Gin Tonic gegen Malaria – die gesunde Wirkung von Chinin

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Gin Tonic gegen Malaria – die gesunde Wirkung von Chinin

Dem klassischen Mixgetränk Gin Tonic (im englischen Original Gin and Tonic genannt) wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Erfunden wurde der Drink vermutlich von Engländern, die in der damaligen britischen Kronkolonie Indien stationiert waren und das chininhaltige Tonic Water zum Schutz vor der Tropenkrankheit Malaria zu sich nahmen. Um den stark bitteren Geschmack von Tonic Water ein wenig zu versüßen wurde ihm der farblose Wacholderschnaps Gin beigemischt. Heute wird das Getränk zumindest in unseren Breitengraden meist weniger wegen seiner gesundheitlichen Wirkung als wegen seines einmaligen und unnachahmlichen Geschmacks getrunken. Auch die als Queen Mum bekannte und beliebte Mutter der britischen Königin Elizabeth II. schwor auf das Getränk und die Legende besagt, dass sie nicht zuletzt wegen ihres täglichen Glases Gin Tonic das stolze Alter von 101 Jahren erreichte.

Chinin im Tonic Water

Das im Tonic Water enthaltene Chinin fluoresziert unter ultraviolettem Licht, was dem beliebten Gin Tonic einen zusätzlichen, die Aufmerksamkeit erregenden Effekt in den dunklen und mit UV-Licht bestrahlten Räumen von Bars und Diskotheken verleiht. Es kommt natürlicherweise in der aus dem Hochland der Anden stammenden Chinarinde vor und ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkaloide.

Es schmeckt stark bitter und wird als Bitter- und Arzneistoff eingesetzt, das eine fiebersenkende Wirkung hat. Der Name des Chinarindenbaumes hat nichts mit China zu tun, sondern stammt von dem Namen des Baumes in der Sprache der Quechua „quina-quina“, was so viel bedeutet wie Rinde der Rinden. Das Chinin hingehen erhielt seinen Namen vermutlich von der Gräfin von Chinchón, die 1638 durch einen Sud aus Rindenpulver von der Malaria geheilt werden konnte. Heutzutage werden etwa 300-500 Tonnen Chinin jährlich durch Rindenextraktion von Bäumen aus den Anbaugebieten in Indonesien, Malaysia und der Demokratischen Republik Kongo gewonnen.

Chinin gegen die Malaria

Traditionell wird Chinin zur Behandlung gegen die Tropenkrankheit Malaria (besonders gegen die komplizierte und schwere Form der Malaria tropica) eingesetzt. Es unterbindet die Entstehung des Enzyms Hämpolymerase, auf das die Erreger während ihres Stadiums in den roten Blutkörperchen angewiesen sind. Zur Behandlung werden Chininsalze über anderthalb bis zwei Wochen hinweg verabreicht. Zusätzlich zur Bekämpfung des Erregers der Malaria, hat das Chinin eine schmerzstillende, lokal betäubende und fiebersenkende Wirkung.

Nebenwirkungen von Chinin

Wer im Restaurant beziehungsweise in der Bar aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass auf der Karte hingewiesen werden muss auf chininhaltige Getränke. Das liegt vor allem daran, dass Chinin eine Reihe von Nebenwirkungen hat, darunter auch eine anregende auf die Gebärmuttermuskulatur, weshalb es Wehen fördernd wirkt. Daher sollte Chinin nicht oder nur in geringer Menge von Schwangeren zu sich genommen werden. Die längere Einnahme von Chininsulfat kann außerdem zu Tinnitus, Übelkeit und Sehstörungen führen.

Chinin hemmt bestimmte Enzyme der Gewebsatmung und blockiert die Synthese der DNA, worauf die meisten Nebenwirkungen basieren. Fünf bis zehn Gramm pures Chinin sind für einen Menschen tödlich, wobei der Tod durch zentrale Atemlähmung verursacht wird. Solche Dosierungen können aber mit chininhaltigen Getränken nicht erreicht werden, da in Deutschland maximal 85 mg/kg in alkoholfreien Getränken sowie maximal 300 mg/kg in Spirituosen zugelassen sind. Der Genuss von Gin Tonic wird also vor allem durch die maximale Dosis an Alkohol als an Chinin beschränkt und ein oder zwei Gläser wirken sich nicht schädlich auf die Gesundheit aus.

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