Mangelernährung bei Senioren

Wie ernähren sich Senioren im Alter? Und findet eine ausreichende Versorgung statt, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können? Diesen und weiteren Fragen ging der 12. Ernährungsbericht 2012, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) veröffentlicht hat, auf den Grund.

Ursachen einer Mangelernährung im Alter können vielfältig sein. Zunächst muss man zwischen einer qualitativen und quantitativen Mangelernährung unterscheiden. Quantitativer Mangel macht sich vor allem durch einen raschen Gewichtsverlust bemerkbar. Dies kann beispielsweise durch Kau- und Schluckbeschwerden ausgelöst werden oder durch anhaltende Appetitlosigkeit als Nebenwirkung von Medikamenteneinnahme.

Eine qualitative Mangelernährung macht sich weniger stark bemerkbar, da äußerlich meist keine Veränderung auftritt. Durch einseitige Ernährung fehlen dem Körper allerdings wichtige Mineralien und Vitamine. Die einseitige Ernährung, vor allem durch süße Speisen, kann darauf zurückzuführen sein, dass die Geschmacksknospen auf der Zunge im Alter nachlassen, den Geschmack „süß“ aber noch erkennen können.

So greift der Betroffene lieber mal in die Pralinenschachtel und nimmt etwas schmackhaftes zu sich, anstatt ein vollwertiges Vollkornbrot oder einen vitaminreichen Salat zu essen, die nach nichts schmecken. Oft wollen sich allein lebende Rentner auch nicht mehr die Mühe machen, aufwendige Speisen zuzubereiten oder sich alleine an den Tisch setzen.

Folgen sind beispielsweise andauernde Müdigkeit, körperliche Beeinträchtigung, Schwächung des Immunsystems und dadurch erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Wenn man die Alarmsignale als Angehöriger oder Pflegekraft allerdings frühzeitig erkennt, lassen sich entsprechende Maßnahmen einleiten. Bei Anzeichen von anhaltender Mundtrockenheit, Verstopfung, niedrigem Blutdruck und Verwirrtheit ist die Person auf Hilfe angewiesen. Abhilfe können Ergotherapien, Schlucktherapien und Esstraining, aber auch eine ständige Kontrolle der Essgewohnheiten schaffen.

Das Essen sollte geschmackvoll zubereitet sein, bei Kauproblemen hilft die Zerkleinerung der Nahrung. Vor allem ist auch darauf zu achten, dass ausreichend getrunken wird, Minimum sind 1,5 bis 2 Liter täglich. Alleinstehende werden es einem danken, wenn man sich als Angehöriger die Zeit nimmt sich während des Essens an den Tisch zu setzen. Eine Magensonde sollte immer nur als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden und eine künstliche Ernährung nur mit Einverständnis der betroffenen Personen eingeleitet werden.

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