Warum Eltern länger leben, als kinderlose Menschen 

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Ältere Menschen brauchen Jüngere, soviel steht fest, doch warum ist das so? Was sind die Gründe, ist es nur die Unterstützung bei alltäglichen Dingen oder gibt es noch weitere Zusammenhänge. Eine Studie aus Stockholm belegt, dass Menschen, die sich in den 60ern befinden eine um 2 Jahre höhere Lebenserwartung haben, wenn sie ein Kind haben, als Menschen im selben Alter, die keine Kinder haben.

Im Laufe der Jahre steigert sich diese Aussage noch erheblich und das zeigt natürlich ganz deutlich, dass ältere Menschen von jüngeren abhängig sind bzw. profitieren. Im Fachjournal „Journal of Epidemology and Community Health“ haben die Forscher geschrieben, dass es hingegen aller Vermutungen keinerlei Rolle spielt, ob es sich bei dem Kind um eine Frau oder einen Mann handelt. Des Weiteren ist auch nicht erwiesen worden, ob es nicht noch weitere Faktoren gibt, die für einen früheren Tod sprechen als die Kinder.

Eltern werden älter als kinderlose Menschen

Martin Modig vom Karolinska Institut in Stockholm erklärt zusammen mit seinen Kollegen, dass definitiv feststeht, dass Frauen und Männer ohne Kinder erst gegen Ende ihres Lebens nur noch sehr wenig Unterstützung und Fürsorge bekommen. Für ihre Studie werteten sie die Daten von über 1,4 Millionen Menschen aus. All diese Menschen waren zwischen 1911 und 1925 in Schweden geboren und verstarben auch dort. Des Weiteren gab es Faktoren, auf die besonders viel Wert gelegt wurde, dazu gehören unter anderem die Anzahl der Kinder, das Geschlecht, der Bildungsstand und die Entfernung zwischen Eltern und Kindern. Ab dem 60ten Lebensjahr gibt es eine berechnete Lebenserwartung von dem Forscherteam. Bei Männern war der Effekt, dass sie länger leben, wenn sie Kinder haben etwas stärker ausgeprägt als bei Frauen. Dieser nahm im Laufe der Jahre dann auch noch weiter zu. Während ein 80-jähriger Mann, der mindestens ein Kind hat demnach ein Sterberisiko von 7,4% hat, waren es bei einem gleichaltrigen Mann ohne Kinder schon 8,3%. Das Geschlecht des Kindes spielte bei Einzelkindern absolut keine Rolle.

Menschen mit Kindern leben generell gesünder

Die logischste aller Erklärungen ist, dass Kinder erstens dafür sorgen, dass es den Eltern gesundheitlich an nichts gar fehlt und das zweitens, sie sozial nicht isoliert werden, was schnell mal dazu führen kann die Lebenskraft zu verlieren. Beweisen kann die Studie einen solchen Zusammenhang leider nicht. Forscher schreiben auch, dass es möglich ist, dass Menschen mit Kindern generell gesünder leben, weil sie es ihren Kindern beibringen bzw. ein Beispiel sein wollen. Frauen pflegen bekanntlich einen engeren Umgang mit den Eltern als Männer, allerdings spielt das laut Forschern keinerlei Rolle, wenn es um die Lebenserwartung geht. In Schweden müssen Kinder sich um ihre Eltern kümmern, das ist Tradition und so schreibt es das Gesundheitssystem vor. Wenn Söhne sich dann mal etwas weniger kümmern, springen einfach die Schwiegertöchter ein. Die Entfernung der Wohnorte der Kinder und der Eltern spielte überraschenderweise keine große Rolle. Wenn es so wäre, hätten nämlich die Eltern mit einer geringeren Entfernung zu ihren Kindern eine höhere Lebenserwartung, aber das ist nicht der Fall. Dafür sprechen könnte der Bildungsstandart, der tendenziell höher ist bei Kindern, die weiter weg wohnen und diese sich deshalb auch sehr gut aus der Ferne um ihre Familie bzw. Eltern kümmern können.

 

Geschlechterklischees schon in den Köpfen Sechsjähriger

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Laut einer neuen US-Studie sind bereits bei Kindern im Alter zwischen sechs und sieben Jahren Geschlechterklischees zwischen Jungen und Mädchen stark ausgebildet. Mädchen halten dabei Männer für schlauer und Jungs trauen sich stets viel zu.

Geschlechterklischees schon in jungen Jahren ausgeprägt

Der Geschlechter-Stereotype sei, laut den Berichten von Psychologin Lin Bian und ihrem Team von der University of Illinois, schon in jungen Jahren stark ausgeprägt. Demnach schätzen  Mädchen im Alter von sechs Jahren ihre Altersgenossinnen intellektuell schwächer ein, als Jungen. Auch gelten für sie andere Frauen und Mädchen weniger schlau oder brillant. Wird von einem Spiel für nur „wirklich, wirklich schlaue Kinder“ gesprochen, schrecken Mädchen eher davor zurück als gleichaltrige Jungs. Interessanterweise ist solch eine Ansicht nur ein Jahr vorher, also mit fünf Jahren, noch keineswegs vorhanden.

Das Denken der Gesellschaft

Die Gesellschaft scheint den Gedankenwechsel stark zu fördern. Sie neige dazu, Brillanz eher mit Männern in Verbindung zu bringen, als mit Frauen, so Bian. Das führe sogar soweit, dass Frauen sich nicht unbedingt an Jobs trauen, die mit Brillanz in Verbindung gebracht werden. Ob bereits junge Kinder so denken, wurde in einer Studie mit rund 400 Kindern im Alter zwischen fünf und sechs Jahren ermittelt. Dabei handelte es sich um Kinder aus der weißen Mittelschicht in den USA. Für das gesamte ethische und soziale Spektrum Amerikas gelte die Studie also nicht.

Wer ist wirklich schlau?

Nachdem den Kindern eine Geschichte über jemanden erzählt wurde, der außerordentlich schlau sei, sollten sie aus einer Gruppe von zwei Frauen und Männern herausfinden, bei wem es sich wohl um den Protagonisten handle. Fünfjährige favorisierten dabei oft noch ihre eigene Geschlechtsklasse. Sechsjährige hingegen verhielten sich anders. Die Mädchen hielten Männer für deutlich intelligenter und stuften ihre eigenen Geschlechtsgenossinnen eher negativer ein.

Im zweiten Verlauf wurden zwei Spiele vorgestellt, die sich inhaltlich nicht unterschieden. Dennoch wurde das eine „für wirklich Schlaue“ und das andere „für Kinder, die sich wirklich anstrengen“ vorgestellt. Sechsjährige Jungen waren deutlich mehr an dem ersten Spiel interessiert, als Mädchen. Das zweite Spiel erweckte gleich starkes Interesse der Geschlechtsgruppen.  Auch hier trat das „Klassendenken“ bei den beiden Versuchen erst ab sechs Jahren auf.

Gendermarketing und Rollenzuschreibung

Weshalb solch ein Wandel vorzufinden sei, konnten die Forscher der Studie nicht genau beantworten. Genderforscherin Petra Lucht an der Technischen Universität in Berlin hat jedoch eine mögliche Antwort parat. Die Ergebnisse überraschen nicht, da im Alltag soziale Normen, die genau diese Geschlechterstereotype vermitteln, nach wie vor präsent sind und ausgeübt werden. Hinzu kommt die steigende Gendervermarktung in der Werbung von Produkten, die speziell auf nur ein Geschlecht abzielen.

Eine Untersuchung von Studierenden unter Petra Lucht 2015 zu T-Shirt Aufdrucken zeigte deutlich die Botschaft, dass Mädchen süß und niedlich vertreten, Jungs seien hingegen stark und wild. Die Initiative Pinkstinks versuche derweil, gegen eine solche Trennung vorzugehen. Die Trennung in der Werbung diene hauptsächlich wirtschaftlichen Zwecken, da die Ware doppelt gekauft werden müsse.

Die Forscherin vermutet, dass in Deutschland ähnliche Ergebnisse in der Studie zustande kommen würden. Schließlich gibt es auch hierzulande seither eine Rollenzuschreibung, auch wenn sich Kinder und Eltern nicht wohl dabei fühlen. Dagegen anzugehen sei sehr schwierig, weil gerade die Konsumwelt stark dagegen ansteuert.

 

Schlafmangel bei Kindern sorgt für Probleme im Denkvermögen

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Zur Ruhe und Erholung, sowie um tägliche Ereignisse verarbeiten zu können, braucht der Körper Schlaf – besonders in jungen Jahren. Wird das nicht sichergestellt, wirkt sich das negativ auf die organisatorischen und sozialen Fähigkeiten der Kinder aus. Laut einer Studie von Elsie Taveras und ihren Kollegen an dem Massachusetts General Hospital für Children, habe Schlafmangel bei jungen Kindern zu Anfang ihrer Schulzeit den Effekt, dass diese schlechter planen und organisieren können und häufig mit sozialen Problem zu kämpfen hätten. Das zeigte sich in deren Studie, in der die Schlafgewohnheiten von 1046 Kindern untersucht wurden. Zu kurze Schlafzeiten im Kindesalter zwischen drei und sieben Jahren führte zu den oben genannten Problemen im Denk- und Sozialverhalten. Dementsprechend sind die Fragen junger Eltern, bezüglich wie das Kind am besten zum Einschlafen gebracht wird, warum es noch nicht durchschläft und wie die Eltern selbst zur verdienten Nachtruhe kommen, sehr berechtigt.

Die Schlafmangel -Langzeitstudie

An den Untersuchungen des Wissenschaftler-Teams nahm eine Vielzahl amerikanischer Mütter teil, die nach der Geburt ihres Kindes in regelmäßigen Abständen angaben, wie lange ihr Nachwuchs schläft. Laut National Sleep Foundation wird im Schnitt für Kinder, im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, eine Nachtruhe von mindestens zwölf Stunden empfohlen. Mit drei und vier Jahren sollten mindestens elf Stunden Schlaf erfolgen. Mit fünf bis sieben Jahren sind es dann mindestens zehn Stunden.

Nach Erreichen des siebten Lebensjahres wurden die Mütter und Lehrer der Kinder aus der Versuchsgruppe gebeten, die geistigen und sozialen Fähigkeiten der Kleinen einzuschätzen. Unter anderem stand auch im Fokus inwiefern die Kinder schon in der Lage seien, zu planen und zu organisieren. Auch die Kontrolle der Gefühle und ob sie Zurückhaltung üben konnten, wurde erfragt. Ein anderer Faktor war das Sozialverhalten der Kinder. Dementsprechend sollte angegeben werden, ob die Kinder fähig sind, Rücksicht auf andere zu nehmen, oder ob es vermehrt zu Schwierigkeiten im Umgang mit Altersgenossen kommt, ob sie unter Ängsten oder Depressionen leiden und ob sie unaufmerksam oder hyperaktiv sind.

Eindeutige Ergebnisse

Zwischen den Schlafgewohnheiten und den sozialen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder konnte tatsächlich ein Zusammenhang erstellt werden. Bekamen die Kinder im Alter zwischen drei bis vier und fünf bis sieben Jahren weniger Schlaf, als von der National Sleep Foundation empfohlen, erfolgte eine schlechtere Einstufung bei den Müttern und Lehrern in Bezug zu den Fähigkeiten und dem Sozialverhalten. Selbst als andere mögliche Einflussfaktoren, wie die Bildung der Eltern oder das Familieneinkommen mit einkalkuliert wurden, hat sich der Effekt nicht verändert.

Zwar ließ sich kein eindeutiger Zusammenhang im Hinblick auf Kleinkinder bis zwei Jahre feststellen. Allerdings spielen Gewohnheiten eine wichtige Rolle. Schlafmuster oder auch Schlafgewohnheiten können sich über Jahre hinweg halten. Dementsprechend sei es wichtig, schon in frühen Jahren auf eine gute Schlafqualität und Quantität zu achten – also gute Schlafgewohnheiten zu üben.

Schlafmangel und Übergewicht

Bereits ältere Studien gaben einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel in der Kindheit und Übergewichtigkeit an. Das Forscherteam um Taveras sieht möglicherweise eine Verbindung in den Ergebnissen der einzelnen Studien. So sei es möglich, dass Kinder, welche wenig Schlaf bekommen und damit unter schlechter Selbstkontrolle und gesteigerter Impulsivität zu kämpfen haben, ebenfalls schwerer den Appetit kontrollieren können.

 

Hilfe bei der Trauer um Kinder

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Es ist ein sehr schlimmes und tragisches Ereignis wenn das eigene Kind stirbt, doch das Leben geht weiter. Eltern müssen dann lernen mit der schwierigen Situation umzugehen. Dabei kann ein Ehepaar aus Hamburg helfen. Sie machen aus den Kleidern der Kinder einzigartige Puppen. Als besondere Erstlingsstücke leben die Kinder dann weiter.

Für Jennifer Arndt-Lind ist ihre Arbeit alles andere als einfach. In ihrem Arbeitszimmer stapeln sich Klamotten und somit Arbeit. Bei den verschiedenen Kleidungsstücken kommen auch bei ihr Erinnerungen hoch und sie wird sehr nachdenklich. Es handelt sich bei der Kleidung schließlich um Lieblingsstücke oder Kleidung die die Kinder zuletzt getragen haben. Aus den vielen Teilen näht und bastelt Arndt-Lind dann Unikate.

10 bis 12 Stunden brauchen Hendrik und seine Frau Jennifer für eine Spezialanfertigung. Sehr gefragt ist die „Mapapu“. Es handelt sich dabei um eine „Mama-Papa-Puppe“ und zurzeit müssen Kunden bis zu zwei Monate auf diese Bestellung warten. Aus vielen Stoffen und verschiedenen Kleidungsstücken werden Beine, Arme, Bauch und Kopf genäht, anschließend noch ausgestopft.

Es wird nie wieder wie früher

 Jennifer ist Mutter von drei Kindern und betreibt ihren Beruf mit sehr viel Herz und Liebe. Sie ist davon überzeugt, dass Eltern nicht einfach vergessen können was passiert. In Momenten akuter Trauer kann aber eine Puppe helfen. Jennifer und ihr Mann versehen jede Puppe auch mit einer Geburtsurkunde und sie sind sich sicher, dass es helfen kann, wenn aus etwas altem etwas schönes und neues entsteht.

Jennifer und Hendrik waren frisch verliebt und brachten jeweils ein Kind mit in die Beziehung als sie beschlossen, das Unternehmen zu gründen. Sie erwarteten ein drittes gemeinsames Kind und für sie ist das ganze eine Herzensangelegenheit. Bevor sie zusammen wohnten musste Jennifers Sohn lange Reisen mit dem Zug fahren und um sich nicht so alleine zu fühlen bastelte seiner Mutter ihm eine Puppe. Dafür nahm sie verschiedene Stoffe mit Gerüchen von seinen Eltern und machte daraus eine Art Nilpferd mit rundem Bauch. Mittlerweile ist ihr Sohn ausgewachsen, die Mapapu hat er immer noch in seinem Bett.

Mapapus werden mittlerweile hauptsächlich für Erwachsene fabriziert. Sie besitzen dadurch eine einzigartige und schöne Erinnerung an ihre verlorenen Kinder. Sie können die Puppe kuscheln und sie immer wenn sie es gerade wollen an sich drücken oder eben zu Seite legen. Jede dieser Puppen ist einzigartig und kostet ca. 220 Euro, sie besitzen auch alle eine versteckt Tasche am Rücken in der sich Fotos befinden.

Trauer und Tränen

 Die „Geschäftsidee“ war nicht Jennifers, sie entstand durch den Wunsch einer befreundeten Mutter. Sie bat Jennifer darum, für ihren verstorbenen Neffen eine besondere Puppe mit Hilfe der alten Kleidungsstücke des Jungen zu machen. Sie empfindet die Arbeit nicht als leicht, hat aber stets das Gefühl etwas Gutes zu tun. Natürlich fließt auch die eine oder andere Träne, schließlich ist es nicht einfach die Klamotten von kürzlich verstorbenen Kindern in den Händen zu halten. Hendrik unterstützt sie sehr bei ihrer Arbeit und steht auch immer hinter ihr. Zukünftig wollen die beiden auch Workshops anbieten, in denen sie den Hinterbliebenen beibringen, eigenständig Mapapus herzustellen und die Puppe somit noch besonderer wird.

 

Kleinkinder können Aufmerksamkeit spielend lernen

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Eltern können die Konzentration ihres Kindes gezielt fördern. Durch das Eingehen auf die individuellen Interessen der Kinder und gemeinsames Spielen verlängert sich die Aufmerksamkeitsspanne der Kleinen.

Konzentration ist nicht nur eine Eigenschaft des Gehirns

In der Schule und auch später im Berufsleben sind eine gute Konzentrationsgabe und eine große Aufmerksamkeitsspanne von Vorteil. Diese Fähigkeiten hängen unter anderem von sozialen Komponenten ab. US-Psychologen haben nun in einer Studie mit einjährigen Kindern herausgefunden, dass die Basis hierfür bereits im Kindesalter gelegt werden kann. Die Forscher stellten fest, dass die Kleinen ihre Aufmerksamkeit über einen deutlich längeren Zeitraum einem bestimmten Spielzeug widmeten, wenn auch die Eltern sich mit diesem Objekt beschäftigten. Eltern, die ihrem Kind eine gute Konzentrationsgabe mit auf den Weg geben möchten, können daher schon früh damit anfangen, die Aufmerksamkeitsspanne des Kleinkindes zu trainieren.

Chen Yu von der Universität Indiana in Bloomington erklärt, dass Interaktion und der soziale Kontext dabei eine entscheidende Rolle spielen. Wenn ein Elternteil sich ebenfalls mit einem Objekt beschäftigt, hält das Kind meist von sich aus seine Aufmerksamkeit länger auf dieses Objekt gerichtet, als alleine, so Yu. Bislang gingen Psychologen von der Annahme aus, dass die Aufmerksamkeit eher eine Eigenschaft des Gehirns und damit von der individuellen Entwicklung abhängig sei. In ihrer Studie beobachteten Chen Yu und die Co-Autorin der Studie, Linda Smith, 36 einjährige Kleine beim Spielen mit ihren Eltern. Die Eltern wussten vorher nicht, worum es in der Studie ging und waren daher unvoreingenommen. Sie erhielten lediglich die Aufgabe an einem Tisch, auf dem mehrere Gestände zur Verfügung standen, mit ihrem Kind zu spielen.

Aufmerksamkeit lässt sich trainieren, aber nicht erzwingen

Sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern wurden kleine Kameras an den Köpfen installiert, mit Hilfe derer die Forscher analysieren konnten, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richteten. So stellten die Wissenschaftler fest, dass die Kleinen sich länger mit Gegenständen auseinandersetzten, wenn die Eltern ebenfalls Aufmerksamkeit für diesen Gegenstand demonstrierten. Je länger sich Eltern und Kinder gemeinsam mit dem selben Gegenstand beschäftigten, desto mehr dehnte sich auch die Aufmerksamkeitsspanne der Einjährigen aus. Besonders positiv waren die Ergebnisse, wenn die Eltern Interesse für ein Objekt zeigten, welches das Kind bereits vorher ins Auge gefasst hatte. Wollten die Eltern jedoch unbedingt die Aufmerksamkeit ihres Kindes auf ein bestimmtes Spielzeug lenken, erzielten sie weniger gute Ergebnisse.

Die kürzeste Aufmerksamkeitsspanne schienen jene Kinder zu haben, deren Eltern sich nur wenig am Spiel beteiligten und sogar in eine andere Richtung schauten, so die Experten. Zwar bewegte sich die Konzentrationszeit der Kleinen nur in einer Spanne von wenigen Sekunden, die unterschiedlichen Effekte waren jedoch eindeutig. Yu vermutet daher, dass dieses Phänomen durch tagtägliche Wiederholungen noch verstärkt würde. Die Fähigkeit sich zu konzentrieren und aufmerksam zu sein über einen längeren Zeitraum hinweg sei auch für den Erfolg in der Schule ausschlaggebend, so die Autoren der Studie. Diese Entwicklung beeinflussen zu können, eröffne daher ganz neue und interessante Möglichkeiten.

 

Kindheitsamnesie - Woher kommt sie?

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


An die ersten Jahre unseres Lebens können wir uns meist gar nicht erinnern und auch unser Kleinkindalter scheint Jahre später nur noch schemenhaft vorhanden zu sein. Worauf diese Kindheitsamnesie zurückzuführen ist, haben Forscher nun versucht zu ergründen.

Ab sieben Jahren

Bereits vor 120 Jahren fanden Psychologen heraus, dass wir uns meist erst ab unserem dritten Lebensjahr an unsere Kindheit erinnern können. Dieses Phänomen nennt man Kindheitsamnesie, die ersten drei Jahre scheinen oftmals wie ausgelöscht. Vorerst gingen Wissenschaftler davon aus, dass Kinder in den ersten Lebensjahren einfach noch nicht über genügend Gedächtnisleistung verfügen, um Erinnerungen und Erlebnisse abzuspeichern. Doch diese These konnte durch Befragungen und Studien mit Kleinkindern eindeutig widerlegt werden.

Ein Team von Wissenschaftlern aus dem Bereich der Gedächtnisforschung rund um Patricia Bauer fand heraus, dass diese Gedächtnislücke etwa in einem Alter von sieben Jahren einsetzt. Das Forscherteam befragte über mehrere Jahre hinweg Familien mit kleinen Kindern zu gemeinsamen Erlebnissen. Während die zwischen fünf- und siebenjährigen Probanden sich noch an ungefähr 60 Prozent des Erlebten erinnern konnten, waren lediglich 40 Prozent der Kinder zwischen acht und neun Jahren in der Lage dieselben Ereignisse abzurufen.

Neuronale Gründe

Rüdiger Pohl, Professor der Entwicklungspsychologie, führt das Phänomen der Kindheitsamnesie auf die Sprachentwicklung zurück. Im Alter von drei Jahren beginnen die meisten Kinder zusammenhängend zu sprechen. Zuvor speicherte das Gedächtnis alle Ereignisse lediglich in Bildern ab, nun aber kommt die sprachliche Komponente hinzu, die bewirkt, dass das Geschehene besser gespeichert werden kann, so der Experte. Nichtsdestotrotz geht längst nicht alles komplett verloren, was wir nicht mehr im Detail abrufen können. Besonders Ängste und traumatische Erfahrungen beeinflussen uns meist noch unser Leben lang.

Auch neuronale Untersuchungen könnten Aufschluss über die unterschiedliche Gedächtnisleistung im Kindes- und Erwachsenenalter geben, so der Entwicklungspsychologe. Neuronale Verbindungen, bilden sich bereits im frühen Alter von zwei Jahren rasant aus. Doch werden viele dieser Verbindungen später deaktiviert, da sie nicht ständig gebraucht werden. Außerdem fanden Forscher heraus, dass die Speicherung von Erinnerungen bei Erwachsenen im Hippocampus unseres Gehirns deutlich stärker und nachhaltiger wirkt, als bei kleinen Kindern. Auch die Neubildung von Gehirnzellen im Kindesalter könnte dazu führen, dass Erinnerungen schneller gelöscht werden, berichten Experten.

Kommunikation der Eltern unterstützt

Außerdem brauchen wir für die Abspeicherung einer Erinnerung zuerst einmal ein Grundverständnis von Raum, Zeit, Routine, Ort usw. Ereignisse, die dann aus diesem alltäglichen Muster fallen, speichern wir als Erinnerungen ab. Doch bei Kindern muss sich diese Grundstruktur erst entwickeln, so Pohl. Zudem entwickeln wir Menschen erst mit zwei oder drei Jahren ein Bewusstsein für unser eigenes Ich. Auch aus diesem Grund scheint es schwer zu fallen, früher Erinnerungen zu reflektieren, zu formulieren und aus der eigenen Perspektive wiedergeben zu können.

Obwohl wir alle die gleichen Entwicklungsschritte durchleben, erinnern sich manche Menschen schon an Geschehnisse als sie drei Jahre alt waren, bei anderen scheint das Gedächtnis hingegen erst mit sechs einzusetzen. Wissenschaftler konnten nun durch Befragungen von Familien herausfinden, dass die Kommunikation der Eltern mit ihren Kindern in den ersten Lebensjahren dabei eine entscheidende Rolle zu spielen scheint: Je mehr die Eltern am Ende des Tages noch einmal über vergangene Erlebnisse reden, desto früher reichen die Erinnerungen der Kinder meist zurück.

 

Elterliche Ansprüche hinter sich lassen

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Egal wie alt Kinder werden, selbst wenn sie schon erwachsen sind, haben ihre Eltern gewisse Ansprüche an sie. Sie wünschen sich, dass es ihren Kindern gut geht und dass aus ihnen etwas wird. Umgekehrt möchten die Kinder ihre Eltern stolz machen und ihren Ansprüchen genügen. Aber nicht selten passen die Anforderungen der Eltern nicht mit dem individuellen Lebensplan der Sprösslinge zusammen. Diese Diskrepanz führt oft zu Streitigkeiten in der Familie, aber auch zu unglücklichen Menschen, die immer versuchen, es ihren Eltern recht zu machen.

Auch wenn die Kinder schon lange erwachsen sind, eigenen Haushalt haben und möglicherweise sogar eigene Kinder, mischen sich manche Eltern in das Leben ihrer Sprösslinge ein. Das kann von gut gemeinten Ratschlägen bis hin zu Vorschriften und tatsächlichen Ansprüchen der Eltern reichen. In jedem Fall ist es nicht immer einfach mit den Ansprüchen der Eltern fertig zu werden. Besonders wenn klar wird, dass man sie nicht erfüllen kann oder will.

Liebe und Stolz

Die Eltern sind in der Regel die ersten und zumindest während der Kindheit auch wichtigsten Bezugspersonen für ein Kind. Die Kinder möchten, dass ihre Eltern sie lieben und stolz auf sie sind – zwei Dinge, die für eine gesunde Beziehung essentiell zu sein scheinen. Oft bleibt dieser Wunsch ein Leben lang in den Herzen und Köpfen der Kinder verankert, weshalb es ihnen auch als Erwachsener noch schwer fällt, die Eltern zu enttäuschen.

Aber um nicht unglücklich zu werden und sich das ganze Leben von den Ansprüchen der Eltern beeinflussen zu lassen, kann es helfen loszulassen. Im ersten Moment mag das für die einen leicht und für andere nach einer schier unlösbaren Aufgabe klingen. Die Sozialpädagogin Julia Riebeling nahm sich deshalb diesem Thema an. Sie schrieb ein Buch, in dem sie nicht nur die unterschiedlichen Positionen von Kindern innerhalb einer Familie darstellt, sondern auch Tipps gibt, wie man sich von den Fesseln der elterlichen Zwänge befreien und ohne schlechtes Gewissen sein eigenes Leben führen kann.

Die richtige Rolle behaupten

Wichtig ist es, so die Expertin, sich abgrenzen zu können und den Erwartungen seiner Eltern auch mal nicht gerecht zu werden. Das kann sowohl für den Nachwuchs als auch für die Eltern selbst eine wertvolle Erfahrung sein und einer guten Eltern-Kind-Beziehung auch im Erwachsenenalter helfen. Wichtig sei außerdem, sich zu überlegen, welche Rolle man in der Familie einnehmen möchte und dann daran zu arbeiten, auch von den übrigen Familienmitgliedern in dieser Rolle gesehen zu werden. Wer sich nicht selbst in seine Rolle einführt, wird von seiner Familie, wenn auch mitunter unbeabsichtigt, in eine Rolle gezwungen. Ob der Schuh dann passt bleibt abzuwarten.

Auch andere Angehörige und Freunde stellen hin und wieder Erwartungen an uns, was auch nicht immer einfach ist. In dem Durcheinander aus Erwartungen und Ansprüchen ist es deshalb wichtig darauf zu achten, was man selbst möchte und was persönlich gut tut. Es immer allen anderen Recht zu machen ist nicht nur schwierig, sondern kann auch sehr anstrengend sein.

 

Mama, warum weinst du?

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Depressionen setzen einem schwer zu und wer darunter leidet, schafft es nicht, sich um seine Mitmenschen zu kümmern. Oft trifft es Kinder sehr hart, weil ihre Eltern psychisch krank sind und sie sich auf einmal zuhause um alles kümmern müssen. Leider fällt das viel zu selten auf und das ist ein großes Problem.

Hier ein Beispiel, damit Du Dir das genau vorstellen kannst: Die elfjährige Lisa ist ruhig, hat gute Noten in der Schule und ist etwas zurückhaltend. Nach der Schule kocht sie selbst für sich, macht den Abwasch und geht dann noch einkaufen, damit der Kühlschrank nicht leer bleibt. Wenn dann nachmittags ihre Freunde spielen, fängt sie gerade erst mit ihren Hausaufgaben an. Lisa ist zwar noch sehr jung, kümmert sich aber um den kompletten Haushalt und das obwohl ihre Mutter zuhause ist. Ihre Mutter leidet unter Depressionen und schafft es nicht, einfachste Sachen in der Wohnung zu erledigen.

Es ist schwer zu sagen, wie viele Kinder in Deutschland ähnliches durchmachen müssen, laut einer Schätzung des Psychologen Fritz Mattejat sind es mindestens 600.000.

In der Schule gehen sie in der Menge unter

In der Schule oder auch im Kindergarten fallen die Kinder nicht auf. Sie öffnen sich nicht und erzählen Lehrern und Mitschülern nicht von ihren Problemen und der Situation in ihrem Zuhause. Depressionen setzen nicht nur den Betroffenen stark zu, Freunde und Familie leiden auch sehr darunter. Für Kinder ist es nur sehr schwer zu ertragen, besonders wenn die Eltern immer wieder in tiefe Depressionen verfallen. Menschen mit Depressionen sind oft sehr traurig und lethargisch. Sie haben aber auch sehr gegensätzliche Phasen und sind dann sehr verantwortungsbewusst und setzen sich für andere ein.

Kinder brauchen Hilfe!

In Onlineforen kann man oft nachlesen, dass Kinder und Jugendliche sich wertlos fühlen und sich selbst die Schuld für die Erkrankung der Eltern geben. Depressiven Müttern fällt es schwer, ein Feingefühl für ihr Kind zu entwickeln und somit seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. In depressiven Phasen sind Mutter und Kind sich nicht sehr nah und die Bindung leidet darunter.

Für Mattejat und Kollegen ist klar, dass Kinder von depressiven Eltern es unglaublich schwer haben. Es fehlt ihnen an Zuneigung und Wertschätzung. Des Weiteren lassen die Eltern ihnen kaum Freiraum, weil sie ängstlich sind. Kinder und Eltern leben in ständiger Verunsicherung. Experten sprechen von Parentifizierung. Das ist der Fall, wenn die Rollen innerhalb der Familie getauscht werden und das Kind sich um seine Eltern kümmert.

Wenn das Kind zum Partner wird

Für das Kind kann es sehr belastend werden, wenn Eltern es als Partner sehen. Den Kindern wird dann alles erzählt und die Eltern erwarten Hilfe von ihnen. Das erhöht den Druck auf die Kinder ungemein. Das führt auch dazu, dass Kinder sich selbst für vieles die Schuld geben.

Wie kann geholfen werden?

Um Menschen mit Depressionen zu helfen, ist vor allem der soziale Kontakt sehr wichtig. Kleine Erfolge im Leben positiv sehen, viel lachen und Menschen mit denen man über sehr ernste Themen gut reden kann. Bei Kindern ist es sehr wichtig, ihnen Depressionen erklären, schließlich verstehen die meisten oft gar nicht, was mit ihren Eltern los ist. Der Weg zum Psychologen ist in diesem Fall oft der richtige.

 

Trauerarbeit mit Kindern

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Wie jeder Erwachsene weiß, gehört der Tod genauso zum Leben wie die Geburt. Trotzdem ist es immer ein harter Schlag, wenn ein Todesfall in der Familie eintrifft. Ein unerträglicher Schmerz macht sich bei allen Familienmitgliedern breit und hält scheinbar ewig an.

In der Regel redet man nicht gerne über den Tod. Es ist ein unangenehmes Thema, das oft mit vielen Emotionen und Erfahrungen verbunden ist. Früher oder später muss sich jedoch jeder mit dem Tod auseinandersetzen. Kinder trifft ein Todesfall besonders stark und endet nicht selten mit einem Trauma.

Trauer muss man verarbeiten. Jeder hat dabei seine eigenen Methoden, um mit der Trauer klarzukommen. Kommunikation mit der Familie, Freunden oder Trauerhelfern ist hierbei oft sehr wichtig. In dieser Phase einen guten Zuhörer zu haben, bei dem man seine Gefühle ausdrücken kann, hilft einem bei der Erholung vom Schock.

Wie erzählt man es einem Kind?

Meistens ist es bei einem Todesfall das aller schwierigste es den Kindern zu sagen. Man weiß, dass es sie am härtesten trifft. Das Alter des Kindes spielt eine große Rolle dabei, wie das Kind den Tod auffasst. Ein dreijähriges Kind erkennt die Konsequenzen vom Tod meistens noch gar nicht und trauert weniger, als ein zehnjähriges Kind. Verschweigen sollte man den Tod einer wichtigen Person nicht. Kinder merken sofort, wenn etwas nicht stimmt und werden es nach einiger Zeit sowieso bemerken. Besser ist es, offen mit dem Thema umzugehen, die Kinder aufzuklären und ihnen dabei zu helfen, die Trauer zu überstehen.

Das Trauern der Kinder kann ganz unterschiedlich ausfallen. Man sollte sich nicht über ein untypisches Verhalten wundern. Manche reagieren mit Wut, Schweigen oder Leugnen, andere mit Gelächter. Ist das Kind im Teenager-Alter, so kann es sehr gut sein, dass es einen Freund oder eine Freundin als Bezugsperson bevorzugt. Es ist wichtig, dass man den Kindern etwas Freiraum lässt, damit sie ihre Trauer verarbeiten können. Schaffen die Kinder es nicht mit der Trauer umzugehen, sollte man sich an eine professionelle Trauerhilfe wenden.

Wie hilft man Kindern am besten die Trauer zu bewältigen?

Um ihre Trauer zu verarbeiten brauchen sie eine Bezugsperson. Jemanden, der ehrlich mit der Situation umgeht und sie nicht verharmlost. Es hilft auch, den Kindern zu erklären, dass der Tod zum Kreislauf des Lebens gehört und es etwas ganz natürliches ist. Gerne darf man da auch Beispiele aus der Natur nehmen.

Zusammen wird eine Familie lernen, mit dem Verlust umzugehen. Trauer wird zu Akzeptanz und irgendwann wird es sich wieder normal anfühlen.

 

Den Kindern am Morgen mehr Zeit geben

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Oft klingelt schon um 6.30 Uhr der Wecker der Kinder. Eine Stunde haben sie dann Zeit um zu frühstücken, sich anzuziehen, sich im Bad fertig zu machen, um dann zur Schule oder zur Kita zu gehen. Als Einzelkind ist das schon ziemlich viel Stress. Wenn man aber eine große Familie ist, kann so ein Morgen schnell zum Horror werden. Man wird ungeduldig, zickt rum und streitet sich oft, wenn man unter Zeitdruck steht.

Der Stress der dabei entsteht kann den ganzen Tag negativ beeinflussen. Bei vielen Kindern führt es sogar dazu, dass sie schlechter in der Schule sind, wenn sie morgens gestresst sind. Es ist also wichtig, einen geregelten und entspannten Morgen zu haben.

Doch wie schafft man das, wenn man morgens so wenig Zeit hat?

Morgens Zeitdruck reduzieren

Es gibt keine wirklich sinnvollen Tricks gegen den Stress. Das einzige was man machen kann, ist den Zeitdruck zu reduzieren indem man früher aufsteht. Schon eine halbe Stunde kann einen riesigen Unterschied machen. Wo man gestern noch gedrängelt hat um ins Bad zu kommen, isst man heute noch gemütlich sein Frühstück und lässt sich entspannt Zeit, da man ja früher aufgestanden ist.

Gut vorbereitet in den Tag starten

Es kann auch helfen, abends viel vorzubereiten. Wenn man am Abend zuvor bereits die Kleidung für die Kinder rausgelegt hat und sich Gedanken über das Frühstück und den Ablauf vom Morgen gemacht hat, spart man sich viel Zeit. Das verhindert auch, dass man morgens Zeit verschwendet, weil man noch nicht klar denken kann.

Trotzdem kann es immer mal wieder passieren, dass ein Morgen hektisch und chaotisch zugeht. Dabei entsteht oft ein Streit und überall verbreitet sich die schlechte Laune. Darunter sollte allerdings niemals die Verabschiedung leiden. Hierbei sollte man sich Zeit lassen und sich eventuell sogar entschuldigen, falls man sich am Morgen gestritten hat. Das ist sehr wichtig für das Kind, damit es den Tag gut übersteht und sich konzentrieren kann.

 

Warum Kinder unter Androhung von Strafen noch mehr lügen

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Wer seinen Kindern mit Strafen droht wird angelogen. Wenn Dir Ehrlichkeit wichtig ist und Du das Deinen Kindern weitergeben möchtest, solltest Du negative Androhungen bei Lügen vermeiden. Das ist nämlich kontraproduktiv. Forscher haben mit Hilfe eines Experiments herausgefunden, dass das Androhen von Strafen zu noch mehr Lügen führt. Es ist viel wirksamer, die Kinder positiv zu bestärken und an ihr Sozialgefühl zu appellieren.

In unserer Gesellschaft ist Lügen verpönt. Einzig Flunkereien werden akzeptiert. Zu ehrlichen Menschen baut man deshalb Vertrauen auf. In der Kindererziehung spiegelt sich das auch wieder. Kleine Kinder werden zur Ehrlichkeit erzogen und das ist auch sehr wichtig. Wenn sie dann aber mal lügen, werden sie oft bestraft oder beschimpft. Das soll den Kindern klar machen, dass ihr Verhalten falsch ist.

Victoria Talwar von der McGill University in Montreal hat sich mit ihrem Team diesem Thema gewidmet. In einem Experiment mit 372 Kindern (Zwischen 4 und 8 Jahre alt) wollen sie herausfinden, ob eine Erziehungsmethode mit negativen Konsequenzen gut ist. Die Kinder wurden für den Test nach und nach in einen Raum gebracht. In diesem Raum befand sich hinter den Kindern ein Tisch mit Spielzeug. Die Forscher verließen dann kurz das Zimmer mit der Anweisung an die Kinder, sich nicht in Richtung Tisch umzudrehen, bevor sie wieder da sind.

Eine Minute lang blieben die Kinder alleine im Raum. Die Kinder wurden dank einer versteckten Kamera die ganze Zeit über gefilmt. Nach der Minute stellten die Forscher den Kindern eine einfache Frage, „Hast du dich nach dem Spielzeug umgedreht als ich noch draußen war?“. Für den Test erklärten die Forscher ein paar Kindern vorab, dass sie für Lügen bestraft werden. Anderen Kindern wurde gesagt, dass die Forscher sich sehr über eine ehrliche Antwort freuen würden und dass die Kinder sich bei einer ehrlichen Antwort auch viel besser fühlen würden.

Kinder, denen eine Strafe angedroht wurde, logen noch mehr

251 Kinder haben sich nach dem Spielzeug umgedreht. Das sind in etwa zwei Drittel und das hatten die Forscher erwartet. Was die Forscher allerdings überraschte, war was die Kinder ihnen danach erzählten. Je Älter die Kinder, desto mehr Versuche gab es, die Situation umzudrehen bzw. zu lügen. Laut Talwar werden Kinder mit steigendem Alter besser im Lügen.

Eine erstaunlich große Rolle spielte, wie die Forscher die Kinder vor dem Test eingestimmt hatten. Die Kinder, die wussten, dass sie bestraft werden, logen deutlich häufiger als diejenigen, die positiv eingestimmt wurden. Für Talwar ist das Androhen von Strafen kontraproduktiv und fügt nur zu noch mehr Lügen.

 

Klavierspielen im Kleinkindalter führt zu effizienterem Gehirn

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Es ist bereits seit Längerem bekannt, dass Musizieren, wie etwa Klavierspielen, die menschlichen Hirnfunktionen und Hirnstrukturen verändert. Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Hirnregionen, die für die Bewegung der Hände und das Hören zuständig sind, mit der Anzahl der in der Kindheit und Jugend mit Üben verbrachten Stunden zunehmen und dass „größer“ in diesem Fall auch „besser“ bedeute.

Wissenschaftler des Instituts für Musikphysiologie sowie Musikermedizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover haben in Zusammenarbeit mit der Cognition and Brain Plasticity Unit of Barcelona nun in einer Studie herausgefunden, dass bei jungen Pianisten diese Hirnzentren kleiner sind als bei denjenigen, die später mit dem Klavierspiel begannen, dass sie jedoch über ein präziseres Tonleiterspiel verfügen.

Pianisten haben andere Gehirne

Im Vergleich zu Nicht-Pianisten besitzen Pianisten größere Zentren, die für Gedächtnis und Lernen zuständig sind (Hippokampus), zur Automatisierung von Bewegung (Thalamus und Putamen), zur Verarbeitung von Motivation und Emotion (Amygdala) und zur Leistung von Sprachverarbeitung und Hören (linker oberer Schläfenlappen) dienen. Ihre Zentren für sensomotorische Kontrolle (Postzentralregion), für die Verarbeitung von Musik und Klängen (rechter oberer Schläfenlappen) und der Teil, der für das Notenlesen zuständig ist (supramarginaler Gyrus), sind hingegen kleiner. Zudem fanden die Forscher heraus, dass die Größe der Regionen, die zur Automatisierung von Bewegungsabläufen dienen (rechtes Putamen), abhängig sind vom Beginn des Klavierspielens. Je früher die Pianisten in ihrem Leben mit dem Klavierspiel begannen, desto kleiner war diese Hirnregion und desto präziser ihr Tonleiterspiel. Grundsätzlich war diese Region bei Pianisten jedoch immer noch größer als die von Nicht-Pianisten.

Was kann man daraus schließen? Grundsätzlich ist zu festzuhalten, dass Pianisten über andere Gehirne verfügen als Nicht-Musiker. Ihre Zentren zur Automatisierung von Bewegung und für Gedächtnis und Emotionen sind größer, die Regionen für das direkte Bewegen der Finger und das Hören sind hingegen kleiner. Und je jünger die Pianisten sind, wenn sie mit dem Üben beginnen desto kleiner sind die letztgenannten Regionen. Prof. Dr. Eckart Altenmüller ist Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musikermedizin und erklärt, dass sich unser Gehirn bereits bevor wir sieben Jahre alt sind optimiert und effiziente Steuerprogramme erstellt. Diese besonderen Programme laufen sehr stabil, brauchen nicht viel Platz und ermöglichen im späteren Leben ein schnelleres Lernen.

Untersuchung der Hirnnervenzellen

Der Ausgangspunkt dieser Studie zur Gehirnstruktur war eine Kernspin-Untersuchung von 36 besonders talentierten Musikstudenten der HMTMH sowie einer Vergleichsgruppe aus 17 gleichaltrigen Studenten, die kein Instrument spielten. Die verwendete Methode erlaubte es, die Größe und Dichte der Nervenzellen in verschiedenen Gehirnregionen zu messen. Diese Methode trägt den Namen „Voxel Based Morphology“ und wurde im International Neuroscience Institute Hannover in der dortigen neuroradiologischen Abteilung durchgeführt. In Barcelona wurden diese Daten dann schließlich ausgewertet. Um herauszufinden, in wie weit es für die Entwicklung des Gehirns ausschlaggebend ist, in welchem Alter Kinder mit einer Musikausbildung beginnen, untersuchten die Forscher 21 Klavierstudenten, die vor dem siebten Lebensjahr mit dem Klavierspielen begonnen hatten. Die Vergleichsgruppe bestand aus 15 Studenten, die erst später Musikunterricht bekommen hatten. Für diese Studie analysierten die Wissenschaftler nicht nur die Hirnbilder der Teilnehmer, sonder auch ihre Genauigkeit beim Tonleiterspiel, beziehungsweise die Schnelligkeit ihres Anschlags.

 

Lautstarke Konflikte als Beziehungsstil

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Bei den sogenannten Drama-Paaren dreht sich alles um Gefühlsausbrüche und Diskussionen, die zu Tränen führen. Der Streit wird zum Alltag. Wie kann das auf längere Zeit gut gehen? Sollte so eine Beziehung aussehen?

Zu einer Trennung kommt es jedenfalls so gut wie nie, da man sich in den leidenschaftlichen Diskussionen auch die gegenseitige Liebe beweist. Wer Kinder hat, sollte allerdings auf einiges achten.

Alles was passiert muss übertrieben sein. Es ist kein normaler Streit, der zu einer Konfliktlösung führen soll, sondern eine Möglichkeit alles rauszulassen und sich wie im Theater darzustellen. Es ist ein Machtspiel. Man will sich den Partner gefügig machen, indem man ihm mit Konsequenzen wie eine Trennung oder ähnliches droht.

Liebesbeweis durch Streit

Zu jedem Streit gehört auch eine Versöhnung. Diese fällt meistens genauso leidenschaftlich aus wie der Streit an sich. Als Paar denkt man sich dann, dass so ein Streit nie wieder vorkommen wird.

Rausch durch Gefühle

Natürlich hält die Versöhnung nicht lange an. Schon am nächsten Tag kann der nächste Streit anfangen.

Was hält solche Paare zusammen? Kurz gesagt, es ist das Drama. Der Sinn solcher Partnerschaften besteht einzig und allein im Drama. Es hilft ihnen ihre Gefühle auszudrücken und Emotionen zu zeigen. Das Paar redet oft von der Trennung, aber es kommt nie dazu. Drama verhindert dies, da es das Paar scheinbar nach jeder Versöhnung noch weiter zusammenschweißt.

Andere werden mit hineingezogen

Ein Streit verläuft auch oft vor Freunden oder Familie. Hier versucht man sich dann Verbündete zu holen. Oft wird die gesamte Bekanntschaft nach einer Meinung befragt. Was man jedoch nicht hören will, ist, dass man sich trennen sollte. Darum geht es beim Streit nämlich nicht, was jedoch nur das Paar weiß.

Achtung bei Kindern!

Es ist an solch einer Streitbeziehung nichts Verächtliches dran. Man entscheidet sich, sowohl Tiefen als auch Höhen im besonderen Maße mit einander zu erleben.
Hat man jedoch Kinder, sollte man unbedingt darauf achten, dass diese so wenig wie möglich von einem Streit mitbekommen. Kinder benötigen Stabilität und Sicherheit und das ist nicht gegeben, wenn sie denken, dass sich ihre Eltern trennen könnten.

Kinder nehmen die Schuld oft auf sich

Eine genaue Einschätzung der Situation ist für die Kinder meistens nicht möglich, denn sie neigen dazu, die Schuld am Streit auf sich zu nehmen. Sie leben in ständiger Angst und voller Spannung, da eine Trennung der Eltern das schlimmste für sie wäre.

Vor allem, wenn es beim Streit tatsächlich annähernd um das Kind geht, wird die Situation verschärft. Das Kind ist nicht in der Lage zu verstehen, warum sich die Eltern streiten. Alles, was es daraus nimmt sind negative Gefühle und Unsicherheit. Das führt oft dazu, dass sich Kinder schlechter in der Schule konzentrieren können und soziale Probleme haben.

Ein Tipp für Erwachsene:

Es ist durchaus möglich, dem Partner auch ohne einen Streit seine Emotionen aufzuzeigen. Zeige Deinem Partner, wie sehr Du ihn wertschätzt, geht zärtlich miteinander um und schon führt eine ruhige und geplante Diskussion zu keinen kaputten Gegenständen in der Wohnung mehr. Deine Kinder werden es Dir danken.

 

Wenn der Papa unter der Woche nicht da ist

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Dass ein Elternteil, in der Regel der Vater, unter der Woche in einer anderen Stadt arbeitet, als er mit seiner Familie eigentlich wohnt, ist längst keine Seltenheit mehr. Für Familienväter gestaltet sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht unbedingt einfach. Wer Karriere machen will, hat nicht immer die Möglichkeit an ein und demselben Ort zu bleiben.

Ein Jobwechsel in eine andere Stadt bedeutet aber nicht zwingend, dass die ganze Familie mit umziehen muss. Da Schulen Kindergärten, Freunde, Familie und auch der Job der Partnerin oft nahe beieinander liegen, entscheiden die Eltern, dass es für den Vater besser wäre zu pendeln. Aber auch diese Situation ist nicht leicht zu meistern.

Was bedeutet das für den Pendler?

Durch den Stress auf der Arbeit, das ewige Hin- und Herfahren oder Fliegen und die limitierte Zeit mit den Lieben, stellt diese Situation für den Pendler eine große Belastung dar. Er führt zwei getrennte Leben. Während er unter der Woche nach der Arbeit alleine in seine Wohnung oder sein Zimmer zurückkehrt, ist er am Wochenende Familienvater und Lebenspartner. Da er am Wochenende die Mußestunden mit seiner Familie so intensiv wie möglich erleben möchte, muss er seine Arbeit in der anderen Stadt lassen.

Gleichzeitig erhält er unter der Woche Anrufe und Nachrichten von den Kindern und der Partnerin, die er auch mit seinem Arbeitsalltag unter einen Hut bringen muss. Und mit jeder Nachricht und jedem Anruf wird er wieder schmerzlich daran erinnert, dass er eben nicht immer da ist und nicht in jeder Situation helfen kann.

Was bedeutet das für die Kinder?

Genau das merken auch die Kinder. Wenn der Vater unter der Woche nicht zuhause ist, fehlt im Alltag die männliche Bezugsperson. Schon vermeintlich unwichtige Entscheidungen können dann zum Problem werden, denn die Mutter muss kurzfristig alleine entscheiden. Je nachdem wie alt die Kinder sind, verstehen sie die Situation und lernen sich daran zu gewöhnen. Aber nicht selten ist das ein Prozess, der mit viel Zeit und Tränen verbunden ist.

Wenn kleine Rituale, wie ein abendliches Telefonat, eingeführt werden, kann das den Kindern helfen, sich möglichst schnell an die Situation zu gewöhnen und das beste aus der Zeit zu machen, die sie mit dem Vater verbringen können.

Was bedeutet das für den Partner?

Der Partner, der unter der Woche mit den Kindern alleine ist, wird durch das Pendeln vor ganz neue Probleme gestellt. Eben mal schnell einkaufen oder zum Friseur gehen, ist dann nicht mehr so ohne Weiteres möglich. Um den Alltag gut strukturieren zu können, braucht es deutlich mehr Planung als in Familien, die die ganze Woche am selben Ort zusammen leben. Wenn dann noch ein Kind krank wird oder ein dringendes Gespräch mit seiner männlichen Bezugsperson führen möchte, kommen selbst die am besten organisierten Frauen ins Trudeln.

Auch die Zweisamkeit als Paar leidet unter der nervenaufreibenden Familiensituation. Immerhin möchten die Väter an den Wochenenden möglichst viel Zeit mit dem Nachwuchs verbringen und zusätzlich stehen auch hier manchmal wichtige Termine an. Viel Zeit für den Partner bleibt dann nicht.

Obwohl alle Menschen unterschiedlich mit den verschiedensten Situationen umgehen, scheint dies für Viele eine schwierige Situation zu sein. Insgesamt belastet das Pendeln alle Familienmitglieder auf eine ganz eigene Art und Weise. Ob dies also eine Dauerbelastung bleiben soll und kann, müssen die betroffenen Familien gut überlegen.

 

Wenn Kinder unter Hochsensibilität leiden

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Kennen sie auch Kinder, die schon auf dem ersten Blick auffallen? Kinder, denen es schwer fällt Freunde zu finden, die stets etwas auszusetzen haben und denen auch immer etwas weh tut. Falls das der Fall ist, dann haben sie schon mal ein hochsensibles Kind kennen gelernt. Das ist nicht wirklich überraschend, schließlich geht man davon aus, dass 15 bis 20 Prozent der Menschen eine neuronal bedingte Hochsensibilität haben.

Durch sehr einfach verständliche Studien erklärt die amerikanische Psychologin Dr. Elaine N. Aron der breiten Masse dieses Phänomen. Hochsensibilität ist nicht neu, viele Kinder werden heutzutage leider falsch diagnostiziert. Es handelt sich bei Hochsensibilität aber nicht um eine Erkrankung. Es ist vielmehr eine Veranlagung, die sich aus verschiedenen Eigenschaften ergibt. Eine HSP (Hochsensible Person) nimmt quasi alle Eindrücke wahr. Dabei kann es sich um alles Mögliche handeln, Schmerzen, Temperaturen, Geräusche, Gefühle, Gerüche oder auch Stimmungen anderer. Psychisch und physisch setzt es den Betroffenen stark zu. Kinder können sich dadurch zurückziehen, werden unkonzentriert, überdrehen oder bekommen sogar körperliche Symptome und Schlafstörungen.

Wenn erst einmal organische Ursachen ausgeschlossen sind sollte auf jeden Fall an die Hochsensibilität gedacht werden. Das Phänomen ist erblich. Je nachdem wie ein Elternteil damit umgegangen ist, kann es dem Kind genauso gehen.

Hochsensibilität bei Kindern, mögliche Hinweise:

  • Kinder können Stress nur sehr schwer verarbeiten
  • Übertreibung bei körperlichem Unbehagen (z.B. kratzendes Etikett oder drückender Schuh)
  • Schnell ausgeprägtes Durst-Hungergefühl
  • Vorsichtig und mäkelig beim Essen
  • Durch-und Einschlafschwierigkeiten
  • Ängste
  • Altersuntypische Gedankengänge und Sorgen
  • Komplexe Konstrukte
  • Körperliche Nähe zu Bezugspersonen sehr wichtig
  • Erschöpfung, Nervosität, die sich in Aggression oder Rückzug äußern
  • Sehr ausgeprägtes Harmoniebedürfnis
  • Kann Konflikte nur schwer ertragen
  • Bildliches Vorstellungsvermögen und sehr ausgeprägte Kreativität
  • Termine beim Arzt oder Friseur sind ein Problem
  • Dinge werden erst durchdacht, beobachtet und dann erst ausprobiert
  • Wenige Freundschaften, dafür aber sehr enge
  • Sehr schnelle Stimmungswechsel
  • Streben nach Planung und Perfektion
  • Wunsch nach klaren Regeln und Ritualen
  • Geschwindigkeit und Höhe sind furchteinflößend

Wenn dann klar ist, dass es sich um ein hochsensibles Kind handelt, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Es ist keine Krankheit, nur eine Besonderheit, die einen besonderen Umgang erfordert. Für Eltern ist es ratsam, ihre Kinder vor offensichtlichem Stress zu schützen. Pausen sind für solche Kinder extrem wichtig, sie können dann etwas Abstand nehmen und zur Ruhe finden.

Was ist hilfreich und was ist kontraproduktiv?

Hilfreich:

  • Auszeiten und Pausen in einen fest geregelten Tagesablauf integrieren.
  • Versprechen, Regeln und Rituale einhalten
  • Entspannungsmöglichkeiten anbieten
  • Bezug zu Kontaktpersonen konstant halten
  • Komplexe Gedanken ernst nehmen und besprechen
  • Anerkennung und Lob
  • In Planung einbeziehen
  • Vorlesen und Lesen

Kontraproduktiv:

  • Hobbys für Kinder, um Freunde kennenzulernen
  • Spontane und unangekündigte Veränderungen im Familienleben
  • Entspannung anbieten, um komplett abschalten zu können
  • Jegliche Art von Druck
  • Überraschungen
  • Wilde und schnelle Zeichentrickserien
Das Pilotennetzwerk Flying Hope hilft schwerstkranken Kindern

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Das Leben mit einem schwerkranken Kind ist für die Eltern, Geschwister und natürlich für das betroffene Kind selbst eine Qual. Der Alltag ist bestimmt von der Krankheit und einfache Unternehmungen scheinen oft unüberwindbare Herausforderungen zu sein. Besonders Reisen stellen oft eine enorme Anstrengung dar. Nicht nur für die kranken Kinder, auch für alle anderen Reisenden bedeutet ein Ausflug oder Urlaub Stress. Der Verein Flying Hope ist ein Beispiel dafür, wie der Alltag dieser betroffenen Eltern entlastet werden kann und mitunter lebensnotwendige Reisen doch möglich werden.

Nicht nur Reisen zu weiter entfernten Krankenhäusern, die das Leben des schwer kranken kleinen Patienten verlängern, auch Urlaubsreisen zur Erholung sind essentiell für betroffene Familien. Denn diese Entlastungsaufenthalte sind für Familien sehr wichtig, die physisch und psychisch unter der Situation leiden, ein schwerstkrankes Kind zu haben. Meist kann einer der Eltern nicht mehr seinem regelmäßigen Beruf nachgehen, da die Zeit für die Pflege des Kindes benötigt wird. Geschwisterkinder fühlen sich in den meisten Fällen vernachlässigt und generell ist der Leidensdruck für alle Betroffenen sehr hoch. Kranken- und Pflegekassen erstatten in den meisten Fällen dann für bis zu 28 Tage pro Jahr diese sogenannten Entlastungsaufenthalte.

Das Netzwerk Flying Hope

Flying Hope ist ein Pilotennetzwerk, das eben diese Aufenthalte ermöglicht und schwerstkranke Kinder mit ihren Familien nicht nur zu den benötigten Arztterminen fliegt, sondern sie auch zu erholsamen, entlastenden Urlaubsaufenthalten bringt. Der Gründer Stefan Klebert entwickelte 2010 diese Initiative, nachdem er eine ähnliche Institution in den USA kennenlernen durfte. Inzwischen sind 40 Piloten Teil des Netzwerks, das betroffene Kinder zu Behandlungen oder Kur- sowie Hospizaufenthalten fliegt. Diese Aufenthalte ermöglichen den Kindern und Eltern etwas Ruhe außerhalb des Alltags zu finden und sich wenigstens für einige Tage von den täglichen Strapazen, die eine rund-um-die-Uhr-Pflege mit sich bringt, erholen zu können. Die Gelder für die Flüge werden aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen oder auch von den Piloten selbst übernommen. Auch die Flüge finden ausschließlich in der Freizeit der Helfer über den Wolken statt, die mit kleinen Maschinen die Familien zu ihren Zielen fliegen.

Die Flugzeuge werden für eine kurze Zeit zu einem Krankenhauszimmer, in dem der Patient auch während der oft nicht besonders langen Flüge, ausreichend behandelt werden kann. Geräte, Krankenschwestern und Angehörige können die schwerkranken Fluggäste begleiten, um ihnen die Reise so angenehm und erträglich wie möglich gestalten zu können. Für viele Fluggäste stellt das nicht nur eine Entlastung dar, sondern ist auch beinahe die einzige Möglichkeit zu verreisen und längere Strecken ohne Gefahr hinter sich zu bringen.

Der letzte Wunsch

Inzwischen absolviert das Netzwerk etwa einen Flug wöchentlich und dabei können sie leider nicht allen Anfragen nachkommen. Trotzdem versuchen sie ihr Bestes, um zum einen die Familien zu entlasten und zum anderen den Kindern einen einzigartigen Tag zu ermöglichen. Die Piloten berichten, dass ihre Flüge in manchen Fällen auch der letzte Wunsch eines sterbenskranken Kindes war, der ihm dann ermöglicht werden konnte.

Die hohe Nachfrage nach dem ehrenamtlichen Angebot des Vereins zeigt, wie wichtig solche Institutionen für Betroffene sind und wie viele Familien offensichtlich von solch schweren Schicksalsschlägen betroffen sind. Die wundervolle Arbeit der Piloten, sollte nicht als selbstverständlich erachtet und so gut es geht unterstützt werden.

 

Wenn die Psyche der Jüngsten leidet

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Laut einer Studie leiden 25 Prozent der Kinder in Bayern an Entwicklungsstörungen oder haben psychische Probleme. Für Experten ist Stress der Hauptgrund für diese Entwicklung und es handelt sich nicht immer um eine Erkrankung sobald es Auffälligkeiten gibt.

Kinder stehen immer früher unter immensem Leistungsdruck, mal ist es die anstehende Arbeit, ein andermal sind es Unmengen an Hausaufgaben. Des Weiteren werden Kinder in Schulen immer häufiger gemobbt und leiden unter den Trennungen ihrer Eltern.

Während Kinder sich früher auf dem Pausenhof ärgerten und miteinander spielten findet heute vieles im Internet statt. In Selbstmordfall von Amanda Todd lief auch vieles online. Als zwölfjährige entblößte sie vor der Webcam ihren Oberkörper und brachte sich drei Jahre später nach der Veröffentlichung der Bilder um.

Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Kinder es heutzutage schwerer haben und leichter psychisch krank werden. Aus einem Bericht der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und den Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns geht hervor, dass 25 Prozent der Jugendlichen an Entwicklungsstörungen leiden.

Erschreckende Zahlen

Berthold Koletzko arbeitet für das Haunersche Kinderspital der Universität München und fügt den alarmierenden Zahlen hinzu, dass es nicht bedeutet, dass 25 Prozent der Kinder krank sind. Die Zahlen beschreiben lediglich Auffälligkeiten. In der heutigen Zeit werden Auffälligkeiten öfter festgestellt, weil mehr darauf geachtet wird und Kinder höheren Belastungen ausgesetzt werden.

Was sagen Kinder dazu?

Kilian ist elf Jahre alt und die Schule kann ihn ziemlich unter Druck setzen. Wenn er viel lernen muss oder viele Hausaufgaben hat, nimmt er sich auch mal eine Auszeit. Der achtjährige Noah hat abends, wenn er alleine schlafen geht, sogar Alpträume. Für den siebenjährigen Jonathan ist allgemein die Situation auf der Welt angsteinflößend. Er hat Angst vor Kriegen und davor, dass Menschen dabei sterben. Seine Gedanken sind oft bei den Menschen, die sterben. Sie sind alle froh und glücklich, wenn sie zuhause Zeit mir ihren Freunden verbringen können.

Es gibt immer mehr Probleme!

Koletzko sagt, dass die Belastung für Jugendliche und Kindern in der Schule verringert werden muss. Es ist auch sehr wichtig, Familien stärker zu unterstützen. Zu den Problemen gehören unter anderem Lern- und Schlafprobleme. Viele Kinder haben auch Angst vor der Schule, haben Essstörungen oder sind hyperaktiv. Für Wissenschaftler ist klar, dass sich im Laufe der Zeit Schmerzen und Beschwerden verändert haben, während es früher mehr körperliche Schmerzen gab, sind es heute psychische.

Depressionen bei Kindern

Eine bayrische Studie hat ergeben, dass Entwicklungsstörungen die häufigste Diagnose bei Vor- und Kleinschulkindern ist. Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren leiden immer häufiger und emotionalen Verhaltensstörungen. ADHS steht beispielsweise für 50 Prozent der Diagnosen. Nach dem vierzehnten und bis zum achtzehnten Lebensjahr kommen oft noch Depressionen dazu. Koletzko warnt vor zu schnellen Diagnosen und fügt hinzu, dass es sehr schwer ist zwischen eine Überbelastung und einer wirklichen Krankheit zu unterscheiden.

Nervosität bei Eltern steigt

Immer mehr Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder und sind teilweise ratlos, wenn es darum geht ihnen zu helfen. Das äußerliche Erscheinungsbild ist heutzutage extrem wichtig und kann Kindern stark zusetzen. Im Bereich der Prävention zeigen sich bislang einzig im Rauch- und Alkoholbereich bei Jugendlichen Verbesserungen. Wenn es um psychische Erkrankungen geht, steigen die Werte und sorgen für eine breite Palette von Problemen.

 

Wie gut ist elektronisches Spielzeug für die Sprachentwicklung

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


In der heutigen Zeit wir viel darüber diskutiert, ob elektronisches Spielzeug für die Sprachentwicklung gut ist. Des Weiteren wird darüber gestritten, ob elektronisches Spielzeug überflüssig, sinnvoll oder schädlich ist. Psychologen haben dieses Thema etwas genauer unter die Lupe genommen. Sie betrachten dieses Thema unter der Frage der Sprachentwicklung.

Geschenke für Kleinkinder auszusuchen kann unglaublich schwer sein. Ist das traditionelle Geschenk aus Holz das perfekte Geschenk oder lieber etwas moderneres. Ist also vielleicht ein blinkender elektronischer Ball die ideale Wahl? Falls nicht, warum?

Wenn wir einem Kind beides schenken wird mit hoher Wahrscheinlichkeit folgendes passieren. Das Kind wird beide Geschenke öffnen und sich natürlich mehr für das elektronische Geschenk interessieren. Es wird uns aber auch mindestens ein Erwachsener sorgenvoll anschauen und sich fragen ob das denn gut so ist und nicht schädlich für das Kind.

Anna Sosa ist Wissenschaftlerin an der Northern Arizona University und sie hat ihre Forschung diesem Thema gewidmet. Sie untersucht mit ihrem Forscherteam, ob es einen Unterschied macht, ob ein Kind mit einem traditionellen Spielzeug spielt oder mit einem elektronischen. Für eine Studie beobachtet sie 26 Familien. Die Kinder in den Familien sind zwischen 10 und 16 Monaten alt. Die Kinder bekamen jeweils drei elektronische und drei drei traditionelle Spielzeuge. Die Eltern bekamen fünf Bücher in denen es um Farben, Tiere und Formen geht.

Für elektronische Spielzeuge ist weniger Kommunikation notwendig

Die Eltern sollten für die Studie ihr Kinder jeweils 15 Minuten mit den elektronischen Spielzeugen, den traditionellen Spielzeugen und den Büchern spielen lassen. Forscher berichten jetzt, dass das Spielen mit elektronischen Spielzeugen zu Nachteilen für Kinder führen kann.

Während die Kinder mit den elektronischen Spielzeugen spielten kommunizierten sie kaum mit den Eltern. Sie brauchten keine Erklärungen und waren voll und ganz auf das Spielzeug fokussiert. Mit den Büchern war die Spielzeit deutlich länger als die Spielzeit mit den elektronischen und traditionellen Spielzeugen. Beim Spielen mit den Büchern wurde sehr viel kommuniziert. Die Kinder haben sehr viel nachgefragt und die Eltern erklärt. Die Ergebnisse beweisen vor allem, dass das Lesen von Büchern für Kleinkinder sehr positiv ist.

Jedes Spielzeug fördert andere Kenntnisse und Erfahrungen

Bedingt durch den Orientierungsreflex widmen sich Kinder zunächst dem elektronischen Spielzeug. Dieser Reflex reagiert vor allem auf Veränderungen in der Umwelt. Alles was die Ohren und Augen anspricht zieht die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Die Kinder müssen alles was neu und interessant ist untersuchen und sich die Frage stellen ob sie sich davor in acht nehmen müssen. Es spricht aber noch ein weiterer Grund für die Beliebtheit von elektronischen Spielzeugen. Kinder werden durch das Drücken auf Knöpfe selbst wirksam. Das mag zwar trivial erscheinen, ist aber sehr wichtig für die Kinder, weil sie lernen ihre Umwelt zu kontrollieren. Gleiches lässt sich allerdings auch bei traditionellen Spielzeugen wie beispielsweise einem Turm beobachten. Kinder schmeißen ihn einfach sehr gerne um.

 

Missbrauch an Kindern – Prävention von Tätern und Opfern

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Jeden Tag gibt es etwa 40 Kinder in Deutschland, die sexuell missbraucht werden. Diese Zahl entspricht lediglich den offiziellen Daten aus der Kriminalstatistik. Ein deutsches Forschungsprojekt zeigt nun die Ausmaße dieser furchtbaren Taten und auch wie Prävention aussehen kann und sollte.

Deutsche Psychologen und Mediziner aus Regensburg, Bonn, Hamburg, Ulm und Dresden haben sich dem sogenannten Mikado-Projekt angenommen und das tatsächliche Ausmaß der Vergehen betrachtet. Darüber hinaus haben die Psychologen und Mediziner betrachtet, wie sich diese Vergehen sowohl auf Seiten der Opfer als auch auf Seiten der Täter verhindern lassen.

Die Opfer

Das Mikado-Programm befragte rund 8000 junge Erwachsene zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr. Die Befragung ergab, dass fast jeder Zwölfte als Kind sexuell missbraucht wurde. Als sexuelle Übergriffe galten zum einen übergriffige, körperliche Aktionen sowie auch exhibitionistische Akte. Die weiblichen Befragten waren im Durchschnitt 10,5 Jahre alt, als ihnen die Übergriffe passierten und die Jungen 7,9 Jahre. Die Befragung ergab, dass zum einen Kinder aus Großstädten oder jene aus sogenannten „Problemfamilien“ häufiger betroffen waren.

Die Täter

Die Befragung bestätigt darüber hinaus, dass es nicht den typischen Täter gibt. Ein Drittel stammt sogar aus der eigenen Familie. Die Mehrheit zeigt sich als generell entgegen der Norm handelnd und zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Verlangen nach Sex aus. Die Befragung ergab zudem, dass eine Tätergruppe meist nahezu kategorisch ausgeklammert wird: Frauen. Diese Gruppe ist allerdings deutlich häufiger vertreten, als man es erwarten würde. Die Hälfte aller missbrauchten Männer und auch zehn Prozent der Frauen berichten, dass sie von einer Frau missbraucht wurden. Erschreckend ist zudem, dass in sieben von 100 Fällen die eigene biologische Mutter übergriffig wurde.

Pädophilie ist nicht gleich Kriminalität

Die Befragung wirft auf ein weiteres wichtiges Feld neues Licht: Pädophilie bedeutet nicht gleich Täterschaft. Eine Befragung unter 8700 Männern, die älter als 18 Jahre waren, ergab sich, dass jeder Fünfte Kinder als sexuell attraktiv empfindet. 4,4 Prozent gaben darüber hinaus sexuelle Phantasien mit Kindern unter zwölf Jahren zu. Trotzdem erfüllte nur ein Prozent der Befragten die medizinischen Kriterien für Pädophilie. Von ihnen wurden weniger als die Hälfte zu Tätern. Das bedeutet widerum, dasss das sexuelle Interesse an Kindern nicht zwangsläufig zur Täterschaft führt.

Präventionsmaßnahmen

Als wichtigste Präventionsmaßnahme leiten die Psychologen und Mediziner eine umfassende Aufklärungsarbeit ab. Kinder und Jugendliche sollten sich mit ihrem Körper vertraut machen und daraus ihre Grenzen ableiten. Erst dann kann Missbrauch auch von den Opfern erkannt und demnach geahndet werden. Sexueller Missbrauch weitet sich auch auf Intetforen auf, in denen Kinder zum Versand von Nacktfotos und anderen Übergriffen genötigt werden. Die Aufklärung sollte demnach auch bei diesen neuen Medien ansetzen. Zur Aufklärung gehört demnach auch die Strategie der Täter, die emotionale Nähe als Ausgangsbasis für sexuelle Übergriffe nutzen.

Prävention bei Tätern

Die Prävention muss ebenso bei Tätern ansetzen. Die Allgemeinbevölkerung setzt Pädophilie und Täterschaft noch immer gleich, stigmatisiert demnach viele Menschen, die sich immer mehr abkapseln. Dies kann eine Täterschaft zusätzlich beeinflussen, weshalb die Aufklärung der Bevölkerung auch sehr wichtig ist. Betroffenen Menschen, die unter nicht ausgelebten Phantasien leiden, sollte zudem ein Forum geboten werden, um über ihre Phantasien sprechen zu können. Eine positive Aussicht sollten diesen Menschen geboten werden. Zudem müsse das Therapieangebot deutlich verbessert werden. Bislang gibt es nur in elf deutschen Städten die Möglichkeit Pädophile zu therapieren.

 

Transsexualität bei Kindern: ein Tabuthema, das jetzt öffentlicher wird

Lebenserwartung steigt bei Menschen mit Kindern


Transsexualität ist ein schwerwiegendes Thema, das die Betroffenen zumeist sehr belastet. Nicht selten ziehen Betroffene sich zurück, scheuen soziale Kontakte und fühlen sich von der Gesellschaft abgelehnt. Dazu kommt der immense Leidensdruck, den die Betroffenen verspüren, da sie eine immense Diskrepanz zwischen ihrem eignen Körperempfinden und ihrem tatsächlichen Körper haben.

Transsexualität beschreibt den Umstand, dass man sich beispielsweise als Mann fühlt, aber einen weiblichen Körper hat. Demnach besteht ein Ungleichgewicht zwischen dem eigenen Empfinden und der vorliegenden Körperlichkeit. Dass Transsexualität aber nicht nur bei erwachsenen Menschen vorkommt, ist bislang wenig beachtet worden. Auch Kinder spüren bereits in frühen Jahren, dass sie sich „im falschen Körper“ befinden.

Der Fall Avery

Das Youtube-Video einer Mutter, die von der Transsexualität ihres Kindes Avery berichtet, macht aktuell die Runde. Avery war erst drei Jahre alt, als er sich bereits wünschte statt mit Autos zu spielen ein Prinzessinnenkleid zu tragen. Und bereits im Alter von acht Jahren sagte er wortwörtlich er sei tief in sich drin in Mädchen. Avery reflektiert sein eigenes Körpergefühl schon bereits in solch jungen Jahren, sodass er heute, im Alter von acht Jahren, als Mädchen lebt.

Avery ist damit der Definition nach ein Transsexueller, der trotz aller Gleichstellungsgesetze in seinem Heimatland, den USA, von vielen Menschen als anormal bezeichnet und daher gemieden wird. Tatsächlich haben nur 19 US-Bundesstaaten sogenannte Trans-Menschen in die Anti-Diskriminierungsgesetze miteinbezogen. Fälle wie die von Avery oder auch der kleinen Nicole, deren Vater 2014 einen Musterprozess gewann, der bewirkte, dass transsexuelle Kinder auf die entsprechende Schultoilette gehen dürfen, der sie sich selbst zuordnen würden, werden nun öffentlich gemacht. Diese Prozesse zeigen, dass immer mehr Betroffene oder Angehörige an die Öffentlichkeit gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen.

Der lange Weg für transsexuelle Menschen

Die Transsexualität anzuerkennen, ist ein langer Prozess, der mit vielen medizin-therapeutischen Maßnahmen einhergeht. Zunächst einmal wird die Diagnose einer Gender Dysphorie getroffen. Das bedeutet im Grunde, dass der Betroffene unglücklich mit dem angeborenen Geschlecht ist. Dieses Unglücklichsein muss von Dauer sein, um als krankhaft zu gelten.Durch das Einsetzen von Hormonblockern wird die Pubertät verzögert und über Sexualhormone der Körper dem erwünschten Geschlecht langsam angepasst.

Gründe für Transsexualität

Wodruch Transsexualität entsteht, ist noch nicht einwandfrei bestätigt worden. Da es auch bei eineiigen Zwillingen, die exakt den gleichen genetischen Aufbau aufweisen, vorkommt, dass ein Zwilling sich im falschen Körper gefangen fühlt, scheinen auch Umwelteinflüsse eine Rolle zu spielen. Stresshormone oder die Versorgung von Stoffen, die von der Mutter auf ihre Kinder übergehen, können ebenfalls eine Rolle spielen. Die hohe Suizidrate von Transgendermenschen, die bei Teenagern sogar bei über 50 Prozent liegt, verdeutlich die Dringlichkeit den Betroffenen ein Leben im „richtigen“ Körper zu ermöglichen.