, wie Cannabis.

 

Forschung: Sättigungsgefühl wird durch Enzym gesteuert

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Manchen Menschen fehlt das Sättigungsgefühl. Sie können nicht aufhören zu essen. Woran das liegen kann, haben Forscher zufällig an Versuchen mit Mäusen herausgefunden. Weitere Tests laufen an. Möglicherweise gibt es auch eine Verbindung zu Diabetes. Normalerweise signalisiert der Körper beim Essen von Speisen, wenn es genug ist. Bei manchen Menschen ist dieser Mechanismus gestört. Ursprünglich wollten Forscher an der University School of Medicine in Baltimore herausfinden, wie Mäuse sich an Dinge erinnern und lernen. Jedoch kamen sie bei ihren Versuchen eher auf die Spur des genannten Problems.

Die Wissenschaft hinter dem Sättigungsgefühl

In dem Versuch schalteten die Forscher ein bestimmtes Gen im Gehirn aus, welches für ein gewisses Enzym, die O-verknüpfte N-Acetylglucosamin-Transferase (OGT) verantwortlich ist. Fehlte dieses Enzym, fraßen die Mäuse pro Mahlzeit mehr, als die Mäuse, bei denen das Enzym weiter funktionierte. Innerhalb von drei Wochen hatte sich deren Gewicht verdoppelt. Den Tieren fehlte das Sättigungsgefühl. Durch Betrachtung weiterer Faktoren kamen die Forscher zu dem Schluss, dass aufgrund des Fehlens des Enzyms bestimmte Nervenzellen im Paraventrikulären Nukleus (PVN) des Hypothalamus beeinflusst werden. Diese seien für das Sättigungsgefühl verantwortlich, so folgerten die Wissenschaftler. Ist das OGT in den Nervenzellen ausgeschaltet, fehlen einlaufende Verbindungen, Synapsen, die für das Gefühl verantwortlich sind. Auch Glukose beeinflusse die Aktivität des Enzyms OGT.

Fortschritt in der Übergewichtsbekämpfung?

Die Funde rücken die Stoffwechselvorgänge bei der Nahrungsaufnahme wieder ins Licht. Die Nervenzellen scheinen ein wichtiges Kontrollelement zu sein. Fehlt OGT werden die Mäuse fett. Zudem wird davon ausgegangen, dass Zucker mit dem OGT in den Zellen zusammenarbeitet und die Portionsgröße der Mäuse kontrolliert. Sollten sich die Ergebnisse weiter bestätigen, biete das wahrscheinlich einen Ansatzpunkt für Therapien gegen Übergewicht. Auch werden von den Forschern Verbindungen zu Diabetes und Alzheimer gesehen. Laut Gary Schwartz vom Albert Einstein College of Medicine in New York, müsse allerdings noch verstärkter erforscht werden, ob die OGT-Aktivität in den PVN-Neuronen tatsächlich als wichtiger Faktor für Übergewicht gelte.

 

Wie unsere Darmflora unser Sättigungsgefühl beeinflusst

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Unsere Darmflora ist für unsere Gesundheit wichtiger als von vielen angenommen. Ist sie gestört, so kann sie in gewisser Weise zu Übergewicht, Depressionen oder auch zu Asthma beitragen.
Nun fanden Forscher heraus, dass unsere Darmflora auch mit unserem Sättigungsgefühl zusammenhängt.

In welcher Verbindung steht unsere Darmflora mit dem Sättigungsgefühl?

Hat man Nahrung zu sich genommen, so werden rund 20 Minuten danach  Proteine, die Escherichia coli, von dem Darmbakterium produziert. Die Proteine regen die Darmzellen dazu an, Sättigungshormone in unsere Blutbahn abzugeben, wodurch wiederrum unser Appetit verringert wird. Es tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein, da sich das Darmbakterium E. coli durch die Proteine am Stoffwechselweg beteiligt, der dem Gehirn die Sättigung übermittelt. Deshalb wird davon ausgegangen, dass desto mehr wir Essen, desto mehr Bakterien durch den Stuhl aus unserem Darm herauskommen. Somit würde eine geringere Nahrungsaufnahme auch dazu beitragen die Bakterienpopulation im Darm leichter stabil zu halten.

Was genau läuft in unserem Darm ab, wenn wir Nahrung zu uns nehmen?

Nehmen wir Nahrung auf, kommt es zur Vermehrung des Darmbakteriums E. coli, erst nach ungefähr 20 Minuten wird die Vermehrung geringer uns stoppt irgendwann ganz. Von diesem Moment an werden andere Proteine produziert. Diese Zusammensetzung der verschiedenen Proteine sorgt nun für eine appetitzügelnde Wirkung. Das wurde bei Ratten getestet, die eine bakterielle Proteinmischung gespritzt bekamen. Im Gegensatz zu anderen Ratten aßen sie danach weniger.

Im Blut der Ratten konnte später nachgewiesen werden, dass die bakteriellen Proteine das Essverhalten über den Hormonspiegel beeinflussen, indem das Ausschütten von Sättigungshormonen im Darm durch die Bakterien begünstigt und verstärkt wird. Ungefähr 20 Minuten nach der Nahrungsaufnahme bildet das Bakterium E. coli die kaseinolytische Protease B, das Zellen im Darm dazu anregt ein Hormon ins Blut zu geben, welches dem Gehirn das Signal von Sättigung weitergibt. Ob das bakterielle Protein des Darms am Ende wirklich ins Gehirn kommt konnte bisher jedoch noch nicht nachgewiesen werden.

 

Sport bei Übergewicht – Das musst Du beachten

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Übergewicht ist in Deutschland zu einem großen Problem geworden. Laut einer Studie ist die Hälfte der Deutschen übergewichtig. Die Pfunde kommen meist schleichend. Eine ausgewogene Ernährung mit Sport kann dem Einhalt gebieten.

Folgen von Übergewicht

Oft sind der Alltagsstress, sowie eine schlechte Ernährung, Schuld an den immer enger werdenden Klamotten. Ebenfalls fließen auch natürliche Aspekte wie eine Schwangerschaft und Geburt mit ein. Leider kommt es dann nicht nur zu einem optischen Problem, sondern kann bei zu viel Übergewicht zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Bluthochdruck, Diabetes, Gelenkbeschwerden und Herz-Kreislaufprobleme sind nicht weit entfernt.

Sport und ausgeglichene Ernährung

Neben den durchtrainierten Besuchern, fühlen sich Übergewichtige logischerweise nicht unbedingt wohl, weshalb oft vermieden wird, Fitnessstudios aufzusuchen. Zudem sind viele Sportarten unnötig belastend für die Gelenke.

Zu der Frage, ob nicht lediglich eine Ernährungsumstellung ausreiche, rät die Ökotrophologin Kirsten Sellmer, Sport unbedingt ins Programm mit aufzunehmen. Natürlich sei eine dauerhafte kalorienbewusste Ernährung hilfreich um die Pfunde purzeln zu lassen, dennoch könne der Sport dem Körper viel besser dabei helfen. Als zusätzlicher Nebeneffekt lässt sich dadurch Stress besser abbauen und wirkt allgemein positiv auf die Gesundheit.

Übergewicht aus medizinischer Sicht

Der Body Mass Index gibt einen guten Hinweis darauf, in welchem Gewichtsbereich sich die Person befindet. Bei einem BMI von 19 bis 25 liegt das Gewicht im Normalbereich. Ab 25 gilt jemand als leicht übergewichtig. Die Zusammensetzung des Körpers und die Fettverteilung spielen jedoch ebenso eine wichtige Rolle. Bauchfett ist demnach problematischer als Haut- oder Hüftfett. Bei Frauen gilt bereits bei einem Bauchumfang ab 80 cm ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Bei Männern gilt dies ab 94 cm.

Sportlicher Einstieg leicht gemacht

Kauf Dir Schuhe mit dämpfenden Sohlen. Bei Fussfehlstellungen helfen orthopädische Einlagen. Zudem sollte für eine bequeme Sportkleidung, sowie eine Trinkflasche für eine ausreichende Wasseraufnahme gesorgt werden. Suche Dir einen Verbündeten. Das macht mehr Spaß. Und zu guter letzt unterstütze die sportlichen Aktivitäten mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung.

 

Sport bei Übergewicht – Pilates, Kraft- und Ergometertraining

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Wer unter Übergewicht leidet, sollte bei bestimmten Sportarten aufpassen. Schnell sind Überanstrengung und Überlastung der Gelenke die Folge. Folgende Sportarten sind hingegen schonend für den Körper und führen zum erwünschten Effekt.

Training mit Übergewicht

Allen voran wird für Übergewichtige Schwimm- oder Aquatraining empfohlen, da nur noch ein Bruchteil des gesamten Körpergewichtes auf den Gelenken liegt. Wer zusätzlich Sportarten auf dem Trockenen durchführen möchte, ist auch mit Pilates, Kraft- und Ergometertraining gut aufgehoben.

Pilates

Pilates besteht aus kombinierten Kräftigungs- und Dehnübungen, die das Körperzentrum stärken sollen. Neben der Stärkung der Muskeln wird auch die Haltung verbessert. Die Übungen verlaufen in Verbindung mit der Atmung. Geist und Körper sollen in Einklang gebracht werden. Für Übergewichtige ist dieser Sport problemlos ausführbar. Gelenke werden nicht übermäßig belastet. Zudem verstärkt es das Körpergefühl und das Selbstvertrauen. Das Training kann dem jeweiligen Fitnesslevel angepasst werden. So wird eine Überforderung ausgeschlossen, der gewünschte Trainingseffekt jedoch erzielt.

Krafttraining

Mit einem Muskeltraining kann auch ein Abnehmerfolg erwartet werden. Durch den Muskelaufbau werden die Mitochondrien vermehrt, die die Muskeln mit Energie versorgen. Mitochondrien werden auch als Brennöfchen bezeichnet. Kein Wunder! Schließlich verbrennen sie Energie – das auch im Ruhezustand. Jedoch gilt auch hier die Regel, es in den Anfängen nicht zu übertreiben. Besonders beim Bauchtraining sollte Vorsicht walten. Durch das Fett lastet viel Gewicht auf den Organen und dem Zwerchfell, was die Atmung beeinträchtigt. Für den Anfang sind aufrechte oder sitzende Übungen gut.

Ergometer Training

Dabei handelt es sich um ein flexibles und wetterunabhängiges Training, bei dem das Herz-Kreislauf-System gestärkt, sowie der Puls und der Kalorienverbrauch kontrolliert werden können. Wer unter starkem Übergewicht leidet, sollte sich an ein Liege-Ergometer halten. Dieses verfügt über einen breiten und bequemen Sattel und bietet eine Rückenlehne. Beim Training werden Lenden und Rücken nicht unnötig strapaziert. Sind bereits ein paar Kilo verloren, kann auf das Fitness-Fahrrad umgestiegen werden. Durch einen geschulten Trainer lassen sich der Zielpuls und die Trainingszeit festlegen.

 

Kampf gegen Übergewicht: Coca-Cola ändert Erfolgsrezeptur

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Übergewicht ist in unserer fortgeschrittenen Gesellschaft ein großes Problem. Im Kampf dagegen will nun auch Coca-Cola etwas unternehmen: Der Zuckeranteil in der Cola soll deutlich verringert werden.

In Coca-Cola ist in Zukunft weniger Zucker

Bis 2020 möchte der Konzern in der Coca-Cola den Zuckeranteil deutlich verringern, konkret um einen Anteil von 10 %. Laut dem Konzernchef James Quincey sind dazu große Anstrengungen nötig. So würden Rezepte verändert und klare Produktinformationen für die Verbraucher eingesetzt. Außerdem setze man auf kleinere Packungen. Das verriet der Konzernchef in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“.

Laut Quincey sei Zucker in den letzten Jahren durch ein verändertes Konsumverhalten seitens der Verbraucher in fortgeschrittenen Gesellschaften zu einer großen Herausforderung geworden. Zucker werde im Überfluss konsumiert, auch, weil es in vielen Lebensmitteln enthalten sei. Nicht nur in offensichtlichen Lebensmitteln, auch versteckt, beispielsweise in Fertiggerichten. Durch den hohen Zuckerkonsum erhöhe sich das Risiko für Übergewicht und für Diabetes des Typ 2, merkte Quincey an.

Übergewicht durch Softdrinks begünstigt

Gerade Softdrinks wie beispielsweiße Coca-Cola enthalten relativ viel Zucker. Das schwarze Lieblingsgetränk enthält pro 100 ml ganze 11 g davon. Auf 1 l umgerechnet entspricht das etwa einer Menge von 35 Stück Würfel Zucker. Bedenkt man, dass an manchen Partyabenden pro Gast gerne ein bis zwei Flaschen davon getrunken werden, kann man Coca-Cola durchaus als fiese Zuckerfalle bezeichnen.

Das wird umso deutlicher, wenn man sich einmal die Empfehlung der WHO bzw. der Weltgesundheitsorganisation anschaut. Hier wird empfohlen, pro Tag maximal 25 g Zucker zu sich zu nehmen. Dies entspricht einer Menge von etwa zehn Würfeln Zucker. Bis 2020 soll der Zuckergehalt in Coca-Cola nun jedoch auf 31 Stück Würfel Zucker pro Liter gesenkt werden. Das ist zwar immer noch viel, doch es zeigt die Ambitionen des Getränkekonzerns deutlich: Die WHO soll dabei in dem Ziel unterstützt werden, dass Menschen nur etwa 10 % ihrer Kalorien durch zugesetzten Zucker zu sich nehmen.

 

Ist Zucker ein Gift?

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Was früher Fett war, ist heute Zucker – denn Zucker gilt als “Schurke” unter den Nährstoffen. In Büchern werden Süßmittel sogar als Krankmacher und Droge bezeichnet. Auch Robert Lustig von der University of California in San Francisco hat sich mit dem Thema “Zucker” in seinem Artikel “The toxic truth about sugar” auseinandergesetzt. Er ist der Meinung, dass ein hoher Zuckerkonsum Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes zur Folge hat und dass Zucker süchtig machen kann. Daher plädiert er für Verkaufsverbote von Süßigkeiten und Softdrinks an Kinder und Jugendliche in Schulen. Somit soll der Zuckerkonsum eingeschränkt werden.

In Deutschland leidet jeder Fünfte an Fettleibigkeit

Lustig und andere Wissenschaftler gründeten Anfang 2014 die Plattform “Action on Sugar”. Amerikaner nehmen heutzutage fast 20-mal mehr Gezuckertes zu sich als im Jahr 1822. Vor allem gesüßte Getränke sind besonders beliebt. Die Übergewichtsraten in den USA sind mittlerweile sehr hoch. Jeder dritte Amerikaner ist fettleibig. Adipöse Menschen sind Personen mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30.

Eine ähnliche Meinung wie Lustig vertritt auch die Weltgesundheitsorganisation in Genf. Vom Gremium für Ernährung kam der Vorschlag, dass der bisher geltende Richtwert für Zucker von zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr auf fünf Prozent, was eine knappe Dose Limonade entsprechen würde, herabgesetzt werden sollte. Das hätte zur Folge, dass der Kaffee schwarz getrunken werden müsste und auf Süßigkeiten, Kekse und zahlreiche Fertigprodukte müsste verzichtet werden. Daher ist es doch relativ unrealistisch, diese Form von Diät einzuhalten. Doch würde die Einhaltung dieser fünf Prozent an Zuckerkonsum pro Tag einen positiven Effekt auf die Übergewichtsraten und die Entstehung von Diabetes haben.

Süßigkeiten als Seelentröster

Zucker sorgt dafür, dass die Regelkreise des Energiehaushalts durcheinander gebracht werden. Durch den im Haushaltszucker enthaltenen Traubenzucker wird die Glukose, der Insulinspiegel kurzfristig stark erhöht. Folge dessen ist ein starker Abfall des Glukosewerts im Blut, wodurch wir kurz nach einer Mahlzeit wieder ein Hungergefühl bekommen. Naschkatzen essen daher automatisch zu viele Kalorien. Auf der anderen Seite wird durch Süßes Dopamin ausgeschüttet. Nicht umsonst heißt es ja auch, dass Schokolade glücklich macht. Diese Befriedigung ist aber nur von kurzer Dauer, daher wollen wir immer mehr von dem leckeren süßen Zeug essen.

Dadurch, dass Süßigkeiten auch als Seelentröster bekannt sind, wird darüber diskutiert, ob Zucker eine ähnliche Wirkung hat wie Drogen und daher süchtig macht. Suchterscheinungen durch dauernd hohen Zuckerkonsum konnten beim Menschen bisher aber nicht nachgewiesen werden. Experten halten wenig von einem Grenzwert für Zucker. Sie sind der Meinung, dass sich Ernährungsempfehlungen nicht allein auf ein Lebensmittel konzentrieren sollten. Wichtig ist die Kombination an Lebensmitteln. Sie raten dazu, mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. So kann ernährungsbedingten Krankheiten am besten vorgebeugt werden.

Übergewicht durch Softdrinks

Die Experten sind sich aber darüber einig, dass Menschen, die regelmäßig gezuckerte Getränke konsumieren, eher zu Übergewicht neigen. Dies haben Studien bewiesen. Andere Studien zeigten, dass Menschen, die auf diese Softdrinks verzichten, vor einer übermäßigen Ansammlung von Fettpolstern geschützt sind. Softdrinks gelten vor allem als Übeltäter, da sie nicht nur normalen Kristallzucker, sondern zur Hälfte auch Fruktose enthalten. Durch die Fruktose wird die Leber zur Neubildung von Fett angetrieben. Die Folge ist eine Insulinresistenz. Der Betroffene hat also ständig erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte, was eine Vorstufe des Diabetes darstellt.

Daher kann es durch ein Übermaß an Softdrinks nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu Diabetes kommen. Immer wieder gibt es neue Negativschlagzeilen rund um das Thema “Zucker”. Auch Zahnmediziner Philip James von der London School of Hygiene and Tropical Medicine meldet sich zu Wort und fordert nur drei Prozent Zucker in der Ernährung. So soll Karies vorgebeugt werden. Die Zuckerindustrie versucht durch verschiedene Studien und PR-Kampagnen die Vorwürfe zu entkräften. Beispielsweise wird immer wieder gezeigt, dass Übergewicht durch zu wenig Bewegung entsteht. Zudem wird aber versucht, Rezepte mit weniger Zucker zu formulieren und bessere Werbungen für Diätvarianten zu entwickeln. Zuckergegnern reichen diese Bemühungen aber nicht aus. Bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen es gibt.

 

Die "Übergewichtskrise" in Europa

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt in ihrem neuen Bericht, dass die Europäer immer dicker werden. Auch in Deutschland ist das Problem hochaktuell. In einigen Länder werden im Jahr 2030 nur noch wenige Menschen ein normales Gewicht haben. Deshalb warnt die WHO für Europa vor einer enormen Übergewichts-Krise. Besonders hart trifft diese Krise die Iren: Die Experten gehen davon aus, dass dort in 15 Jahren fast alle Erwachsenen unter Übergewicht leiden. Aber auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Schweden, werden die Zahlen größer.

Männer sind besonders betroffen

In ihrer Studie verwendeten die Forscher Daten, die sich auf Übergewicht (Body-Maß-Index ab 25) und Fettleibigkeit (BMI ab 30) stützten. Die Zahlen aus 2010 wurden dabei ins Jahr 2030 projiziert. Die Ergebnisse der 53 Länder der Europäischen Region zeigen, dass auch in Deutschland die Problematik immer größer wird. Besonders betroffen sind Männer, von denen 2030 fast zwei Drittel Übergewicht und 24 Prozent Fettleibigkeit haben (2010: 62 Prozent; 2030: 65 Prozent). Aber auch die Frauen werden immer dicker – nahezu die Hälfte wird in Zukunft Übergewicht haben (2030: 47 Prozent; 2010: 44 Prozent).

Nur in den Niederlanden werden die Menschen schlanker

In anderen Ländern ist das Problem jedoch wesentlich dramatischer: In Irland werden 2030 nicht nur fast alle Erwachsenen unter Übergewicht leiden, die Hälfte der Männer und über 50 Prozent der Frauen werden dann fettleibig sein. Übergewicht wird auch in Griechenland, Spanien, Schweden, Österreich und Tschechien problematisch. Nur in den Niederlanden werden die Menschen schlanker. Hier werden 2030 immer weniger Menschen unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leiden. Die WHO fordert die Regierungen dazu auf, mehr Einschränkungen bei Werbung für ungesundes Essen zu erlassen und im Gegenzug gesundes Essen preiswerter zu machen.

Für die Betroffenen stellt Übergewicht nicht nur ein gesundheitliches Problem dar. Weiterhin leiden dicke Menschen – besonders stark fettleibige Menschen (BMI ab 35) – auch unter Vorurteilen und Diskriminierung. Und das doppelt so oft wie andere Übergewichtige wie eine Studie der Universitätsklinik Leipzig zeigte. Übergewicht und Fettleibigkeit sollte also aus mehreren Gründen bekämpft werden.

 

Omega-3-Fett gegen Übergewicht bei Kindern?

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Übergewicht ist längst kein Problem mehr, was sich nur auf die erwachsene Bevölkerung beschränkt, bereits mehr als 15 Prozent der Kinder kämpft mit überschüssigen Pfunden. Um dem Übergewicht im Kindesalter vorzubeugen, wurde werdenden Müttern geraten, während der Schwangerschaft vermehrt Omega-3-Fette beispielsweise aus Fischöl zu sich zu nehmen. Doch neue Forschungsergebnisse widerlegen den Zusammenhang zwischen der mütterlichen Einnahme von Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft und dem späteren Gewicht der Kinder.

Die Langzeituntersuchung

In der Vergangenheit konnte dieser Zusammenhang bei Mäusen belegt werden und wurde dann einfach auf den Menschen übertragen. Dass eine solche Übertragung ohne weitere Untersuchungen nicht ganz so einfach vorgenommen werden kann, zeigen nun die Ergebnisse einer Langzeituntersuchung der Münchner Universität.

Die Forscher untersuchten gut 200 Frauen während ihrer Schwangerschaft und deren Kinder von der Geburt bis zu ihrem vierten Geburtstag. Die werden Mütter wurden dafür in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe, die sich wie gewohnt ernährte, und eine zweite, die zwischen dem dritten Schwangerschaftsmonat und dem vierten Monat des Stillens eine spezielle auf Omega-3-Fettsäuren basierende Diät durchführte. Sowohl die Mütter als auch deren Nachwuchs wurden in den Jahren nach der Schwangerschaft einmal jährlich untersucht, um einen Zusammenhang zwischen der speziellen Ernährung und dem Gewicht der Kinder nachweisen oder widerlegen zu können.

Das Ergebnis: Kein Zusammenhang

Bei der Untersuchung der Kinder wendeten die Wissenschaftler neben einer Ultraschalluntersuchung und der Messung der Hautfaltendicke auch Kernspintomographien an, um Bauchfett besser feststellen zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Ernährung der Mütter keinen beweisbaren Einfluss auf das Gewicht der Kinder hatte. Viel Fischöl in der Schwangerschaft scheint den Nachwuchs also nicht vor späterem Übergewicht schützen, wie bislang angenommen.

Obwohl keine Ergebnisse für die mütterliche Ernährung in den ersten Wochen der Schwangerschaft vorlagen, gehen die Münchner Forscher davon aus, dass Omega-3-Fette keinen Einfluss auf die Veranlagung der Kinder für Übergewicht haben.

 

Spannung, Spiel und Schokolade? - Ü-Eier in Chile jetzt verboten

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Nicht nur in Deutschland kennen die meisten Kinder die beliebten Überraschungseier von Ferrero – und was könnte schöner sein, als Schokolade mit ein bisschen Spaß zu kombinieren? In den Augen vieler Kinder nichts. Deshalb sind sie an den meisten Kassen unter der Quengelware an der Kasse vertreten und nicht zuletzt deshalb ein wahrer Kassenschlager. Aber in Chile ist jetzt Schluss mit lustig, denn die bunten Ü-Eier dürfen hier dank eines neuen Gesetzes nicht länger verkauft werden.

Tatsächlich haben wir uns nicht verhört: In Chile gibt es seit wenigen Tagen ein neues Gesetz, das verbietet Spielzeug zusammen mit ungesunder Nahrung in Verbindung zu bringen. Nicht nur den schokoladigen Ü-Eiern wurde damit die rote Karte gezeigt, auch die Happy Meals des Fast-Food-Giganten McDonalds fallen in diese Kategorie und dürfen in Chile nicht mehr verkauft werden.

Kritik der Hersteller

Schon im Vorfeld gab es von den unterschiedlichsten Lebensmittelherstellern Beschwerden und laute Kritik an dem geplanten Gesetz, aber es änderte nichts. Die chilenische Regierung verabschiedete das strenge Gesetz, um das wachsende Übergewicht bei Kindern in den Griff zu bekommen. Immerhin gilt jedes dritte Kind unter sechs Jahren in Chile als übergewichtig und diesem Trend möchte die Regierung entgegenwirken. Deshalb schreibt das Gesetz zusätzlich eine härtere Kennzeichnungspflicht auf den Verpackungen von Lebensmitteln vor.

Obwohl die Entscheidung zunächst gefallen ist, gibt sich der Schokoladengigant Ferrero noch nicht geschlagen. Sie beschweren sich über das Verbot ihrer beliebten Ü-Eier und schließen auch ein juristisches Vorgehen nicht aus. Aber bislang zeigt sich die chilenische Regierung davon unbeeindruckt. Sie möchten mit diesem Gesetz als gutes Beispiel für andere Länder vorangehen, die ebenfalls mit dem Übergewicht ihrer Bevölkerung zu kämpfen haben, so Carmen Castillo, die Gesundheitsministerin von Chile.