Das Schamgefühl – Die Entstehung

Das Schamgefühl - Die Entstehung

Wer wird denn da schon wieder ganz rot, weil er was angestellt hat? Mach Dir keine Sorgen, das ist ganz normal. Scham ist nämlich sehr wichtig und ohne wäre die Welt von heute ganz anders.

Wirkung

Scham ist ein sehr unangenehmes Gefühl, wenn wir es fühlen, möchten wir am liebsten unsichtbar sein und uns vor allen verstecken. Anstatt unsichtbar zu sein, treibt die Scham uns aber zu etwas ganz anderem, wir werden rot und alle Blicke sind auf uns gerichtet. In einer solchen Situation haben wir zwei Probleme, einerseits, weil wir uns für etwas Bestimmtes schämen und dann auch noch, weil wir uns schämen, weil wir Scham verspüren.

Die Scham ist wie ein wildes Tier, dass die Aufmerksamkeit und das Publikum braucht. Wir schämen uns vor uns selbst und vor der Vorstellung, dass die Außenwelt mitbekommt, wie wir uns fühlen. Das wird besonders in Bezug auf unsere Körperwahrnehmung deutlich. Wenn Du alleine bist, hast Du keinerlei Angst und schämst Dich nicht. So macht es Dir zum Beispiel bestimmt nichts aus, im Bad alleine nackt zu sein, wären andere Menschen zugegen, würdest Du Dich bloßgestellt fühlen.

Scham bedeutet oft für den gegenüber so etwas wie eine Entschuldigung und deshalb weckt sie in anderen oft Sympathie und Mitgefühl. Im Gegensatz dazu kann man auch sagen, dass Menschen, die überhaupt keine Scham zeigen, sich nur wenig Freunde damit machen. Dies bewies eine Studie der Universität Cardiff. Die Wissenschaftler führten dazu ein Experiment in einem Supermarkt durch, bei dem ein Mann einen Stapel Toilettenpapier umriss. Im ersten Szenario war es dem Mann sehr peinlich. Die Scham rief bei umstehenden Personen Mitgefühl hervor, sodass sie dem Mann halfen, wieder Ordnung zu machen. In einem zweiten Szenario stieß der Mann den Stapel erneut um, zeigte sich aber unberührt von der Tatsache. Die Forscher konnten feststellen, dass die Bereitschaft der Menschen zu helfen in diesem Fall weitaus geringer war.

Entstehung

Menschen sind die einzigen, die Scham empfinden können. Andere Gefühle wie zum Beispiel Freude, Trauer oder Angst teilen wir mit Tieren. Um Scham zu empfinden, muss man sich gut kennen und vor allem in der Lage sein, sich selbst aus der Position anderer zu sehen. So sind Kleinkinder beispielsweise noch nicht in der Lage eine andere Perspektive einzunehmen. Scham ist zwar angeboren, entwickelt sich aber erst nach etwa eineinhalb bis zwei Lebensjahren.

Interessant ist weiterhin, dass das Erröten nicht auf dem Prinzip der Nachahmung beruht. So konnte bei von Geburt an blinden Kindern festgestellt werden, dass auch sie Erröten. Dies ist eine Folge der Weitung von Blutgefäßen im Gesicht. Im Laufe des Lebens nimmt das Erröten allerdings ab. Während Jugendliche also noch sprichwörtlich rot anlaufen, reagieren Erwachsene häufig nur noch mit einem gesenkten Blick und einer geduckten Körperhaltung.

Beim Schämen schütten wir den Stoff TNF alpha aus. Zu dieser Erkenntnis kam Sally Dickerson, Psychologin an der New Yorker Pace Universität, indem sie Speichelproben analysierte. Weiterhin ist sie der Meinung, dass Scham offenbar im Stirnlappen der Großhirnrinde entstehe. Ist allerdings der orbifrontale Cortex geschädigt, so kann der Betroffene sein Schamgefühl verlieren. Es besteht dann die Möglichkeit, dass er sich bloßstellt, ohne dass er davon Notiz nimmt.

 

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