“Romance Scamming” – Die miese Masche mit der Liebe
Das Problem ist leider überhaupt nicht neu: Menschen nutzen den Wunsch anderer aus, eine Partnerin oder einen Partner fürs Leben zu finden. Das Gefühl der Einsamkeit und die Hoffnung, diesem Zustand zu entkommen, wird bereits seit Menschengedenken immer wieder von unredlichen Personen missbraucht, die sich zunächst das Vertrauen einer oder eines Anderen erschleichen und in diesem Menschen Gefühle der Liebe nähren.
Dann kommt irgendwann der Moment, in dem sie mit einer fadenscheinigen Geschichte um Geld bitten. Und wird ihnen darauf mit der gewünschten Summe aus der vermeintlichen Notlage geholfen, verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen. Früher nannte man dergleichen „Heiratsschwindel“. Das war vor der Zeit des Internets und seiner interaktiven Möglichkeiten des Kennenlernens und der Partnersuche.
Heute, im digitalen Zeitalter, heißt diese Masche „Romance Scamming“ und funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wenn auch unter Anwendung aller Möglichkeiten, die uns die neuen Medien zu Verfügung stellen. Es ist leicht, sich auf den Seiten entsprechender Portale im großen Angebot des World Wide Web eine falsche Persönlichkeit zuzulegen. Man erstellt ein Profil mit erfundenen Angaben und einem falschen Foto – die vermittelten Daten zielen auf die Bedürfnisse und Wünsche der ausgewählten Zielgruppe ab.
Und das Bild vervollständigt die Maske des fast zu perfekt erscheinenden Menschen. Der Austausch von Mails unterstreicht nicht nur die Angaben zur falschen Identität, sondern schafft vor allem Raum für Illusionen, in denen die Opfer sich in ihren Wunschträumen wiederfinden, an der Seite dieses Menschen, von dem sie nicht ahnen, welches Spiel er (oder sie) mit ihnen treibt. Die Täter nutzen die Sehnsüchte anderer Menschen aus, wenden ihre Hoffnungen gegen sie. Und dann, wenn sie erkennen, dass die Bindung eng genug, das Vertrauen der anderen Seite wirklich tragfähig geworden ist, bitten sie um Hilfe und drohen mit dem Entzug dessen, was inzwischen als Erfüllung aller Vorstellungen vom persönlichen Glück angesehen wird.
Viele Menschen sind zu gutgläubig oder auch zu ängstlich, um an dieser Stelle die nötige Distanz zu finden und die Notbremse zu ziehen. Erkennen sie die Wahrheit, ist es oft zu spät. Und der materielle Verlust ist der geringste Schaden, den dieses Erlebnis bei ihnen hinterlässt. Daher lieber auf Nummer „sicher“ gehen. Ein Mensch, der es ehrlich meint, wird Vorsicht verstehen.
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