Toleranz für Lebensmittelallergien in Restaurants

Toleranz für Lebensmittelallergien in Restaurants

Auch wenn Lebensmittelallergien dieser Tage immer häufiger vorkommen, reagieren Kellner und Köche in Restaurants oftmals noch pikiert oder verwundert darüber, wenn jemand in einem Restaurant Extrawünsche bezüglich seiner Bestellung äußert. Glutenfrei, Laktosefrei oder Fructosefrei sind für viele Restaurantmitarbeiter noch Extrawürste, die mit einem müden Lächeln quittiert werden. Ganz anders handhaben es die Amerikaner: in Massachusetts an der Ostküste herrscht ein wahres Allergikerparadies.

Allergy Awareness Act

Der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, hat 2009 den ersten Allergy Awareness Act in den USA unterzeichnet. Damit verpflichtet er alle Restaurants sowie Betriebe, die Essen anbieten, sich für Allergien zu sensibilisieren. Möglicherweise rührt dieser Schritt aus der Angst her, dass eine Klage von einem Allergiker den Betrieb tausende von Dollars kosten könnten. Für Allergiker ist es auf jeden Fall ein Paradies, was wir in Massachusetts vorfinden.

Das Gesetz sieht vor, dass mindestens ein Mitarbeiter zum Food Protection Manager ernannt wird und gesondert auf die Durchsetzung von allergiefreundlicher Kost achtet. Informationsposter im Mitarbeiterbereich klären die bislang noch unwissenden Kellner über mögliche Allergien auf und es ist Vorschrift den Gast nach einer Lebensmittelallergie zu fragen, bevor die Bestellung aufgenommen wird. Weiterhin werden auch die Gäste dazu aufgefordert von sich aus den Kellner über ihre Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten zu informieren. Das Thema wird ganz offen und mit Freundlichkeit behandelt, anstatt Betroffene zu stigmatisieren.

Lebensmittelinformations-Durchführungsverordnung (LMIV) der EU

Auch die Europäische Union sieht die Notwendigkeit für Aufklärung über Allergene und dessen mögliche Folgen gegeben. Ab dem 13. Dezember 2014 muss nun jeder Gastronom seine Gäste über mögliche Allergene in den Speisen aufklären. Dazu zählen beispielsweise Nüsse, Eier und Milch. Doch wie muss diese Aufklärung konkret gestaltet werden? Das regelt das Gesetz wiederum nicht, weshalb es als höchst kritisch betrachtet werden kann. An dem WIE arbeitet aktuell das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Man kann nur hoffen, dass auch in Europa die Akzeptanz und das Bewusstsein für Menschen mit Lebensmittelallergien wächst. Sie sind schließlich Betroffene und keine Unruhestifter.

 

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