Warum Narzissten ihre eigenen Selfies nicht ausstehen können

Warum Narzissten ihre eigenen Selfies nicht ausstehen können


Narzissten gelten als Selbstdarsteller. Sie sind in ihr eigenes Spiegelbild verliebt und komplett Ichbezogen. So denken zumindest die meisten Menschen über diese Persönlichkeit. Eine neue Hirnstudie belegt nun aber das, was Therapeuten schon längst wussten …

Narzissmus wird als eine Art „Modediagnose“ dieser Zeit beschrieben. Vielen Menschen der heutigen Generation wird unterstellt, dass sie selbstverliebt sind. Ein Blick auf den „Selfie-Wahn“ der Social Media Profile und der Influencer ist nicht gerade hilfreich, dem Vorwurf zu widersprechen.

Was sind Narzissten überhaupt?

Als Narzissten werden Personen bezeichnet, die ein sehr extremes Selbstbewusstsein besitzen, besonders eitel und in ihr eigenes Spiegelbild verliebt sind. Also auch jene, die mit Freude und fast täglich ihr Gesicht in die Kamera des Smartphones halten, um es anschließend über Facebook und Instagram der Welt zu präsentieren. Narzissten mögen also Selfies.

Das stimmt jedoch nicht so ganz, wie eine Studie der Universität Graz zeigt. Ein Forscherteam um den Psychologen Dr. Emanuel Jauk untersuchte in ihrem Experiment, wie das Gehirn von 43 Testpersonen auf Bilder von Fremden, Freunden und sich selbst reagiert. Für die Studie wurde eine Hälfte der Teilnehmer mit hohem Drang zum Narzissmus gewählt und eine Hälfte mit weniger Drang zur Selbstverliebtheit. Diese Charakterzüge wurden von den Wissenschaftlern im Vorfeld des Experiments mithilfe eines Narcissistic Personality Test (NPI) bestimmt.

Die fMRt-Scans verdeutlichen, dass Hirnregionen bei den Narzissten deutlich aktiver waren, sobald sie ein Foto von sich selbst anschauten, als bei jenen, die weniger narzisstische Persönlichkeit zeigten. Besonders beeindruckend: Die aktiven Hirnregionen waren Bereiche, in denen eher negative Gefühle und Emotionen zu finden sind. Areale, in denen Informationen über sich selbst verarbeitet werden. Dieser Zusammenhang war jedoch nur bei männlichen Teilnehmern zu erkennen.

Der Psychologe Jauk beschreibt die Ergebnisse daher wie folgt: Narzisstische Menschen haben einen Konflikt im Selbstbild. Therapeuten vermuten oder wissen das bereits seit Jahren, die Öffentlichkeit eher weniger. Das stimmt sogar in den meisten Fällen. Beim Blick auf das Selfie eines Freundes auf dem Social Media Profil denken wir ziemlich schnell, wie selbstverliebt oder selbstbewusst der Freund ist. Den Gedanken, dass er vielleicht Selbstzweifel hat, haben wir nicht.

Geringes Selbstwertgefühl als narzisstische Persönlichkeitsstörung

Psychologen bezeichnen das geringe Selbstwertgefühl als eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Betroffene, die darunter leiden, sind nach außen häufig sehr selbstbewusst und eitel. Sie fühlen sich wichtig und haben extrem hohe Ansprüche an ihr Umfeld. Das ist in den meisten Fällen jedoch eine Maske, um mangelnden Selbstwert und das hohe Bedürfnis nach Bestätigung zu verstecken. Die Ergebnisse der Grazer-Studie sind damit gleich den psychotherapeutischen Diagnosen zu Narzissten. Weitere Studien sollen belegen, ob sich die Ergebnisse der Untersuchung eventuell weiter erhärten lassen.

Ein beruhigendes Fazit: Wir können aus der Studie mitnehmen, dass die immer so perfekt wirkenden Menschen auf Social Media Profilen mit ihren täglichen Selfies nicht ausschließlich in sich selbst verliebt sind und vor Selbstbewusstsein strotzen. Vielmehr leiden sie unter Bestätigungsdrang und Selbstzweifel. Aber aufgepasst: Auch wer seine Selfies mag und immer wieder gerne anschaut, ist nicht gleich ein Narzisst. Eine uns nachgesagte Selbstverliebtheit und Eitelkeit stimmt also nicht immer. Trotz allem ist es besser für einen selbst und das Umfeld, eigene Selfies nicht zu liken …

 

An Donald Trump scheiden sich amerikanische Psychologen

Warum Narzissten ihre eigenen Selfies nicht ausstehen können


Amerika hat gewählt. Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Psychologen sind sich bei der Analyse seiner Persönlichkeit äußerst uneins und stoßen teilweise an ihre ethischen Grenzen.

Zahlreiche Ferndiagnosen durch Fachleute

Der bekannteste amerikanische Experte für den Bereich Persönlichkeitsstörungen, Allen Frances, berichtete bereits im Wahlkampf, dass bei Donald Trump keine Spur einer psychischen Störung zu erkennen sein. So unangenehm er auf andere wirken möge, Trump erscheine stets stressfrei und mit sich selbst im Reinen. Doch zahlreiche weitere Psychologen sind nicht bereit, sich dieser Meinung anzuschließen. Der psychische Gesundheitszustand des Präsidenten wurde in den Medien heiß diskutiert. Diese Form der Fernanalyse wird unter Fachleuten auch „Armchair psychology“ genannt. Sie beruht auf keinerlei empirischen Erhebungen und ist daher nicht sonderlich beliebt. Doch wenn es ausgerechnet um den Präsidenten der USA geht, lassen sich viele Psychologen und Psychiater zu einer solchen Analyse hinreißen.

Trump strapaziert das Gewissen der Psychologen

Zahlreiche Experten sind im Gegensatz zu Frances der Auffassung, dass Donald Trump an deutlich sichtbaren, schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen leide. Ausgeprägter Narzissmus sowie gefährliche Paranoia sind hierbei die häufigsten Diagnosen. Seit dem Jahr 1973, als der damalige Präsidentschaftskandidat Goldwater durch ähnliche Äußerungen den Wahlkampf verlor, ist es Psychologen und Psychiatern untersagt, eine öffentliche Person zu analysieren, ohne dass sich diese Person einer ärztlichen Untersuchung unterzogen hat. Trump trug nun dazu bei, dass das Gewissen und die Moral der Experten auf eine wahre Zerreißprobe gestellt wurden. Zahlreiche Psychologen verstießen im Zuge dieser Präsidentschaftswahlen öffentlich gegen die Goldwater-Regel und schrieben dem nun gewählten Präsidenten eine Vielzahl an Persönlichkeitsstörungen zu.

Öffentliche Warnung der Bevölkerung vor Trumpismus

Der Fachverband der amerikanischen Psychologen und Psychiater mahnte strengstens zur Zurückhaltung. Viel zu schnell würden solche Ferndiagnosen zum Instrument für persönliche politische Ansichten. Einem Präsidenten fehlende Empathie, bösartigen Narzissmus und pathologische Selbstüberschätzung nachzusagen, grenze an Beleidigung. Doch tausende Psychologen, darunter auch William Doherty von der Universität Minnesota, sehen sich hier mit einem Sonderfall konfrontiert. Über 2000 Unterschriften von Experten erzielte beispielsweise ein Manifest, welches im Internet vor dem sogenannten Trumpismus warnt. Viele Experten, sehen es im Falle des neuen US-Präsidenten als ihre Aufgabe an, die Bevölkerung zu warnen und die Demokratie zu schützen.

Berufsstand in Verruf

Die Befürworter der Goldwater-Regelung lehnen dennoch jegliche psychische Analyse ohne wissenschaftliche Untersuchungen ab. Zu leicht könne dadurch die öffentliche Meinung drastisch beeinflusst werden und auch der Berufsstand der Psychologen und Psychiater in Verruf geraten. Nichtsdestotrotz erklären zahlreiche Fachleute, dass es sehr wohl in der heutigen Zeit möglich wäre, eine aussagekräftige Ferndiagnose zu stellen, auf Grund der großen Menge an verfügbarem Video-, Audio- und Textmaterial, das es zu Personen wie Donald Trump mittlerweile gäbe.

Nur die öffentliche Persönlichkeit

Psychologen und Psychiater, die sich öffentlich zum Gesundheitszustand des neuen US-Präsidenten äußern, rechtfertigen ihre Diagnose oftmals dadurch, dass sie erläutern, es handele sich hierbei lediglich um die Analyse der öffentlichen Persönlichkeit. Die Privatperson Trump werde dabei nicht belangt. Inwieweit Psychologen in dieser Hinsicht Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen dürfen oder nicht, bleibt ein sehr umstrittenes Thema. Des Weiteren ist unklar, inwiefern Ex-Präsidenten oder bereits verstorbene Personen der Öffentlichkeit nachträglich analysiert werden dürfen. Letztendlich bleibt dies eine ethische Entscheidung der Fachleute.

 

Voyeurismus, die Lust an der Beobachtung

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Wer voyeuristisch veranlagt ist, zieht seine Erregung aus der Beobachtung. Der Begriff des Voyeurismus stammt vom französischen “voir” = “sehen”, “le voyeur” = “der Seher”. Meist sind es Männer, die eine Frau heimlich beobachten. Es erregt sie, wenn sie beim Auskleiden oder gar bei sexuellen Handlungen als Beobachter fungieren können. Meist befriedigt sich der Voyeur dabei unmittelbar beim Beobachten oder in Erinnerung an das Gesehene selbst.

Wichtig für den Voyeur ist, dass die Frau ihn währendessen nicht bemerkt. Dies ist typisch für eine Paraphilie, denn auch in der Fantasie taucht dieses Muster immer wieder auf. Streng genommen handelt es sich beim Voyeurismus nicht um eine Straftat, dennoch verletzt der Beobachter die Persönlichkeitsrechte seiner Opfer.

Definition

Im Bereich der Sexualität geht es oft um Sehen und gesehen werden. In der Regel geben beide Partner ihre Zustimmung dazu. Wird allerdings jemand ohne sein Einverständnis in sexueller Absicht beobachtet, so spricht man von Voyeurismus. Dem Voyeur geht es um den Nervenkitzel, denn die Gefahr ertappt zu werden, besteht zu jeder Zeit. Das Betrachten der Geschlechtsorgane einer fremden Person erzeugt die sexuelle Erregung beim Voyeur. Gleichzeit steigert sich diese Erregung durch den Reiz der Heimlichkeit. Meist bringt sich der Voyeur durch Masturbation zum Orgasmus. Ersatzweise erfolgt dies kurz nach dem Spannen. Für den Spanner bedeutet oft schon die Suche nach einer passenden Gelegenheit eine Steigerung seiner Lust. Viele Voyeure suchen gezielt Orte auf, an denen sich die Menschen ungeniert nackt zeigen, wie etwa Saunen oder FKK-Strände. Viele beobachten ihre ahnungslosen Opfer auch durch das eigene Fenster.

Rechtliche Aspekte des Voyeurismus

Grundsätzlich hat jeder Mensch ein Recht auf Privatsphäre. Es ist verständlich, dass die Meisten einen Voyeur als Belästigung empfinden und sich das nicht gefallen lassen wollen. In Deutschland ist Voyeurismus unter bestimmten Umständen strafbar. Im Paragraf 201a StGB ist dies genauer definiert. Dieser besagt, dass unbefugte Aufnahmen von einer Person, “die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet” nicht erlaubt sind. Kommt es zu einer Anzeige, so muss der Täter mit einem Jahr Gefängnis oder einer Geldstrafe rechnen.

Es ist erstaunlich, welche Fantasie ein Voyeur aufwendet, um das Objekt seiner Begierde ungestört beobachten zu können. So werden Sichtschutzmaßnahmen unterlaufen, oder sie tarnen sich, um unerkannt zu bleiben. Dank moderner Webcams gelangen die Spanner oft sehr leicht an das geeignete Bildmaterial. Diese Kameras lassen sich versteckt installieren und ermöglichen Einblicke in die Privatsphäre, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.

Ist Voyeurismus eine Krankheit?

Fachleute halten Voyeurismus nicht unbedingt für eine Krankheit. Für viele Betroffene ist ihr Voyeurismus das einzige sexuelle Auslassventil. In der Regel hält sich der Drang zum Beobachten auch in Grenzen und beschränkt sich auf einen flüchtigen Blick. Echte Spanner sind meist ganz harmlos und werden nur selten zudringlich oder gar handgreiflich. Extensiver Voyeurismus gilt jedoch als Persönlichkeitsstörung und als Störung der Sexualpräferenz. Sie wird als wiederkehrender oder anhaltender Drang, andere Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, ohne ihr Wissen zu beobachten. Laut WHO gilt dies zwar nicht unbedingt als Krankheit, jedoch als Gesundheitsproblem.

 

Depersonalisierung – Was ist das?

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Die Depersonalisierung beschreibt den Verlust und die Veränderung des ursprünglichen Gefühls für die eigene Persönlichkeit. Man versteht unter diesem Syndrom eine bestimmte Form von psychischer Störung. Diese trifft bei Betroffenen auf, welche die eigene Person oder aber auch Personen innerhalb der Umgebung als verändert und fremd wahrnehmen. Oft geht damit auch ein Gefühl von Unwirklichkeit einher. Entfremdungserlebnisse, die sich speziell auf die Umwelt beschränken, werden dabei auch oft als Derealisation bezeichnet. Die Störung wird laut dem Katalog für Krankheiten dem neurotischen Formenkreis zugeordnet und offiziell unter die dissoziativen Störungen gerechnet.

Wie äußert sich die Krankheit?

Es gibt kaum eine andere Erkrankung, die so unterschiedliche und vielfältige Symptome aufweist. Daher muss man sich für die offizielle Diagnose auf die Kernsymptome beschränken. Beinahe alle Betroffenen beklagen eine emotionale Taubheit. Die eigenen Gefühle werden hierbei immer als flach oder auch unwirklich beschrieben. Die Wahrnehmung von anderen Personen erscheint oftmals ebenfalls sehr kalt. Emotionen können nur sehr schwer wahrgenommen werden. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Betrachten eines Sonnenuntergangs, das den Betroffenen nicht im Ansatz berührt. Auch das Körpererleben tritt sehr verändert auf. Der eigene Körper wird durchweg als verändert wahrgenommen.

Viele Betroffene beschreiben, dass sich der Körper selbst leblos und nicht-zugehörig anfühlt. Das eigene Spiegelbild und auch die Stimme wirken entfremdet, so als würde man sich selbst nicht erkennen. Bei der visuellen Wahrnehmung haben Betroffene oftmals die Empfindung nicht im eigenen Körper zu wohnen. Sie stehen neben sich und beobachten die Umwelt aus einer anderen Perspektive. Bewegungen wirken oftmals sehr kontrolliert und beinahe wie die eines Roboters. Erkrankte haben oftmals das Gefühl sich nicht willentlich zu bewegen. So wird beschrieben, dass sie die Bewegung der Hand als ferngesteuert empfinden. Weiterhin werden Erinnerungen häufig nur sehr schwach wahrgenommen. Sie entfremden sich und schon Erlebnisse, die wenige Stunden zurückliegen sind so nicht mehr greifbar. Es gibt noch viele weitere Symptome, welche sich auf verschiedener Ebene äußern können.

Wie wird eine Diagnose gestellt?

Damit eine Diagnose gestellt werden kann, muss eine deutliche Beeinträchtigung in dem sozialen, beruflichen und auch privaten Umfeld vorhanden sein. Es handelt sich dabei auch immer um wiederkehrende und auch andauernde Erfahrungen, die deutlich von den geistigen Prozessen losgelöst wirken. Wichtig ist ebenfalls den gesamten Gesundheitszustand zu betrachten. Überwiegend tritt die Erkrankung nur mit anderen psychischen Störungen auf. Dazu zählen beispielsweise Panikstörungen, akute Belastungen und auch dissoziative Störungen.

Die Ursachen der Depersonalisation

Die Ursachen dieser Erkrankung können sehr unterschiedlich ausfallen. Wichtig ist im Vorfeld jedoch die Frage, ob andere psychische Störungen vorhanden sind. In solchen Fällen ist die Erkrankung der Grundstörung zuzuordnen. Mehrfach kann kein einzelner Faktor als Ursache benannt werden. Wohingegen einzelne Phasen immer einen aktuellen Auslöser aufweisen. Meistens handelt es sich dabei um stressauslösende Erlebnisse, die oftmals als lebensbedrohlich wahrgenommen werden. Ein Missbrauch von Substanzen kann diese Erkrankung letztendlich ebenfalls auslösen. Bei der Behandlung dieser Störung steht stets die Grunderkrankung im Vordergrund. Da die Depersonalisierung immer ein Begleitsymptom ist, muss die ursprüngliche Erkrankung zuerst behandelt werden. Hierfür stehen verschiedene Therapien und auch diverse Medikamente zur Auswahl.