Überschwemmungen kosten viele Menschen das Heim
Die derzeitige Hochwasserkatastrophe im Süden und Osten Deutschlands und in den angrenzenden Nachbarländern hält Millionen von Menschen in Atem – die einen, weil sie noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind und die anderen, weil sie in den Wassermassen alles verloren haben, was sie besitzen. Zehntausende Menschen wurden evakuiert, um die Zahl der Todesopfer nicht weiter in die Höhe zu treiben.
Zehn Menschen fielen den Fluten in Deutschland, Schweiz, Österreich und Tschechien bereits zum Opfer. Und die Probleme in den Krisengebieten reißen nicht ab: Strom- und Trinkwasserversorgung werden zusehends schwieriger und auch die Ausbreitung von Krankheiten über das durch die Kanalisation verunreinigte Wasser ist gefährlich. Kurzum: Betroffene, die ihre Häuser verlassen mussten, um das eigene Leben und das ihrer Lieben zu schützen, werden voraussichtlich nicht so schnell zurückkehren können. Und wenn sie zurückkehren, so werden sie höchstwahrscheinlich vor dem großen Nichts stehen.
Wer einmal einen von derartigen Wassermassen durchfluteten Stadtteil besucht hat, weiß wovon die Rede ist. Zerstörung in seiner urtypischsten Form. Doch was macht das eigentlich mit den Menschen, die ihr Zuhause und all ihre Habseligkeiten verlieren? Die vielleicht zudem noch Arbeitsplatz und finanzielle Investitionen davon schwimmen sehen haben?
Die Bedeutung des Heims für den Menschen
Lexika umschreiben das „Zuhause“ mit den Synonymen „Wohnsitz“ und „Heimat“. Dass das Zuhause in diesem Zusammenhang der Ort ist, an dem die Betroffenen lebten, ist klar. Doch da gibt es noch einen weiteren Aspekt zu den von den Fluten zerstörten Bauten und dieser wird durch den Begriff Heimat und dessen Erläuterung sehr gut erfasst: „Das deutsche Wort Heimat verweist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum.“ Es liegt also in der Natur des Menschen, sich mit seinem häuslichen Umfeld zu identifizieren und das eigene Haus oder die eigene Wohnung als Symbol des in ihm verbrachten Lebens zu sehen. Zudem findet der Mensch oftmals nur im eigenen Heim seine Ruhe, Geborgenheit und sieht sich durch das Interieur verkörpert.
Wird dieses Symbol nun durch eine Umweltkatastrophe, wie die Überschwemmungen der letzten Tage zerstört, so kam dies in ein Gefühl der gleichzeitigen Vernichtung der dort zugebrachten Lebenszeit münden. Die Psyche antwortet hierauf mit Verlustschmerz, Hilflosigkeit und Verzweiflung. Auch Leere und Depression können in einer solchen Situation über die Betroffenen hereinbrechen und sie handlungsunfähig machen. Vor allem Personen, die die Zerstörung des Heims durch die Wassermassen mit ansehen und vielleicht sogar akut vor ihnen flüchten müssen, leiden meist noch lange Zeit unter den Bildern.
Die Ausbildung einer Posttraumatischen Belastungsstörung ist in einem solchen Fall keine Seltenheit. Es bleibt zu hoffen, dass die Betroffenen auf eine ausgiebige und und gute psychologische Betreuung zurückgreifen können, sowie den Halt ihres sozialen Umfelds besitzen.
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