Langzeitstudie: Pessimisten leben länger
Es gibt wieder Neuigkeiten an der Glücks-Front: Forscher der Humboldt-Universität und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin haben zusammen mit der Universität Zürich und der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg eine Studie zum Thema Alterszufriedenheit durchgeführt. Als Datengrundlage nutzten sie hierfür Informationen aus dem sozio-ökonomischen Panel der Jahre 1993 bis 2003.
Das sozio-ökonomische Panel und die Studie
Beim sozio-ökonomischen Panel des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin werden jährlich immer die selben Personen zu verschiedenen Themenbereichen wie Gesundheit, Wohlstand und Zufriedenheit und im Umkehrschluss auch Pessimismus befragt.
Derzeit nehmen etwa 30.000 Deutsche an dieser Langzeitstudie teil.
Für die hier erwähnte Studie wurden die Daten dreier Altersgruppen unterschieden: Junge Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren, Erwachsene zwischen 40 und 64 Jahren und Senioren von über 65 Jahren. Für die Fragestellung waren die Antworten der Beteiligten auf die Fragen nach ihrer aktuellen Zufriedenheit und ihrer Einschätzung der zukünftigen Zufriedenheit in genau 5 Jahren relevant. Bei jedem Teilnehmer wurde sechs Mal überprüft, ob die erwartete Zufriedenheit nach 5 Jahren tatsächlich eingetreten war und die Zusammenhänge, das Ergebnis betreffend, wurden analysiert.
Die Ergebnisse
Generell konnten mehrere Trends ausgemacht werden. Junge Erwachsene sahen ihre nahe Zukunft sehr optimistisch, währen Erwachsene mittleren Alters ihr Einschätzungen eher realistisch und demnach sowohl positiv als auch negativ formulierten. Senioren hingegen neigten zu einem pessimistischen Blick in die Zukunft, was in einem zweiten Analyseschritt zu erstaunlichen Ergebnissen führte.
Je besser situiert und gesünder die befragten Senioren waren, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre zukünftige Zufriedenheit unterschätzten. Das war im Schnitt bei 43% der Teilnehmer über 65 Jahren der Fall. Dies könnte entgegen der Erwartung z.B. darin begründet liegen, dass diese Menschen sich um ihren Status quo sorgen, anstatt auf eine Besserung in ihrer Zukunft zu hoffen.
Doch die Schwarzmalerei lohnt sich: Die Studie konnte ermitteln, dass pessimistischere ältere Menschen länger leben als optimistische. Unter den 32% der Senioren, die ihre zukünftige Zufriedenheit höher einschätzten, als sie dann tatsächlich war, konnten die Forscher ein um etwa 10% erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme und sogar bis hin zur Sterblichkeit ermitteln. Doch sollte den deutschen Senioren nun nicht das Lachen vergehen, denn wie heißt es so schön: Es zählt nicht, wie viel Jahre das Leben, sondern wie viel Leben die Jahre haben!
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.