Facebook und Twitter: Bei Narzissten beliebt!
Dass in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr jüngere und auch bereits erwachsene ein steigendes Mitteilungsbedürfnis haben, lässt sich am Boom sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter unschwer erkennen. Doch sind wirklich alle User kleine Narzissten?
Eine Studie der University of Michigan unter der Leitung des Kommunikationswissenschaftlers Elliot Panek soll Licht ins Dunkle bringen.
Die Studie zum Thema soziale Netzwerke und Narzissmus
Elliot Panek und seine Kollegen Yioryos Nardis und Sara Konrath haben 486 Studenten und 93 Personen mittleren Alters aus der Allgemeinbevölkerung Amerikas befragt, wie oft und wie lange sie sich auf den sozialen Netzwerken Twitter und Facebook aufhalten und haben sie zudem dazu aufgefordert, einen Persönlichkeitsfragebogen auszufüllen, welche unter anderem auch narzisstische Charakterzüge wie den Hang zu extremer Selbstwertschätzung und Exhibitionismus erfassen. In beiden befragten Gruppen waren anteilig mehr Frauen als Männer vertreten.
Die Ergebisse der Umfrage waren eindeutig: Während jene Studenten, die laut dem Persönlichkeitsfragebogen als Narzissten bezeichnet werden können, viel Zeit in die Pflege ihres Twitter Accounts steckten, tummelten sich Narzissten mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren eher auf der sozialen Plattform Facebook. Die Forscher leiteten einige Hypothesen aus diesen doch sehr homogenen Ergebnissen ab und teilten diese durch den Studienleiter Panek mit.
Die Deutung der gewonnenen Ergebnisse
Der amerikanische Forscher konnte sowohl allgemeine als auch gruppenspezifische Hypothesen für den Zusammenhang von Narzissmus und der Nutzung sozialer Netzwerke aufstellen. Jüngeren Studienteilnehmer mit einem durchschnittlichen Alter von 19 Jahren nutzten vor allem Twitter, um der Welt ihre persönliche Meinung über ebendiese kundzutun. Dabei überschätzen die Probanden – wie für diese Altersgruppe typisch – laut Panek nicht nur die Wichtigkeit ihrer Aussagen, sondern sie nutzen das Netzwerk vor allem auch zum Aufbau ihres eigenen Egos. In der virtuellen Welt kommen sie damit dem Grundbedürfnis eines aufstrebenden Narzissten ausgiebig nach.
Eine weitere gruppenspezifische Annahme, die die Wissenschaftler herausarbeiten konnten, ist Folgende: Bereits erwachsene Narzissten sind vor allem in der Pflege und Ausarbeitung ihres Facebook-Profils sehr hingebungsvoll, da sie dieses zur Festigung ihres etablierten Images nutzen. Sie instrumentalisieren hierbei die Kommentare und „Likes“ ihrer Online-Freunde, um ihren inneren Drang nach Anerkennung und Bestätigung zu befriedigen. Schlussfolgernd kann also gesagt werden, dass narzisstisch veranlagte Menschen soziale Netzwerke nutzen, um ihr Ego zu pushen und ihre Außenwirkung immer wieder zu testen. Ob allerdings die Nutzung von Seiten wie Facebook und Twitter die Entstehung von Narzissmus begünstigt oder umgekehrt, bleibt fraglich.
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.