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Nahrungsmittel Intoleranzen

Wenn das Essen in unleidsamen Symptomen endet, ist Ende mit Spass & Genuss und es kann zu Mangelerscheinungen kommen

Nahrungsmittel Intoleranz

Ernährung bei Intoleranzen

Immer mehr Menschen leiden unter Nahrungsintoleranz und müssen ihre Ernährung diesem unglücklichen Umstand der Intoleranz anpassen. Dabei ist ein einfacher Verzicht meist keine Lösung, da die Intoleranz wichtige Nahrungsmittel ausschließt, die wir zur Versorgung mit Nährstoffen benötigen. Mangelerscheinungen sind die Folge und sollten dringend vermieden werden, um der Gesundheit nicht nachhaltig zu schaden. Ein Leben ohne gänzlichen Verzicht ist in den meisten Fällen durchaus möglich. Variiert man die Mengen der Intoleranz verursachenden Lebensmitteln und verteilt die Nahrungsaufnahme in größerer Zahl über den Tag, lässt sich bereits viel erreichen. Der Weg zu einem Ernährungsberater ist ratsam.

Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz zwingt immer mehr Menschen, den wichtigen Nahrungslieferanten Milch und deren Produkte auf dem Speiseplan zu streichen. Weltweit sind bereits über 70% , in Deutschland 15% von der Milchzuckerunverträglichkeit betroffen. Die unter Medizinern auch Alaktasie genannte Intoleranz wird durch eine unzureichende Produktion des Verdauungsenzyms Laktase verursacht. Treten dabei keine Symptome auf, spricht man auch von einer Laktosemalabsorption. Das Laktase-Enzym spaltet die Laktose in “kleineren” Zucker wie Glukose und Galaktose auf und leitet damit eine “normale” Verdauung ein. Bei einer Laktoseintoleranz wird der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm überführt, was zu einer Vergärung durch die Darmbakterien führt, die von großer Gasproduktion begleitet wird und starke Blähungen verursacht. Durch den Verzicht auf Milchprodukte können bei Betroffenen Vitamin-D und Kalziummangel auftreten. Eine Lösung ist es, die aufgenommenen Lebensmittel möglichst lange im Dünndarm zu halten und somit die Zeit zur Spaltung des Milchzuckers zu maximieren. Dazu ist eine Vermischung von laktosehaltigen Speisen mit fett- und kohlenhydrathaltiger Nahrung bestens geeignet. Eine Verteilung auf sechs statt drei Mahlzeiten hilft der Verdauung, das “Laktoseproblem” besser zu meistern. Beim Einkauf von Lebensmitteln sollten Betroffene darauf achten, dass auch in vielen Fertigprodukten unvermutet große Anteile an Laktose enthalten sind. Die Beschreibung sollte aufmerksam studiert werden und das Augenmerk auf Begriffe wie Molke, Rahm, Magermilchpulver und Sahne gerichtet werden. Wer den Laktoseanteil reduzieren möchte, kann auch auf alternative Produkte ausweichen. Fetakäse, Mozzarella, Parmesan, aber auch Gouda und Edamer sind herstellungsbedingt bereits weniger laktosehaltig als vergleichbare Produkte. Das Enzym Laktase kann dem Körper auch mit der Nahrung zugeführt werden, um Verdauungsprobleme zu minimieren. Besonders geeignet ist dazu Kefir. Laktasehaltige Präparate sind außerdem erhältlich, es ist allerdings angeraten, den Hausarzt vor der Einnahme zu konsultieren und eine Laktoseintoleranz stichhaltig zu diagnostizieren. Die Diagnose erfolgt in der Regel über einen einfachen Atemtest.

Sorbitintoleranz

Eine Sorbitintoleranz oder auch Sorbitmalabsorption ist eine Unverträglichkeit gegen den Zuckeralkohol Sorbit. Der Süßmacher Sorbit oder auch Sorbitol findet in der Nahrungsmittelindustrie Anwendung und wird neben der süßenden Eigenschaft oft auch als Trägerstoff für Aromen und als “künstlicher Befeuchter” genutzt. Überwiegend wird der Stoff aus der industriellen Verarbeitung von Glukose gewonnen und findet sich in sehr vielen industriell hergestellten Lebensmitteln. Menschen, die unter einer Intoleranz gegen Sorbit leiden, klagen kurzfristig und bereits nach dem Konsum kleinster Mengen über Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen und Durchfall als typische Symptome einer Nahrungsintoleranz. Ähnlich der Fructoseintoleranz ist die Verwertung von Sorbitol im Dünndarm ganz oder teilweise gestört. Da Sorbitol bei der Verdauung in Fructose umgewandelt wird, sollten Fructoseintolerante diesen Stoff auch weitestgehend meiden. Medizinisch muss eine Sorbitintoleranz von einer Fructoseintoleranz oder anderen Intoleranzen abgeklärt werden, bevor eine Behandlung oder Nahrungsumstellung sinnvoll erfolgen kann. Auch hier wird der Atemtest angewendet. Von Selbstdiagnose und Experimenten wird an dieser Stelle streng abgeraten. Eine Ernährung frei von Sorbit ist mit Hilfe eines Ernährungsberaters gut zu planen. Beim Zubereiten frischer Lebensmittel und den Verzicht auf industriell gefertigte Produkte kann hier eine sehr ausgewogene und schmackhafte Ernährung erreicht werden, ohne den Genuss einzuschränken. Nicht nur beim Einkauf von Lebensmitteln ist auf Sorbit zu achten, auch in nahezu allen Zahnpflegeprodukten finden sich enorme Mengen an Sorbit. Lebensmittel für Diabetiker und andere Diätlebensmittel sind besonders reich an Sorbit, da es als Zuckerersatzstoff Verwendung findet. Sollte ein Diätwunsch oder Diabetes vorliegen, ist besondere Aufmerksamkeit beim Einkauf gefordert. Der Hinweis “zuckerfrei” ist für Menschen mit Sorbitintoleranz eher ein Warnhinweis. Die EU lässt Sorbitanteile in Lebensmitteln (keine Getränke) unter Angabe der Kennzeichnung E420 in unbegrenzter Menge zu. Auch hinter E432-E436 verstecken sich sorbithaltige Zusatzstoffe.

Fructoseintoleranz

Eine intestinale (den Darm betreffende) Fructoseintoleranz, oder auch Fructosemalabsorption ist eine Intoleranz gegen den Fruchtzucker, der z.B. in Fruchtsäften, manchem Gemüse, Obst oder Trockenobst enthalten ist. Typische Symptome sind Völlegefühl, oft auch Blähungen und Durchfall, die relativ zeitnah nach dem Verzehr von Obst oder dessen Produkten auftreten. Die Fruchtzucker Unverträglichkeit entsteht im Verdauungssystem. Dort wird über den Dünndarm die Fructose in den Blutkreislauf oder die Lymphen zur Verarbeitung weitergeleitet. Ist dieses System gestört, so werden die Zuckermoleküle direkt und ohne eine Weiterleitung in den Dickdarm überführt und dort von den Darmbakterien unter Abgabe von Gasen abgebaut. Die Folge sind Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden, Blähungen und oft auch Durchfall. Die Diagnose dieser Fehlfunktion wird durch einen Atemtest nachgewiesen und sollte in jedem Falle von einem behandelnden Arzt und von einer potentiellen anderen Intoleranz diagnostiziert und abgegrenzt werden. Die Ursache der Störung ist oft genetisch bedingt, kann aber auch im Laufe des Lebens erworben werden. Wer seine Ernährung umstellt, muss meist nicht völlig auf Fructose verzichten, denn jeder Körper verträgt Fruchtzucker in anderer Weise und verschiedenen Mengen. Ein Ernährungsplan, der mit einem Ernährungsberater ausgearbeitet wird, minimiert den Verzicht und lässt die Symptome meist recht schnell vergessen. Der Ernährungsplan sollte zuckerreiche Lebensmittel sparsam einbinden. Dazu gehören Zuckerbomben, wie z.B. Honig, Fruchteis, Süßigkeiten, stark gesüßte Erfrischungsgetränke und Gebäck. Der Obstanteil der täglichen Nahrung sollte zugunsten von Gemüse, Milchprodukten, Fetten und Ölen ausgeglichen werden. Wichtig dabei ist eine ausgewogene Ernährungsweise, die den Körper weiterhin mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Bei der Zubereitung von Speisen sollte schonend gekocht werden, z.B. durch Dünsten. Die Verarbeitung von Obst zu Kompott ist weiterhin hilfreich. Auf dem Einkaufszettel sollte mehr Gemüse, weniger Obst stehen, auf Zuckeraustauschstoffe wie Sorbet ist besonders zu achten. Ketchup, Fertigsoßen und Dressings sollten nicht eingekauft werden, besser ist eine eigene, fructosearme Zubereitung.

Histaminintoleranz

Eine Histaminintoleranz ist aus medizinischer Sicht nicht genetisch bedingt, sondern wird durch den langfristigen Konsum von histaminhaltigen Produkten und einem damit verbundenen Überschuss, der sich in den Körperzellen anlagert und spontan freigesetzt wird, zu einer pseudoallergischen Reaktion. Anders als bei den bereits beschriebenen Intoleranzen sind die Symptome hier schwerwiegender. Neben Unwohlsein, Durchfall und Blähungen kann es hier zu allergischen Reaktionen wie migräneartigen Kopfschmerzen, Schwindel, Atembeschwerden, Herzrasen, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Schleimhautreizungen und einigen anderen körperlichen Symptomen führen. Die Intoleranz tritt vermehrt bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr auf und betrifft knapp 1% der Bevölkerung Europas. Histamin selbst ist ein natürlich vorkommender Stoff, der im menschlichen Körper als Neurotransmitter sowie Gewebehormon dient und bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle spielt. Histamin wird sowohl vom Körper gebildet, als auch durch Nahrung zugeführt. Die Intoleranz besteht gegen das extern zugeführte Histamin und gilt weder als Allergie noch als Unverträglichkeit. Vielmehr ist eine Histaminintoleranz eine Abbaustörung. Wird eine Histaminintoleranz diagnostiziert, ist eine Ernährungsumstellung erforderlich. Ein Arzt in Kombination mit einem Ernährungsberater sollte dringend hinzugezogen werden, um diesen Wechsel zu vollziehen. In der Regel werden histminreiche Lebensmittel auf dem Speiseplan vermieden, wie z.B. Konservenwaren, Hartkäse, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Alkohol, Hefe, Essig, Nüsse und einige Obstsorten. Die “neue” Ernährung hat besonders frische Lebensmittel auf dem Speiseplan und vermeidet Konserven und überreife Produkte und Produkte, die einem Gärungsprozess unterliegen. Auf Alkohol sollte, wenn möglich, verzichtet werden. Besonders Weizenbier und Rotwein sind tabu. Vermehrt auf dem Einkaufszettel stehen frisches Gemüse, frisches Obst, Fisch, mageres Fleisch, Frischkäse, Dinkel-, Roggen und Knäckebrot. Auch bei einer Histaminintoleranz besteht die Möglichkeit sogenannte Antihistaminika vor den Mahlzeiten einzunehmen, die Wirkung ist aber sehr begrenzt.

Die vorangehenden Texte stellen eine unabhängige Patienteninformation dar, die von uns erarbeitet wurde, um unseren Besuchern und Mitgliedern hochwertige Informationen bereitzustellen und medizinisches Fachwissen verständlich zu veranschaulichen. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Zu weiterführenden Informationen raten wir zur Konsultation eines behandelnden Arztes, bzw. des Hausarztes, denn die hier veröffentlichten Inhalte sind keine ärztliche Beratung und ersetzen auch keine Diagnose oder Therapie.

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