Kognitive Therapie bei Depressionen schützt vor Rückfällen

Kognitive Therapie bei Depressionen schützt vor Rückfällen

Vier von fünf Menschen, die einmal an einer Depression gelitten haben, erleiden einen Rückfall. Je öfter eine Person rückfällig wird, desto höher wird das Risiko für weitere depressive Episoden. Doch jetzt sollen nicht nur Pillen dabei helfen, einen Rückfall zu vermeiden – eine neue Therapieform soll die gleiche Wirkung haben.

Damit es zu keinen neuen depressiven Rückfällen kommt, greifen Ärzte bei ihren Patienten in der Regel auf Antidepressiva zurück. Viele Personen stehen der Einnahme von Pillen aber aus verschiedenen Gründen kritisch gegenüber – dabei kann es sich um eine Unverträglichkeit oder die Angst vor einer Abhängigkeit handeln. Oft kehren die Depressionen beim Absetzen der Medikamente sofort zurück.

Interesse an alternative Therapien

Eine Studie zeigt, dass die MBCT (mindfulness-based cognitive therapy), also eine achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie auch zur Verhinderung von Rückfällen eingesetzt werden kann. Die MBCT besteht auf der einen Seiten aus einer Achtsamkeitstechnik, bei der die Patienten lernen, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren, auf der anderen Seite aus einer kognitiven Verhaltenstherapie. Dadurch soll den Patienten gezeigt werden, dass negative Gedanken und Gefühle zurückkommen, aber dies kein andauernder Grund zur Sorge ist. Es geht um Akzeptanz und Verständnis dieser Gefühle. In vielen Ländern wie Großbritannien oder Deutschland empfehlen die Gesundheitsbehörden bzw. die Arzneimittelkommission der Ärzteschaft, dass sich Patienten mit wiederkehrender Depression längeren Therapien mit Antidepressiva unterziehen sollen. Wenn es sich um eine leichte oder mittelschwere Depressionen handelt, bleibt in Studien unklar, ob eine Psychotherapie oder eine Medikamentenbehandlung besser ist. Bei schweren depressiven Episoden besagen nationale und internationale Leitfäden, dass Antidepressiva und Psychotherapien kombiniert werden sollen.

Vergleich der Ansätze

An der University of Oxford hat nun das Forscherteam des Psychologen Willem Kuyken getestet, welcher Ansatz erfolgreicher ist. Für seine Studie untersuchte er 424 Patienten aus dem Südwesten Englands, die sich bereit zeigten, Pillen oder eine Therapie auszuprobieren. Die Probanden wurden jeweils zur Hälfte einer der beiden Ansätze zugeteilt. Wer in der Therapie-Gruppe war, hatte acht Sitzungen von jeweils mehr als zwei Stunden und bekam Übungen für zuhause mit. Es bestand zudem die Option auf vier weitere Sitzungen im nächsten Jahr. Die Sitzungen bestanden beispielsweise aus Achtsamkeitstraining, Gruppendiskussionen und kognitiven Verhaltensübungen. Schrittweise verzichteten die Patienten dann auf ihre Medikamente. Die Vergleichsgruppe nahm über den gesamten Untersuchungszeitraum von zwei Jahren ihre Antidepressiva.

Ergebnisse der Studie

Das Resultat besagte, dass beide Gruppen unter den gleichen Rückfallquoten litten. Es waren rund 44 Prozent der MBCT-Teilnehmer und 47 Prozent der Medikamenten-Patienten. Auf der Grundlage einer Studie aus dem Jahr 2008 hatten die Wissenschaftler eigentlich angenommen, dass die Therapie effektiver ist als die Tabletten. Die neue Studie zeigte jedoch, dass MBCT nicht besser als die Medikamente ist. Dennoch ist es wichtig zu sehen, dass MBCT nicht effektiver ist, aber zumindest die gleiche Wirkung hat. Sie ist also auf jeden Fall eine Alternative für Patienten, die nicht jahrelang Tabletten einnehmen möchten. Auch ein Psychologe der University of Otago aus Neuseeland ist der Meinung, dass nicht nur die gleiche Wirksamkeit der MBCT dafür spricht, diese als Standardtherapie anzubieten. Da es sich um Gruppentherapien handelt, könnte mehreren Menschen auf einmal geholfen und so Kosten verringert werden.

 

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